Fanfix :: Fanfictions by Nadia and Friends

Name: Severin Sesachar (angemeldet) · Datum: 23 May 2019 14:54 · Für: Kapitel 2: Die Weisheit des Weins
Bevor ich mich in meine Korrekturen stürze, noch ein Kapitelhäppchen – na dann mal los! Ein bisschen Info zu Nicolas soll ja kommen, und da bin ich gespannt. ^.^

Mias. Ich kam noch nie davor darauf, Jeremias abzukürzen, aber das passt! Wobei ich gerade überlege … wäre Jeremias einer jener Namen in HP, die unter die „Zwangseindeutschung“ fallen wie Rita Kimmkorn? Auf Englisch würde er wohl Jeremiah heißen, oder?

Ob man unter speziellen Umständen ein Jahr verspätet eingeschult werden kann? Ich erinnere mich gerade an die wahre Briefflut bei Harry damals. Das war ja quasi der reinste Zwang, ein „Du musst nach Hogwarts kommen, denn du bist jetzt elf, ein Zauberer und das ist Tradition.“ Ich bemerke gerade, dass Rowling da etwas (einiges!) im siebten Band versäumt hat, denn in diesem waren Harry und Co. ja nicht in der Schule, um ihr Abschlussjahr zu bestreiten. Wie sahen die Regeln nach dem Fall Voldemorts aus? Haben hernach alle Schüler noch mal ein Jahr wiederholen müssen? An Bildung fehlte ihnen da ja allen etwas … uh, zu viele Fragen, die weit über das Ziel hinausschießen. Sorry… zurück zur Story! XD

»Gut. Dann besorgen wir dir jetzt mindestens einen eigenen Zauberstab«, erklärte er, ehe er sich erhob.
Diese Stelle hätte ich anders ausgedrückt, etwa „Gut, dann besorgen wir dir nun/jetzt/erst mal deinen Zauberstab.“ Das „mindestens“ klingt nach „Einen musst du mindestens haben, aber wir können auch zwei, drei, vier … kaufen.“ Ich weiß schon, was du ausdrücken möchtest – Carter möchte Jeremias dazu bewegen, wenigstens diese eine Besorgung mitzumachen, obwohl sich der Junge ansonsten sehr gegen das Prozedere sträubt. Aber etwas verwirrend liest es sich zuerst dennoch. ^.^

Auch das hier hat mich verwirrt: Carter Tiller ist der Vormund … also gar nicht sein wahrer Vater? Ein Adoptivvater oder Verwandter, der Jeremias angenommen hat? Oh … doch sein Vater … Das sind dann doch zu viele unterschiedliche Bezeichnungen für ein und dieselbe Person (wobei ich „Vormund“ sehr förmlich und eben als „rechtlich eingesetzter, aber biologisch nicht zwingend verwandter Erziehungsberechtigter“ verstehe). Ist das noch ein Überbleibsel der von dir angesprochenen Synonymherde? XD

«Er war absolut unbegeistert, nickte jedoch widerwillig.»
Wieder ein Bedeutungsdoppler (zumal es das Wort „unbegeistert“ nicht gibt, es müsste „nicht begeistert“ heißen – mein Vorschlag wäre „Er wirkte widerwillig, nickte (dann) aber (ergeben)“.

Genug der Beanstandungen, Zeit für Ollivander! Wie ich seinen Laden liebe. Er war von Anfang an mein Lieblingsladen der Winkelgasse, so herrlich uhrig und verschroben, geheimnisvoll, aber gemütlich. Diese Atmosphäre fängst du gut ein, auch die „Ungreifbarkeit“ Ollivanders selbst, der weder freundlich noch abweisend wirkt, aber einfach fasziniert.

Der Abstand der Sorgenfalten auf der Stirn … lol, dieses kleine Detail beim Vermessen gefiel mir sehr, da es zeigt, dass es auf sehr viel mehr als auf Äußerlichkeiten ankommt und das gefühlte Innere eine sehr große Rolle bei der Zauberstabwahl spielt – hier wohl eindeutig die Skepsis von Jeremias. Auch das salutierende Maßband hat mich erheitert. XD

»Nun, bei diesen Exemplaren kann man sich nie ganz sicher sein. Versuchen Sie es einmal«, sprach Mister Ollivander und übergab den Stecken Jeremias, der das Werkzeug kritisch betrachtete.
Hier muss ich noch mal meckern – verzeih’s mir. ^.^ Dass man Namen Synonyme gibt, bin ich mehr oder weniger gewöhnt, aber auch Gegenständen? Der Zauberstab wird zum Holzstück, Stecken und Werkzeug – vor allem letzteres ist irreführend, da du auch das Maßband Werkzeug genannt hast. Das führt dazu, dass genau das eintritt, was du vermeiden möchtest: Wortwiederholung UND Konfusion beim Leser, wenn er die Sätze genauer betrachtet. Ich würde mich auf ein, maximal zwei feste Synonyme für eine Sache festlegen und nicht für jeden Gegenstand alle theoretisch möglichen Synonyme durchgehen, sodass man am Ende gar nicht mehr weiß, wovon die Rede ist. Hab keine Angst vor Kontinuität, sie ist nicht unelegant – sie ist klar und vermeidet das Stolpern beim Lesen. Ich hab’s mir auch antrainieren müssen, da ich geglaubt habe, dass Wortwiederholungen dumm klingen, ind er Schule wird man da ja genormt. Aber nachdem einige Autoren mit dem sprichwörtlichen Gummihammer auf mich eingeklopft und mir anhand von Beispielen gezeigt haben, dass es gar nicht schlimm ist, wenn ein Tisch ein Tisch und ein Zauberstab eben ein Zauberstab bleibt, erkenne ich die Nachteile der Synonymwut selbst – sie entfremdet, wenn man sich ihrer zu oft bedient. Bei meinen Potter-Geschichten hab ich die damals auch noch häufiger genutzt als heute, das ist mir beim Upload mehrmals aufgefallen. >.>

Uh, die Zauberstabsuche bei Jeremias erweist sich ja als echte Herausforderung. Wie sehr sich die Hölzchen gegen ihn sträuben, und das ganz individuell. Interessant, dieser Stab, der eine sofortige Wirkung zeigt, den Ollivander Jeremias aber wieder abnimmt. Der macht’s ja spannend – verrät nicht mal, was das war, der alte Geheimniskärmer! XD

Und bitte verzeih es mir, wenn ich noch mal auf die Synonyme zu sprechen komme, aber hier ist einfach ein herrliches Beispiel dafür, dass sie keine Wortwiederholung vermieden haben:
«Überrascht hob Jeremias den Kopf. Unweigerlich begegnete er den grauen, wachen Augen des Mannes. Abermals hatte es ihm die Sprache verschlagen. Wusste der alte Mann, was er da sagte?»
Zweimal „alter Mann“ … wie wäre es mit Ollivander stattdessen? ^.^

Woher Carter weiß, dass Quirrel im Folgejahr aufhören wird? Hab ich da was aus Band 1 vergessen? Stand da auch schon fest, dass Quirrel sein letztes Jahr an Hogwarts haben sollte? Jeremias kommt ja ein Jahr vor Harry nach Hogwarts, demnach fehlt dann ja da noch der auf Verteidigung gegen die Dunkle Künste lastende Fluch, dass jedes Jahr der Lehrer wechseln muss? Korrigiere mich, wenn ich mich täusche, aber bestand dieser Fluch nicht schon vor Harrys Einschulung, was bedeuten würde, dass Quirrel noch gar nicht in Hogwarts ist und Jeremias ins einem ersten Jahr einen anderen Lehrer für VgdDK haben müsste?

Aaah, da ist es! Nicolas ist verflucht. Mit der Antwort hast du aber wirklich auf dich warten lassen. :D

Und die Schokoschwimmer. N’awww! Das war ein süßes Geschenk, bzw. ein schöner Bogen zum Prolog. Und wie sie das innere Eis schmelzen. Eine kleine Gabe mit großer Wirkung. Schön!
Und da deckt ihn ein Schokobiber noch mit einem Taschentuch zu – ein mitfühlendes Schokotier, dass doch irgendwann schmilzt/gegessen wird. Ja, das ist magisch. Das ist ein Harry Potter-Moment mit Emotion. So was feiere ich! :D

Author's Response: Hehe, da freu ich mich ;-) Aber auch viel Erfolg bei deinen Korrekturen.

Im Grunde hast du Recht, wobei Jeremias im englischsprachigen Raum zwar weniger verbreitet, aber doch verwendet wird. Nur hört sich das Englisch "Mias" (Maias) nicht so passend an wie das deutsche "Mias", aber das habe ich tatsächlich unter den Tisch fallen lassen, da die andere Abkürzung (Jerry) mir nicht in den Kram passte, das gebe ich jetzt mal ganz offen zu. Übrigens hätte Jeremiah im Deutschen auch funktioniert, auch wenn der Name hier ebenfalls weniger geläufig ist. Es ist so oder so ein recht seltener Name, aber er ... gefiel mir, weshalb ich mir diese kleine Sünde erlaubt habe.

Ich denke schon, dass man unter diesen Umständen die Einschulung hätte verschieben können. Ich denke auch, dass Harry nicht deshalb mit Briefen überrollt wurde, weil er gedachte, nicht nach Hogwarts zu gehen, sondern weil ihn (persönlich) die Briefe nicht erreicht haben. Sie landeten ja bei Vernon, im Karmin, aber nie bei Harry, weshalb er eben immer neue Briefe bekam, bis endlich einer zugestellt werden konnte. Es ist also vermutlich weniger der Zwang, auf die Schule zu gehen, als dass jeder Schüler die Information und damit die Chance erhalten soll, Kontakt aufzunehmen.
Aber ja, hinsichtlich Bildung blieben in dem Original EINIGE Fragen offen. Das hat mich auch ein paar graue Haare gekostet. Aber die Herausforderung hat auch Spaß gemacht.

Oh, da hast du einen schönen Satz rausgesucht. Das sind so Sätze, die, in meinem Kopf total plausibel klingen, aber eben, weil ich sie speziell betone. Ich kann mich aber nicht darauf verlassen, dass der Leser sie ebenso liest wie ich, deshalb ... das Mindestens sollte ich mindestens (xD) durch ein wenigstens ersetzen, um dieses Missverständnis zu umgehen. (Manchmal denke ich mir, dass Hörbücher leichter wären, bis mir dann einfällt, dass ich meine eigene Stimme nicht mag.)

Der Vormund sollte eigentlich gar nicht mehr drin sein und zu den Synonymen allgemein: Ja, du hast Recht. In jedem der von dir gezeigten Fälle. Du hast einfach uneingeschränkt Recht und ich muss da mal beigehen und die ganzen Exotensynonyme (Stecken und Vormund zuerst) gnadenlos streichen. Mal kann man sie gebrauchen, aber wenn da mehr als zwei im Text vorkommen, wirkt es einfach aufgesetzt und gestelzt. Ich hab zwei Betaleser, die da sehr drauf gedrillt sind, mir jede Dopplung aufzuzeigen und ich muss da endlich mal das Rückgrat entwickeln, die bunten Kleckse dann schlichtweg mit breitem Kreuz hinzunehmen, statt mich irgendwie kreativ drumrum zu winden. Danke für den Stubser in die richtige Richtung.

Oh ja, Ollivanders "Ungreifbarkeit" (schöne Umschreibung!), die finde ich auch jedes Mal ... Er wirkt weder sympathisch noch unsympathisch und er hat auch nicht den Anspruch, es zu sein, sondern hat sich ganz und gar seiner Sache verschrieben, für die er lebt. Machte es etwas schwierig, ihn so zu schreiben, aber dass mir das gelungen ist, macht mich natürlich etwas stolz.
Die Sorgenfalten mussten sein, die kamen mir allerdings spontan beim Schreiben in den Sinn. Es passte einfach so gut zu Jeremias und zur Versinnbildlichung. Genauso wie ich mich nicht dagegen erwehren konnte, die verschiedenen Hölzer und Kerne durchzuexerzieren. Bei der Recherche kamen mir so viele Ideen, welche Stäbe fast oder überhaupt nicht passen könnten, dass ich es viel zu schade fand, als es nicht irgendwie einfließen zu lassen. Bin froh, dass es dir nicht zu langatmig war, sondern dich erheitert hat.

Bei der Auflösung habe ich versucht, es zwar schnell zur Sprache zu bringen, aber eben auch zu einem Moment, in dem es für Jeremias passt. Er wehrt sich gedanklich ja sehr gegen das, was da passiert, ist noch ganz am Anfang seines Trauerprozesses, entsprechend verdrängt er es viel, obwohl er an fast nichts anderes denkt. Da fand ich es passend, dass er, als er seinen Plan fasst, den Mut findet, die Sache beim Namen zu ... denken. Er tastet sich da gedanklich immer mehr hin, daher ... brauchte ich auch zwei Kapitel dafür, um die Hintergründe zu beleuchten.

Es freut mich gerade wie ein kleines Kind, dass du den Rückbezug zum Prolog und den Gedanken dahinter entdeckt hast. Hier nehmen die Schokoschwimmer quasi die Rolle von deinem Ron ein. Also, nein, Ron ist bei dir schon deutlich wichtiger als meine Schokoschwimmer, aber sie dienen zum Auflockern und sie dienen eben als Erinnerung an das gute, familäre Gefühl aus dem Prolog, weshalb er mir (ausnahmsweise) sehr wichtig war. Das Thema ist eben recht düster und bedrückend, da brauchte ich dieses Gegengewicht ganz dringend.

Ich schau mal, ob ich heute Abend evtl. sogar dazu komme, die Synonyme für die nächsten Kapitel zu begradigen, damit du da nicht noch fünfmal drüber fällst ;-) Danke dir auf jeden Fall für die tolle Rückmeldung!


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