Verbotene Gefühle von Nadia

Verbotene Gefühle von Nadia

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Mit letzter Kraft schleppte sich Obi-Wan aus dem kleinen Transportschiff und betrat den staubigen Wüstenboden Tatooines. Er hörte noch ihre Stimme, die entsetzt seinen Namen rief, als er die Besinnung verlor und zu Boden sank.

Padmé hatte den Jedi mit Hilfe von Owen ins Haus gebracht und saß nunmehr seit sieben Stunden neben seinem Bett. Seine zahlreichen Verletzungen sprachen für sich. Sie wusste, dass er nur knapp dem Tod entkommen war. Zusammen mit Beru hatte sie seine Wunden versorgt und nun saß sie bei ihm und hoffte, dass das Fieber bald sinken würde.

Er sprach im Traum, er wimmerte herzzerreißend und flüsterte immer wieder ihren Namen. Es war das einzige, das Padmé verstehen konnte. Der Rest war zu undeutlich, zu verworren. Und dann, nach einer, wie ihr schien, endlosen Zeit, öffnete er langsam die Augen.

„Obi-Wan“, hauchte sie und fühlte Tränen der Freude in ihren Augen brennen. „Ich hatte schon befürchtet Euch ebenfalls verloren zu haben.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln, beachtete nicht die Tränen, die sich ihren Weg über ihre rosigen Wangen suchten. Er versuchte seine trockenen Lippen zu benetzen, versuchte etwas zu sagen, doch nichts davon wollte ihm gelingen.

„Hier“, sagte Padmé und reichte ihm einen Becher Wasser, „trinkt.“

Bereitwillig ließ er sich dazu verhelfen einige Schlucke Wasser zu trinken, dann ließ er sich wieder erschöpft in das Kissen zurücksinken. Liebevoll strich sie ihm einige feuchte Haarsträhnen aus dem Gesicht.

„Ich… er…“, versuchte Obi-Wan sich erneut zu erklären, doch sie legte ihm den Zeigefinger auf die trockenen, leicht spröden Lippen.

„Pssst, sprecht jetzt nicht. Ihr müsst erst wieder zu Kräften kommen. Ruht euch aus.“

Er sah in ihrem Blick nichts als Güte und fühlte sich dadurch nur noch schlechter als ohnehin schon. Als Padmé aufstehen und ihn allein lassen wollte, griff er nach ihrem Handgelenk und hielt sie auf.

Sie sah hinab auf seine Hand, die ihr Gelenk umschlungen hielt und dann in seine Augen. Sie sah Tränen in seinem Blick, Schmerz und Kummer. Er wollte es sich von der Seele reden, doch es war nicht nötig. Sie hatte gewusst, dass nur einer von ihnen zurückkehren würde. Dass nur einer von beiden überleben würde. Und auch wenn sie es sich nur ungern eingestand, so war sie doch froh darüber, dass es Obi-Wan war, der wieder gekommen war und nicht Anakin. Vor Obi-Wan hatte sie sich niemals in ihrem Leben gefürchtet, er war reinen Herzens, ein wahrer Jedi. Der Anakin, in den sie sich einst verliebt hatte, den gab es nicht mehr. Den hatte es nicht mehr gegeben, lange bevor Obi-Wan aufgebrochen war, um zu tun, was er hatte tun müssen.

„Ich…“, begann Obi-Wan erneut mit erstickter Stimme und sein Kinn zitterte.

„Ihr habt das Richtige getan, auch wenn uns beiden dies im Augenblick nicht so vorkommen mag. Das wisst ihr, ebenso wie ich es weiß. Und nun schlaft, Obi-Wan, damit Ihr wieder zu Kräften kommt. Alles andere kann noch ein paar Stunden länger warten.“

Als er seine Augen schloss, lösten sich Tränen und rannen seitlich an seinen Schläfen hinab. Padmé wischte sie fort und legte ihm wieder ein kühles Tuch auf die heiße Stirn, ehe sie das Schlafgemach verließ, um nach ihren Kindern zu sehen.

***

Die Tage auf Tatooine kamen und gingen. Obi-Wan versuchte immer wieder Kontakt zu Yoda oder einem anderen Jedi aufzunehmen, doch es schien, als wären sie allesamt verschwunden. Und dann, als er schon nicht mehr mit irgendeiner Nachricht gerechnet hatte, kam Lady Amidala zu ihm. Er war gerade dabei mit Owen über die Ungewissheit der Zukunft zu reden, als sie zu den Männern trat, die Wangen vor Aufregung gerötet.

„Ein Schiff ist im Anflug. Es ist Meister Yoda!“ Sie lächelte übers ganze Gesicht, wusste sie doch wie besorgt Meister Kenobi war, so lange ohne Nachricht gewesen zu sein.

„Seid Ihr sicher? Gibt es keinen Zweifel?“, fragte Obi-Wan und berührte Padmé im Aufstehen am Arm.

Sie schüttelte den Kopf und ihre braunen Locken tanzten fröhlich auf ihrer Schulter. „Er ist es.“

Gemeinsam verließen die das Haus der Skywalkers und traten an die Oberfläche des Planeten. Die Hitze des Tages wich allmählich der kühlen Nacht. Es dämmerte bereits, als sie Seite an Seite stehend die Augen vor dem umher fliegenden Sand abschirmten, welcher vom Antrieb des recht imposanten Wookie-Schiffes in die Lüfte gewirbelt wurde.

Während die Senatorin noch voller Hoffnung war, fühlte Obi-Wan bereits die Trauer, die Yoda umhüllte. Der Jedi würde mit keiner guten Botschaft kommen.

„Meister“, grüßte Kenobi den kleinen, grünen Jedi, als dieser die Rampe flankiert von zwei hochgewachsenen Wookies verließ und auf ihn zutrat. „Es ist schön Euch am Leben zu sehen.“

Yoda nickte leicht, was einer kleinen Verbeugung gleichkam. „Hoch erfreut dich und M’Lady Amidala wohlauf zu sehen ich ebenfalls bin. Keine guten Nachrichten ich zu überbringen habe. Nicht viel Zeit, bevor gehen ich muss.“

„Konntet ihr den dunklen Lord finden und aufhalten? Sind die Sith besiegt?“, fragte Obi-Wan und wechselte einen viel sagenden Blick mit Amidala, die nicht weniger gespannt auf die Antwort des alten Jedi-Meisters war.

Die spitzen, grünen Ohren des kleinen Jedi senkten sich in Kümmernis, kaum sichtbar schüttelte er den Kopf und sah seine Gegenüber aus großen, traurigen Augen an. „Mein Bestes versucht ich habe Sidious aufzuhalten. Kläglich gescheitert ich bin. Zu fliehen ich gezwungen war, um zu überleben.“ Obi-Wan nickte verstehend. Er selbst war von dem Kampfkreuzer geflohen, auf dem er sich Anakin gestellt hatte.

„Wo sind die übrigen Jedi? Sind sie in Sicherheit?“, wollte die Senatorin wissen und tiefe Sorge stand ihr ins Gesicht geschrieben.

„Unbekannt die Anzahl der Überlebenden ist. Sehr gering die Chance ist, dass mehr als zwei den Angriff der Sith überdauert haben.“

Instinktiv griff Padmé nach Obi-Wans Hand und drückte sie, um ihre Anteilnahme auszudrücken. Die kleine Gruppe ging hinein ins Haus, besprach was geschehen und wie weiter vorzugehen war. Eine düstere Zeit stand ihnen allen bevor und schließlich war es Yoda, der verkündete, dass er sich zurückziehen würde, um das Überleben der Jedi zu sichern. Er riet Obi-Wan sich ebenfalls einen Ort zu suchen, an dem er den Rest seines Lebens im Exil verbringen würde.

Und dann, nach einigen Stunden, verabschiedete sich der alte Jedi-Meister von Kenobi und Amidala, um sich von den Wookies ins weit entlegene Dagobah System bringen zu lassen. Die Senatorin bat er um zwei Gefallen; sie sollte mit Bail Organa in der Republik verkünden, dass die Jedi ausgelöscht waren und sie sollte dafür sorgen, dass auch Obi-Wan sich in Sicherheit brachte.

„Ihr könnt Euch auf mich verlassen“, hatte sie ihm gesagt und schließlich gemeinsam mit Obi-Wan beobachtet, wie das Wookie-Schiff die Oberfläche Tatooines verließ und Yoda fortbrachte.

Die Sonnen über Tatooine waren längst untergegangen, als Amidala den Jedi bei der Hand nahm und zurück ins Haus ihres Schwagers führte. Sie würden nicht mehr viel Zeit miteinander haben. Doch das bisschen, was ihnen blieb, wollte sie bestmöglich nutzen. Es gab noch so einiges, das bislang unausgesprochen zwischen ihnen hing. Und das wollte die Senatorin unbedingt ändern, ehe sich ihre Wege für immer trennen würden.


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