Die Kinder Éomunds von Nadia

Die Kinder Éomunds von Nadia

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Die Nacht war kühl und sternenklar, als Éomer durch das Schnauben der Pferde geweckt wurde. Das Lagerfeuer, in dessen Nähe er geschlafen hatte, war beinahe erloschen. Ein letzter Rest Glut gab noch ein wenig Wärme ab. Er lauschte angestrengt in die Stille und fragte sich, was die Tiere beunruhigt haben könnte.

Beide Pferde waren an einem Stück Totholz eines umgestürzten und halb verrotteten Baumes gebunden. Sie traten unruhig auf der Stelle und schnaubten immer wieder. „Was ist los?“ Éomer erhob sich von seiner Schlafstätte und trat hinüber zu den Tieren. Womöglich streifte ein Wolf oder auch ein Bär, auf der Suche nach Nahrung, durch die Gegend. Irgendetwas hatten die Pferde jedenfalls vernommen, daran hegte Éomer keinen Zweifel. Er streichelte die Tiere abwechselnd, um sie zu beruhigen. Denn so sehr er sich auch anstrengte, er selbst vermochte nichts in der nächtlichen Dunkelheit zu sehen oder zu hören.

Trotzdem blieb er wachsam, warf einige frische Zweige in die Glut und entfachte damit wieder ein Feuer. Wilde Tiere ließen sich leicht mit Feuer abschrecken. Nachdem die ersten Flammen gen Himmel züngelten, ließ Éomer sich wieder auf seiner Schlafstatt nieder und gähnte herzhaft. Ein paar Stunden hatte er noch, bis die Sonne aufgehen würde. Allzu viel Schlaf hatte er noch nicht bekommen und war entsprechend müde.

Er nahm einen Schluck Wasser aus seiner Feldflasche und wollte sich gerade wieder hinlegen, als etwas nur knapp an seiner rechten Schulter vorbeischoss und ihn verfehlte. Blitzschnell drehte er sich zu dem Geschoss herum und bemerkte einen Pfeil. Die Pferde wieherten aufgeregt in Éomers Rücken. Sofort war er wieder auf den Beinen, der letzte Schlaf fiel von ihm ab und er holte sein Schwert hervor, das bei Sattel und Zaumzeug in Reichweite lag.

Ein weiterer Pfeil sauste in seine Nähe und blieb einen halben Meter vor seinen Füßen im Erdreich stecken. Er starrte angestrengt in die Richtung, aus welcher die Pfeile geflogen kamen und gerade als er glaubte einen Schemen in der dunklen Ferne auszumachen, kamen mehrere Orks auf ihn zu. Vier Stück waren es, nur eine kleine Schar, wie er erleichtert feststellte, dennoch eine Gefahr für ihn und auch die Pferde.

Ein wilder Kampf entbrannte, der Éomer viel Konzentration und Geschick abverlangte. Die Orks kreisten ihn ein, griffen ihn von allen Seiten an und hieben mit krummen und schäbigen Waffen auf ihn ein. Éomer duckte sich geschickt unter den Angriffen durch, rollte sich ab und kam wieder auf die Beine, um seinerseits mit dem Schwert auszuholen. Beim dritten Versuch erwischte er einen der Orks und rammte ihm die Schwertspitze zwischen die Rippen. Sofort sackte der Getroffene ächzend zu Boden und blieb reglos liegen. Die drei übrigen Orks wurden nur noch wütender und riefen sich gegenseitig Worte in einer Sprache zu, die Éomer nicht verstand. Er wusste, dass es die schwarze Sprache von Mordor war, mehr aber auch nicht. Es spielte auch keine Rolle, was die Orks riefen. Er würde keinen von ihnen am Leben lassen.

Die Drei waren ausgesprochen hartnäckig und widerstandsfähiger als Éomer erwartet hätte, doch schließlich gelang es ihm einen von ihnen dermaßen stark in die Seite zu treten, dass der Ork ins Taumeln geriet und direkt in das Lagerfeuer stürzte. Die Flammen leckten hungrig nach dem Ork und ließen nicht mehr von ihm ab. Dieser rannte schreiend in die Dunkelheit davon und wart nicht mehr wieder gesehen.

Einem der verbliebenen Orks gelang es, Éomers Oberarm mit einer Klinge zu verwunden, zum Glück jedoch nicht seinen Schwertarm. Ein weißer Schmerz schien sich von der Wunde ausgehend über Éomers gesamten Körper zu erstrecken, doch er besann sich weiterhin auf die langen Jahre der Ausbildung und kämpfte tapfer weiter. Schließlich gelang es ihm, besagten Ork zu köpfen. Als der letzte Ork dies realisierte, nahm er die Beine in die Hand und floh zurück in die Dunkelheit, der er zuvor entsprungen war.

Nach Atem ringend und schweißgebadet ließ sich Éomer erschöpft auf seine Lagerstätte fallen. Der linke Arm schickte Wellen heißen Schmerzes durch seinen Körper, doch die Erschöpfung forderte schließlich ihren Tribut und er verlor das Bewusstsein.

Als er wieder zu sich kam, schien längst die Sonne und blendete ihn. Windfohlen und Feuerfuß hatten sich in der vergangenen Nacht wohl befreit, grasten jedoch friedlich in seiner Nähe. Éomer war erleichtert zu sehen, dass es den Tieren gut ging und dass sie ihn nicht zurückgelassen hatten.

Langsam setzte er sich auf, den verwundeten Arm instinktiv stützend, da kam Feuerfuß auf ihn zu getrabt und stupste mit den Nüstern sein Gesicht. „Ja, es geht mir gut, mein Freund.“ Er zwang sich zu einem gequälten Lächeln, kraulte seinem Hengst den Kopf und erhob sich etwas schwerfällig. Sämtliche Muskeln taten ihm weh, nicht nur die Fleischwunde im Arm.

Nach einem kleinen Frühstück zog er die Orkleichen auf die Feuerstelle und verbrannte ihre stinkenden Kadaver. Anschließend sattelte er Feuerfuß, packte seine Sachen und warf einen letzten Blick auf den schwelenden Körperhaufen. Als er sich auf den Rücken seines Pferdes schwang, konnte er in einiger Entfernung den verkohlten Körper desjenigen Orks ausmachen, der bereits am Vorabend Feuer gefangen hatte.

Vielleicht hätte er auf seinen Freund Folcwine hören und nicht vollkommen allein reisen sollen, doch Éomer wusste nicht, wie lange er in Edoras verweilen würde und wollte sich auch nicht unter Zeitdruck fühlen. Sieben lange Jahre waren vergangen, in denen er Zeit gehabt hatte, sich in Aldburg wieder einzuleben. Dennoch war es nie wieder das Zuhause geworden, das er aus Kindertagen in Erinnerung hatte. Nicht nur seine Eltern, vor allem Éowyn fehlte ihm dafür viel zu sehr, sie war seine Familie, sein Zuhause.

Es war schon beinahe Mittagszeit als Éomer die letzte Etappe seiner Reise antrat. Und die Vorfreude darauf, Éowyn endlich wiederzustehen steigerte sich mit jedem zurückgelegten Kilometer ins schier Unermessliche.

~

Noch keine zwei Tage war es her, da hatte Éowyn geglaubt sie würde ihren Geburtstag nicht feiern wollen. Es war in den vergangenen Jahren einfach nicht dasselbe gewesen, ohne ihren Bruder und ohne ihren Vetter. Sie war allein unter ‚alten‘ Männern, fand nur wenig Verständnis bei ihnen für ihre Belange, ganz gleich wie sehr sie auch behaupteten sie zu schätzen und zu bewundern.

Als dann jedoch der Tag ihres Geburtstags kam und so viele Bewohner in Edoras mit ihr feierten und sich bei ihr für Einsatz in den vergangenen Jahren bedankten, ihr das Gefühl gaben wichtig zu sein und auf ihre Weise sogar unentbehrlich, da fand sie tatsächlich Freude an dem Fest. Sie tanzte ausgelassen, hörte den Minnesängern zu und lachte so entspannt, wie seit vielen Jahren nicht mehr.

Der König hatte ihr sogar gestattet, dass sie ihre Freundin Hunith in die Goldene Halle einladen durfte. In der Regel kam das gemeine Volk nicht einfach so nach Meduseld, es sei denn sie hatten eine Audienz beim König. Doch heute sollte ihr großer Tag sein und sie durfte einladen, wen immer sie wollte. Es war ein erheiternder Tag, der sie wenigstens für einige Stunden sämtlichen Kummer vergessen ließ. Éowyn war sogar so beflügelt an diesem Tag, dass sie Gríma, ohne lange darüber nachzudenken, einen Tanz schenkte. Sie tanzte mit so vielen Männern, beobachtete amüsiert, wie auch ihrer Freundin der Hof gemacht wurde, und genoss jeden Augenblick in vollen Zügen.

In ihrer Ausgelassenheit hatte sie nicht bemerkt, wie noch jemand am Abend die Goldene Halle betrat und sich einen direkten Weg durch die tanzende Menge zu ihr zu bahnte. Éowyn tanzte gerade mit Torwächter Háma, als sich diesem eine kräftige Hand auf die Schulter legte. „Wenn Ihr erlaubt, würde ich gerne übernehmen.“

Háma nickte ergeben, nach einem flüchtigen Moment der Überraschung, und senkte das Haupt in Demut. „Selbstverständlich, mein Herr Éomer.“

Éowyn erstarrte für einen gedehnten Augenblick, ehe sie ein ungläubiges „Bist du es wirklich?“ hauchte und den Kopf kaum merklich schüttelte. Sie hatte sich so oft vorstellt, wie sie reagieren würde, wenn er sich endlich wieder blicken ließe. Sie hatte ihn in Gedanken mit verschränkten Armen zur Rede gestellt, sie hatte ihn von sich gestoßen, ihm eine Ohrfeige gegeben, geweint … So viele Gefühle hatten sich in ihr aufgestaut. Und nun stand sie ihrem großen Bruder gegenüber, der muskulöser und männlicher denn je aussah und sie war einfach nur überwältigt vor Freude. „Éomer“, flüsterte sie, legte ihren Kopf an seine Brust und umarmte ihn so fest sie konnte, aus Angst er würde sich als Hirngespinst entpuppen und in Luft auflösen.

Anstatt ihr zum Geburtstag zu gratulieren, raunte er „Es tut mir so schrecklich leid“ in ihr goldenes Haar. Er schob sie gerade weit genug von sich, um sie genauer betrachten zu können. Mit den Daumen wischte er die Tränen aus dem Gesicht, derer sie sich gar nicht bewusst war. „Weine nicht, Schwesterherz. Du bist so viel schöner, wenn du lächelst.“ Und schön war sie in der Tat geworden. Sie hatte das letzte bisschen Kindlichkeit verloren, an das er sich noch erinnern konnte und erstrahlte in all ihrer Weiblichkeit.

Sie nahm das Kompliment wohlwollend wahr, zeigte es ihm jedoch nicht. „Warum hast du mir nicht mehr geschrieben? Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht. Du hast keinen meiner Briefe beantwortet.“ Éowyn sah ihn nach dem ersten Moment der Freude vorwurfsvoll an, während sie einander bei den Händen hielten.

„Ich habe dir durchaus geschrieben. Immer zum Monatsanfang, Jahr ein, Jahr aus“, verteidigte sich Éomer, dann zog er seine Schwester wieder an sich, um wie beabsichtigt mit ihr zu tanzen. Sämtliche Aufmerksamkeit galt ihnen, dabei ging ihr Gespräch niemanden etwas an. Insbesondere nicht Schlangenzunge, der rechts neben dem König saß und mit ihm sprach. Sein Blick hing jedoch an Éomer. Dieser löste seinen Blick von Gríma und sah stattdessen wieder seine Schwester an. „Ich schwöre beim Grab unserer Eltern, dass ich dir geschrieben habe.“ Er flüsterte die Worte, damit nur Éowyn sie hören konnte.

Nach einigen weiteren Augenblicken kehrte die Gelassenheit wieder in die Goldene Halle zurück und die Leute feierten weiter. Éomer wusste, dass dies weder der richtige Ort noch der richtige Zeitpunkt war, um herauszufinden, was mit ihren Briefen geschehen war. Dass sie beide keine Post erhalten hatten, konnte kein Zufall sein. Das stank geradezu nach einer List und er ahnte auch schon, wer dahintersteckte. Nur, wie sollte er seine Vermutung beweisen?

„Mir gefällt nicht, dass er dich so genau im Auge behält“, raunte Éomer, während er sich langsam mit Éowyn auf der Tanzfläche drehte.

„Ich würde gerne behaupten, dass ich mich daran gewöhnt habe, oder dass es mir nichts ausmacht, aber das wäre die Unwahrheit.“ Sie musste Éomers Blick nicht folgen, um zu wissen von wem er sprach. „Aber lass uns heute Abend nicht davon sprechen. Du bist hier, nur das zählt.“

Er wünschte sich ebenfalls andere Gedanken, aber es fiel ihm nicht leicht sich ablenken zu lassen. Jede Faser seines Körpers war gespannt, tief sitzender Zorn brodelte unter seiner Haut. Am liebsten hätte er Gríma am Kragen gepackt, ihn aus Meduseld gezerrt und seinem erbärmlichen Leben ein jähes Ende bereitet.

„Hast du Kontakt zu Théodred halten können?“, fragte Éowyn und riss ihn aus seinen düsteren Gedanken.

Ein kleines Lächeln flog über Éomers angespannte Züge. „Wir schreiben uns hin und wieder. Hat der dir keine Briefe geschickt? Soweit ich weiß, wollte er dir auch ein Geschenk senden.“ Das schwache Zucken ihrer Schultern und das Kopfschütteln, das folgte, bestätigte seine Vermutung. Er seufzte, zog sie noch einmal etwas dichter heran und flüsterte: „Dafür gibt es eine Erklärung und ich werde nicht abreisen, ehe ich sie gefunden habe.“

Nach ihrem Tanz, oder auch mehreren – schließlich hatten sie sich viel zu erzählen und nachzuholen – machte Éomer dem König seine Aufwartung. Er hatte erwartet, dass dieser ihn an die Etikette erinnern würde, die besagte, dass der König stets vorrangig zu begrüßen sei, aber der alte Mann blieb steif auf seinem Thron sitzen und schenkte seinem Neffen lediglich ein müdes Lächeln.

Wann war Théoden dermaßen gealtert? Éomer hatte bei seinem Anblick den Eindruck sehr viel länger als sieben Jahre fort gewesen zu sein. Den König auf sein erschreckendes Äußeres hinzuweisen wäre unhöflich gewesen und so versuchte er seinen Onkel in ein belangloses Gespräch zu verwickeln. Zunächst ging Théoden auch darauf ein, doch nach einer kleinen Weile schien er, während er sprach, beinahe einzuschlafen.

„Ihr ermüdet den König“, wandte sich Gríma an den jungen Marschall. „Nicht wahr, mein Gebieter? Es war ein reichlich langer Tag und Ihr habt Euch als wahrlich gastfreundlich und großzügig erwiesen. Unsere geliebte Éowyn hat ihren Ehrentag gewiss genossen.“

‚Unsere geliebte Éowyn?‘ Éomer schäumte vor Wut. Was erlaubte sich Schlangenzunge, auf diese Art von seiner Schwester zu sprechen?

„Ja, das hat sie“, nickte der König und suchte seine Ziehtochter unter den vielen Gästen.

Instinktiv wandte sich Éomer ebenfalls der Menge zu und fand seine Schwester mit einer jungen Frau sprechend, unweit der zentralen Feuerstelle.

Schließlich wurde es spät und Éomer hatte während der letzten Stunden mit Argusaugen die Interaktion zwischen dem König und Gríma beobachtet, ohne einen Beweis für dessen Machenschaften zu entdecken. Für diesen Tag, beschloss er, war es genug. Er wollte Éowyn noch sein Geschenk geben, bevor sie zu Bett gingen und ihr wohl wichtigster Geburtstag vorüber war.

„Komm mit“, bat er sie deshalb, als ein Großteil der Feiernden sich schon auf den Heimweg gemacht und auch der König sich zurückgezogen hatte, um schlafen zu gehen. Seine Schwester stand in der großen offenen Tür und winkte ihrer Freundin nach, von der sie sich eben verabschiedet hatte.

Sie taumelte ein wenig, als sie Éomer entgegentrat, doch der griff instinktiv nach ihrem Ellbogen. „Vorsicht.“

Sie kicherte mädchenhaft und nuschelte eine Entschuldigung. Es war seltsam ungewohnt, wie der Boden unter ihren Füßen schwankte, aber auch lustig. Nun da sie ‚erwachsen‘ war, hatte der König ihr gestattet, Wein zu trinken. Es war nicht so, dass sie nie zuvor Met getrunken hatte, aber der Wein stieg ihr eindeutig stärker zu Kopf. Sie ließ sich bereitwillig von Éomer bei der Hand nehmen und aus der Goldenen Halle führen.

Gríma tauchte unbemerkt aus dem Schatten einer Säule auf und beobachtete das Geschwisterpaar mit wachsendem Argwohn.

Auch Éomer war bei Weitem nicht mehr nüchtern, jedoch wesentlich geeichter. Und so führte er seine Schwester ohne irgendwelche Koordinationsschwierigkeiten zu den königlichen Stallungen.

„Warum bringst du mich hierher?“, wollte Éowyn wissen.

Éomer lächelte bedeutungsvoll, schwieg jedoch. Stattdessen entzündete er eine Laterne und öffnete das Tor. „Ich habe sie vor einigen Jahren gefunden und vom ersten Moment an gewusst, dass sie für dich bestimmt war.“ Schließlich blieb er vor der Box stehen, in der Windfohlen untergebracht war und hob die Laterne an, damit Éowyn die junge Stute sehen konnte.

Zunächst fehlten Éowyn die Worte, dann schob sie das ratternde Tor der Box beiseite, um sich das Tier aus nächster Nähe ansehen zu können. Die Stute schnaubte und machte einige scheue Schritte rückwärts. „Schtt, Mädchen, keine Angst“, flüsterte Éowyn. „Ich werde dir nichts tun.“ Sie hob die Handfläche vor die Nüstern des Pferdes, damit es ihren Geruch kennenlernte. „Sie ist traumhaft schön.“ Éowyn wandte sich ihrem Bruder zu. „Das ist das beste Geschenk von allen.“ Sie strahlte und küsste ihren Bruder aus einem Impuls heraus auf die Lippen. Es war ein keuscher Kuss, der schnell vorüber war, trotzdem sahen sich die Geschwister einen kurzen Moment verwirrt an.

„Alles Gute zum Geburtstag“, sagte Éomer dann, die Situation entschärfend und spürte immer noch die Wärme ihrer Lippen auf seinen. Früher hatte sie ihn auf die Wange geküsst, oder auf die Stirn, nie auf den Mund. Das war neu und seltsam ungewohnt und fühlte sich viel zu gut an.

„Danke, Bruderherz.“ Sie legte ihm die Arme um den Hals und drückte sich an ihn, wobei sie erneut schwankte.

Er blieb jedoch wie ein Fels im Sturm stehen. „Ich denke, es wird Zeit fürs Bett“, sagte er dann und versuchte nicht daran zu denken, wie gut es sich anfühlte ihr so nah zu sein. Ihre körperliche Nähe und ihr Duft – weckten Erinnerungen und alte Gefühle, die er längst vergessen glaubte.

„Von mir aus“, nickte sie und gähnte im selben Augenblick. „Aber morgen will ich wissen, was mit den Briefen passiert ist.“

„Das will ich auch, um jeden Preis.“ Für den heutigen Tag hatten sie jedoch beide genug Aufregung gehabt. Die Schnittwunde in seinem Arm brannte immer noch höllisch. Der Wein hatte ihn die Schmerzen nur vorübergehend vergessen lassen. Vielleicht sollte er am nächsten Morgen doch eine Heilerin aufsuchen und die Wunde fachmännisch behandeln lassen.


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