Verbotene Gefühle von Nadia

Verbotene Gefühle von Nadia

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"Obi-Wan Kenobi..." Er reagierte nicht auf ihr Klopfen an der Tür. Auch nicht, nachdem sie ihn zum zweiten Mal rief. Zögernd betätigte sie den Türöffner und trat in das abgedunkelte Quartier des Jedi. Er schlief tief und fest.

Es sah allerdings keineswegs bequem aus. Der Tellarer, von dem sie das Schiff hatten, war deutlich kleiner als ein Mensch. Ihm mochte dieses kleine Bett zum schlafen ausgereicht haben, aber einem Mann wie Obi-Wan war es viel zu klein.

Sie beobachtete ihn eine Weile, sah im Halbdunkel die Entspanntheit seiner Gesichtszüge. Da war keine Angespanntheit, wie am Tag. Und er lächelte im Schlaf. Sie vermutete, dass er träumte. Einen angenehmen Traum offenbar. Sollte sie ihn wirklich wecken?

Padmé haderte einige gedehnte Sekunden mit dem Gedanken, doch dann ging sie neben dem Bett in die Knie und rüttelte sanft an Obi-Wans Schulter. Er brummte lediglich etwas Unverständliches vor sich hin und sie lächelte sanft. Erneut versuchte sie ihn wachzubekommen und ... es gelang ihr. Jedoch vollkommen anders als erwartet, denn mit einem Mal schrak der Jedi-Meister hoch, zog blitzschnell das Laserschwert und bremste keinen Fingerbreit von ihrem Hals den Hieb ab, zu dem er ausgeholt hatte.

Mit einem tiefen Seufzen deaktivierte er das Laserschwert und sah die Senatorin ein wenig vorwurfsvoll an. "Es war töricht mich zu wecken. Ich hätte Euch um ein Haar enthauptet."

Padmé stand auf und nickte zögerlich. "Mein Schwager hat es sich anders überlegt. Beru bereitet gerade ein Quartier für Euch vor und ich habe Euch etwas zu essen aufbewahrt. Sicher seid Ihr hungrig."

Obi-Wan steckte das Schwert wieder weg und erhob sich ebenfalls.

"Ich sehe in Eurem Blick, dass Ihr die Auseinandersetzung zwischen Owen und Beru mitangehört habt", fügte sie nach einigen Sekunden hinzu.

"Ich bin nicht willkommen und das respektiere ich, M'Lady. Ihr müsst nicht Partei für mich ergreifen." Wie gewohnt ließ er seine Hände unter der braunen Tunika verschwinden. Er tat dies oft, um Resignation zu demonstrieren oder schlichte Zurückhaltung.

Padmé sah ihn ernst an. "Ich werde nicht eine Nacht im Haus meines Schwagers verweilen, wenn ich mir dessen nicht gewiss sein kann, dass Ihr ebenfalls seine Gastfreundlichkeit genießt. Ich möchte, dass Ihr mir zu Tisch Gesellschaft leistet, Obi-Wan. Nach diesem Nachmittag liege ich tief in Eurer Schuld und dies ist nur ein Versuch die aufgebrachten Mühen zu entschädigen."

"M'Lady...", setzte er zum Widerspruch an, doch hielt abrupt inne, als er den durchdringenden Blick der Senatorin auffing. "In Ordnung", sagte er schließlich und deutete mit einer schlichten Handbewegung auf die noch immer geöffnete Tür. "Nach Euch, M'Lady."

Die Senatorin nickte, den Triumph gekonnt verbergend, und trat in den Korridor des kleinen Schiffes hinaus. Obi-Wan Kenobi folgte ihr leisen Schrittes.

"Ich sage C3PO noch bescheid, dass ich nun doch im Haus nächtigen werde." Damit verschwand er im Kommandomodul und kam kurze Zeit später wieder zurück zur Eingangsluke, die bereits offen stand.

"Ich hoffe, Ihr seid hungrig", ließ sich Padmé vernehmen, ohne ihn anzusehen, als sie ihn kommen hörte und hinaus in die Nacht trat.

"Es war ein ereignisreicher Tag", sagte er. "Ich denke, dass mir eine anständige Mahlzeit gut tun wird."

Sie hörte sein Lächeln aus der Stimme heraus, obgleich er versuchte es zu verbergen. Schließlich schloss er zu ihr auf und sie legten gemeinsam die knapp fünfzig Meter zum Anwesen zurück.


~*~


Als wäre sie ihr Leben lang Kellnerin gewesen servierte die Senatorin Amidala einen Teller mit gebratenem Fleisch, Kartoffeln und einem weiteren Gemüse, das dem Jedi gänzlich fremd war. Zudem brachte sie noch einen kleinen Korb mit Brot und einen Krug Wasser zu Tisch.

Obi-Wan lächelte die Senatorin peinlich berührt an. „Ihr müsst dies nicht tun, Senatorin. Ihr solltet Euch ausruhen. Ihr habt vor wenigen Stunden zwei Kindern das Leben geschenkt. Ihr solltet bedient werden und nicht bedienen. Ich kann mir die Sachen auch selbst holen.“

„Ihr kennt Euch hier nicht aus, Meister Kenobi. Ich schon, da ich schon einmal hier war.“ Sie erwiderte das Lächeln. Plötzlich verschwand es jedoch aus ihrem engelsgleichen Gesicht und sie wirkte eher traurig. „Es ist zwar schon viele Jahre her, aber…“

„Ich werde Euren Gatten finden, Senatorin.“ Er legte ihr mitfühlend eine Hand auf die ihre.

Amidala sah auf die Hand, nicht in das Gesicht des Jedi, als sie ihm antwortete: „Ich bin nicht sicher, ob ich möchte, dass Ihr ihn findet.“ Es klang wie ein Geständnis und Obi-Wan glaubte auch Scham in ihrem Gesichtsausdruck zu erkennen.

„Ihr fürchtet ihn?“

Sie nickte stumm.

„Ihr fürchtet um das Wohl Eurer Kinder.“

„Anakin hat sich sehr verändert ehe er verschwand. Er wurde zunehmend ausfallend, reagierte an manchen Tagen derart über, wegen Kleinigkeiten, dass ich zeitweise Angst vor ihm bekam.“ Traurig blickte sie auf und dem Jedi-Meister in die Augen. „Palpatine hat ihn verändert.“

„Palpatine?“ Obi-Wan sah die Senatorin fragend an. „Wie kommt Ihr darauf?“

„Anakin hat viel Zeit mit ihm verbracht. Und seit einiger Zeit ist auch Palpatine nicht mehr er selbst.“

Unruhe erfasste den Jedi und er nahm Padmés Hand in seine beiden Hände. „Was wollt Ihr mir damit sagen, Senatorin?“

Amidala seufzte und suchte nach den richtigen Worten, um dem Jedi zu sagen, was sie schon seit geraumer Zeit in Vermutung, jedoch niemals ausgesprochen hatte. „Ich fürchte, dass Kanzler Palpatine versucht die Macht vollständig zu übernehmen, alles zu kontrollieren und zu beherrschen und…“

„…dass Anakin sich ihm angeschlossen hat“, vollendete Obi-Wan tonlos den Satz. Er fühlte sich mit einem Mal wie betäubt. Wie hatte ihm das entgehen können?

In letzter Zeit konnte er sich kaum noch auf seine Instinkte verlassen, seine Gefühle trieben ein böses Spiel mit ihm. Er fühlte sich, als hätte ihm jemand einen Schleier vor den Augen entfernt.
Zuerst hatte er nicht erkannt, dass die Senatorin nicht nur ein, sondern zwei Kinder unter dem Herzen getragen hatte und nun das.

Entweder trieb die Macht ein seltsames Spiel mit ihm, oder seine Jedi-Sinne wurden schwächer. Er konnte jedoch beim besten Willen nicht sagen was schlimmer war.


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