Jeremias Tiller und die Fesseln der Zeit von BlueScullyZ

Jeremias Tiller und die Fesseln der Zeit von BlueScullyZ

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Jeremias brachte bloß wenige Bissen seines Mahls herunter. Es schmeckte passabel. Einzig sein Kopf hielt ihn davon ab, den Teller auf einen Schlag zu leeren, doch dieser leistete nachhaltige Arbeit. Hätte man ihm von der Seite keine misstrauischen Blicke zugeworfen, hätte er sich sicherlich selbst um die wenigen Happen gedrückt, die er zur Beruhigung der anderen herunterwürgte. Nachdem um ihn herum diverse Gespräche über Lehrer, die Geister von Hogwarts sowie Haustiere zu verfolgen gewesen waren - aus denen hervorging, dass keiner seiner Mitschüler eine Kröte besaß - fanden Keaton und Oscar eine Gemeinsamkeit, die auch die übrigen auf ein ganz neues Thema brachte.

»Du bist auch ein magischer Muggel?«, fragte der stämmige Oscar verblüfft. Seit über einer Viertelstunde unterhielten sich die beiden Jungen über die unglaublichen Dinge, die hier geschahen. Dass außer ihnen kaum jemand dermaßen hingerissen oder überrascht war, hatten sie augenscheinlich völlig ausgeblendet.

Gegenüber von Jeremias kicherte Laetitia. »Es heißt Muggelstämmiger. Aber magischer Muggel klingt lustig.«

Missmutig hatte der junge Tiller aufgesehen. Er konnte dem Mädchen jedoch keinen Vorwurf machen. Offenbar meinte sie es wirklich freundlich und wollte niemanden bloßstellen.

Neben ihm schaute Keaton betreten in die Runde. »Ich hab gehört, nicht jeder kann Muggelstämmige leiden.«

Zwar kam es Jeremias viel länger vor, aber erst am Mittag hatten sie sich im Abteil darüber unterhalten. Er konnte sich denken, wer von ihrer Reisegruppe in Keatons Augen nicht jeder gewesen war. Über die Schulter sah er flüchtig zum Nachbartisch der Slytherins, an dem Edwana irgendwo saß. Auf die Schnelle konnte er sie nicht ausfindig machen.

»Mach dir da mal keine Sorgen«, mischte sich ein älterer Schüler ein, der neben der Gruppe Erstklässler saß. Er lehnte sich weit genug nach vorne, dass alle Neuen ihn gut sehen konnten. Seine kurzen hellblonden Haare hatte er glatt nach vorn gekämmt und lächelte ihnen freundlich zu. »In diesem Haus wirst du damit gar keine Probleme haben. Manche Slytherins haben da ihre Vorbehalte. Da kommt allerdings selten jemand hin, der keine magische Abstammung hat.«

»Genau«, stimmte Laetitia ihm mit einem Selbstbewusstsein zu, als käme sie bereits viele Jahre nach Hogwarts. »Ich bin zwar reinblütig, aber das heißt nicht, dass ich automatisch besser zaubern könnte. Ich muss mich genauso hinsetzen und lernen wie du. Entweder du bist magisch begabt oder nicht. Egal, wer deine Eltern sind.«

»Gut gesprochen«, erwiderte der Ältere, lachend seinen Kelch erhebend.

Von weiter hinten rief Rag stolz: »Meine Schwester!«, was für einiges an Heiterkeit sorgte.

Auch Jeremias' Lippen zuckten. Sie formten für den Bruchteil einer Sekunde ein mehr trauriges Lächeln, als dass sie damit Freude auszudrücken vermochten. In der Tat hatte Laetitia es gut auf den Punkt gebracht.

»Ich bin ein Halbblut«, erklärte Eldary Summers grinsend. »Meine Schwester hat sich ziemlich geärgert, als ich einen Brief bekommen habe und sie nicht.«

Keaton und Oscar lachten bei der Vorstellung. »Das muss hart sein«, gestand Keaton Eldarys Schwester ihre Enttäuschung zu.

Eldary zuckte ungerührt die Schultern. »Sie ist jünger als ich. Dass sie den Brief erst später bekommt, muss ich ihr ja nicht sagen.«

»Sie wird sich bestimmt freuen, wenn sie ihn doch bekommt«, brachte Audie zögerlich hervor, die unter ihren hellbraunen Haaren bei ihrer ersten Wortmeldung in der Gruppe bis zur Spitze ihrer kleinen Nase hochrot anlief.

»Was bist du?«, fragte Oscar sie, während er sie neugierig betrachtete.

Schüchtern sah die junge Hexe so weit auf, dass sie ihn gerade eben unter ihrem Pony hindurch ansehen konnte, während ihr Lächeln breiter wurde. »Ein Halbblut, gewissermaßen. Die Eltern meiner Mutter sind beide Muggel gewesen.«

»Bei mir ist es ähnlich«, warf Neva Todd ein, die neben Audie saß. Sie hatte bisher weitestgehend geschwiegen. Offensichtlich war sie selbstbewusster als das andere Mädchen, aber trotz ihres freundlichen Gesichtsausdrucks wirkte es nervös, wie sie in die Runde schaute. »Meine Mum ist ein Muggel, ihre Mutter ebenfalls. Eigentlich haben sie gedacht, dass ich genauso wenig magisch begabt wäre. Kam dann doch anders. Ich hab' im Schwimmbad einen Krampf im Bein bekommen und das Wasser geteilt.«

Mit verstellter, tiefer Stimme verkündete Oscar ehrfürchtig: »Als nun Mose seine Hand über das Meer reckte, ließ es der Herr zurückweichen durch einen starken Ostwind die ganze Nacht und machte das Meer trocken und die Wasser teilten sich.«

»Ausgezeichnet«, lobte ihn der fette Mönch zufrieden, der hinter dem Jungen, der schlagartig leichenblass wurde und wie vom Donner gerührt herumfuhr, aus dem Nichts aufgetaucht war.

»Mein Vater ist Religionslehrer«, erklärte der verschreckte Zauberschüler verlegen. »Als er mit mir in der Kirche war und die Predigt besonders langweilig war, hat plötzlich die Orgel von allein zu spielen begonnen. Alle sind panisch rausgerannt. Die dachten, der Teufel wäre hinter ihnen her.«

Es war ihm sichtlich peinlich. Neben Jeremias konnten sich nur wenige das Lachen verkneifen. Die Vorstellung hatte was.

»Mir ist beim Zelten die Plane weggeflogen und plötzlich ist sie in der Luft umgedreht und wie ein Falke zu mir zurückgekommen«, berichtete Keaton sein magisches Erlebnis. »Und als Kinder auf dem Schulhof mal einen Hasen geärgert haben, sind sie alle wie Gummibälle ein paar Mal auf und ab gesprungen.«

»Und bei dir?«, fragte Laetitia, die augenscheinlich die Gesprächigste von ihnen allen war.

Immer noch abwesend bearbeitete Jeremias sein Püree. Er hatte halbherzig den Erzählungen gelauscht - froh darüber, dass der Kelch an ihm vorübergegangen war. Was sollte er auch groß erzählen? Zu seinem großen Verdruss galt diese letzte Frage niemand anderem als ihm. Er gab sich Mühe, die Unlust, die ihn überkam, zu verbergen. »Reinblüter«, antwortete er knapp. Erschrocken stellte er fest, wie heiser er klang. Er räusperte sich. »Ich wüsste gerade keine lustige Geschichte.« Mit den Worten schob er den kaum geleerten Teller von sich und versuchte sich an einem schiefen Lächeln, das sich falsch und irgendwie unecht anfühlte.

Ehe jemand etwas erwidern konnte, verschwand vor ihnen auf dem Tisch das Essen mitsamt der Schalen, Teller und Platten. Zurück blieben einzig ihre Kelche. Schon wieder. Neues, sauberes Geschirr erschien und läutete die nächste Runde ein. Ein Blinzeln später tauchte der Nachtisch auf, der keine Wünsche offen ließ. Selbst jenen unter ihnen, die aus Zaubererfamilien stammten, ließ es das Wasser im Mund zusammenlaufen. Eis in Blöcken sowie in lustigen wie beeindruckenden Figuren, Schoko-, Karamel-, Vanille; Saucen in allen möglichen oder unmöglichen Farben und Geschmäckern; Süßigkeiten, Kuchen, Torten, Eclairs. Und das war lediglich, was vor Jeremias Nase stand. Über den Tisch verteilten sich weitere Köstlichkeiten.

Der klebrige Duft der süßen Sünden legte sich über die Halle. Er reizte seinen ohnehin nervösen Magen. Diesmal machte er keine Anstalten, Interesse vorzuschützen, sondern flüchtete sich in seine Gedanken. Er schaute an Laetitia vorbei zum Tisch der Ravenclaws, während die anderen Neuen sich über besonders lustige Erlebnisse austauschten. Es war selten genug vorgekommen, dass er ungewollt gezaubert hatte. Wenn, dann wenn sie beide, Nicolas und er, in den Ferien herumgealbert oder sich gestritten hatten.

Verstohlen sah er zu den anderen Erstklässlern, die sich die Teller mit allerlei Köstlichkeiten vollgeladen hatten und die Leckereien genossen. Begeistert tauschten sie sich über die Geschmäcker und Lieblingswerke aus, die sekundenweise wechselten.

Jeremias wandte sich von dem fröhlichen Anblick ab. Er sah auf seinen leeren goldgefassten Teller. Wieder erklang die Stimme des Hutes in seinem Kopf. *Ist es dir wirklich egal?* Ja, sagte er sich endgültig. Er kannte am Tisch der Ravenclaws genauso wenig Leute wie hier in Hufflepuff. Es war für sein Vorhaben vollkommen egal. Sie müssen lernen, an Ihre Ziele zu glauben, Mister Tiller, rief er sich die Worte des Zauberstabmachers in Erinnerung. Ab morgen würde ihn nichts mehr daran hindern, sein Ziel zu verfolgen. Keine Zeremonien, keine nichtigen Konversationen. Selbige verstummten just wie von Geisterhand.

Vorn am hohen Tisch hatte sich ein weiteres Mal der Schulleiter erhoben, was augenscheinlich die Ursache für das allgemeine Schweigen war. Wie zuvor sah Professor Dumbledore milde lächelnd in die Gesichter der Schüler. Es wirkte, als habe er alle Zeit der Welt. Gemächlich rückte der alte Mann seine Halbmondbrille auf der Nase zurecht. Erst nach einer quälend langen Pause ergriff er endlich das Wort. »Bevor wir nun satt und zufrieden in unsere Gemächer entfliehen, um uns der wohlverdienten Ruhe hinzugeben, möchte ich einige Worte sagen.«

Jeremias unterdrückte ein Seufzen. Hoffentlich nicht wieder so ein Stuss wie zuvor.

Die Miene Professor Dumbledores wurde ernster. »Den neuen Schülern sei gesagt, dass das Betreten des Verbotenen Waldes - der Name erinnert ausdrücklich daran - verboten ist. Wir können im Schatten dieser alten Bäume für niemandes Sicherheit garantieren. Ihr tätet euch selbst den größten Gefallen, würdet ihr diese Regel berücksichtigen.«

Gemurmel brandete auf, während der weißhaarige Herr eine Pause einlegte, ehe es ebenso schnell verstummte.

Jeremias befand währenddessen widerwillig, dass in diesem Fall die Worte ganz sinnvoll gewesen waren.

»Die Älteren«, fuhr der Schulleiter fort, »möchte ich noch einmal wärmstens an diese Regel erinnern.« Sein Blick verharrte während dieser Mahnung ungewöhnlich lange am Tisch der Gryffindors, bevor er sich der Allgemeinheit zuwandte. »Zudem wurde ich von Mister Filch, unserem Hausmeister, gebeten, euch einige weitere Dinge ins Gedächtnis zu rufen, wenngleich die Konsequenzen mehr disziplinarischer Natur sind.« Professor Dumbledore deutete mit seiner Hand quer durch die Halle zum Eingang.

Vor der Pforte stand, sichtlich gekrümmt, ein älterer Herr mit schmierigen, dunklen Haaren und triumphierend-schadenfrohem Lächeln, das er mit lauerndem Blick jedem der Anwesenden schenkte, als suche er bereits jetzt, kaum dass sie angekommen waren, nach einem Grund, sie zur Strecke zu bringen. Augenscheinlich hatte er es im Kreuz. Zumindest hätte Jeremias es im Kreuz, wenn er so krumm und schief herumlaufen würde. Trotz dieses Leidens erweckte er bei Jeremias kein gesteigertes Mitgefühl. Der Herr war ihm unsympathisch. Jeremias' Aufmerksamkeit wanderte jedoch schlagartig zurück zur anderen Seite, denn Professor Dumbledore fuhr fort.

»Das Zaubern auf den Gängen ist in den Pausen untersagt. Ebenso wie das Hantieren mit magischen Gegenständen, sofern keine ausdrückliche Erlaubnis eines Lehrers vorliegt. Grundsätzlich verboten sind Zauberscherze wie fangzähnige Frisbees und bitte verschont unser Gemäuer mit Bubbles bestem Blaskaugummi. Sie sind in der Tat sehr schwer zu entfernen, was ihr feststellen werdet, solltet ihr euch an einer solchen Putzaktion beteiligen müssen. Das gilt ebenso für Schokofroschflecken und Viawine Gummis, für die es eine Verschwendung wäre, irgendwo anders als in euren Mägen zu landen. Die vollständige Liste der verbotenen Gegenstände kann in Mister Filchs Büro eingesehen werden.« Erneut richtete sich seine Aufmerksamkeit besonders auf die Gryffindors. Das schienen wahre Unruhestifter zu sein. Dabei hörte man sonst von Slytherin Schlechtes.

»Aber es gibt auch Erfreuliches zu verkünden«, berichtete er in plötzlich höchst enthusiastischem Tonfall und einem erwartungsvollen Funkeln in seinen Augen hinter den Halbmondgläsern. »Die Auswahlspiele für die Quidditchmannschaften finden in der zweiten Woche des Schuljahres statt. Wer sich dafür interessiert, möge sich gerne an Madame Hooch wenden oder ihr sprecht den Kapitän eures Hauses an. Zudem können sich bemühte wie talentierte Sänger bei Professor Flitwick melden, der für den Schulchor immer auf der Suche nach neuen Stimmen ist. Professor Sinistra bittet außerdem um Meldung, falls jemand Interesse am Koboldsteinverein oder am Zauberschachklub hat - die letzten Jahre haben wir nicht einmal ein Turnier zustande gebracht, was wir alle höchst bedauerlich finden.«

Dieses Bedauern war neben dem Schulleiter nur sehr wenigen Lehrern anzusehen.

Abermals ging ein Raunen durch die Hallen. Diesmal nicht getragen von der dunklen Aussicht, wie es wohl im Verbotenen Wald zugehen mochte, sondern interessiert und auch ein wenig verwirrt.

»Koboldstein?«, fragte Keaton. Er klang dabei so irritiert wie Oscar dreinblickte.

Ohne, dass er darüber nachgedacht hätte, antwortete Jeremias flüsternd: »Ist so 'was wie Murmeln, nur mit eckigen Steinen.« Ein Muggelspiel, das Onkel Max früher oft mit ihm gespielt hatte.

»Gogos!«, entfuhr es dem Eulenjungen begeistert.

Das wiederum war Jeremias unbekannt. Er kam jedoch nicht dazu, ihn auf die Konsequenzen einer verlorenen Partie hinzuweisen.

»Die Sänger unter euch«, machte der Schulleiter amüsiert auf sich aufmerksam, »können ihr Talent gleich hier und jetzt unter Beweis stellen. Bevor wir diese illustre Runde auflösen, singen wir wie zu Beginn jedes Jahres gemeinsam die Hymne der Schule. Jeder in seiner Lieblingsmelodie.« Mit einem Wink seiner Hand schossen goldene Linien aus der Spitze seines Zauberstabs. Sie kringelten sich in der Luft, bildeten so Buchstaben und Wörter, die vielen der Schüler hörbar bekannt waren.

Die Mutigen unter ihnen hatten bereits die ersten Töne angestimmt, kaum nachdem das erste Wort lesbar in der Luft erkaltet war. Manche schmetterten voller Inbrunst, andere murmelten eher verlegen, mit dem Ergebnis, dass Jeremias schwerlich ein Wort verstand.

Stattdessen versuchte er, sich auf die geschriebenen Zeilen zu konzentrieren.

Hogwarts, Hogwarts,
warzenschweiniges Hogwarts,
bring uns was Schönes bei,
ob alt und kahl oder jung und albern wir sehnen uns Wissen herbei.
Denn noch sind uns're Köpfe leer, voll Luft und voll toter Fliegen,
wir wollen nun alles erlernen, was du uns bisher hast verschwiegen.
Gib dein Bestes - wir können's gebrauchen,
unsere Köpfe, sie sollen jetzt rauchen!

Er las sie mehr vor, als dass er sang. Es fehlte die kindliche Freude, mit der der Hufflepuffs seinen Teil zu dem Lärm beitrug. Er fand auch nicht, dass sein Kopf voller toter Fliegen war und ein Gebäude oder eine Schule als warzenschweinig zu bezeichnen, war in seinen Augen albern. Gleichzeitig entging ihm keinesfalls der Spaß, den viele Schüler bei der Gesangseinlage zu haben schienen, und einen winzigen, kurzen Moment lang wünschte er sich, es genauso zu genießen wie sie, aber das war unmöglich. Einzig der Grundaussage der Hymne musste er zustimmen: Er wollte lernen.

»Der Zauber der Musik«, verkündete der Schulleiter verzückt, sobald die letzte Note verhallt war. »Ein ganz besonderer Zauber. Nun jedoch solltet ihr eure Gemächer aufsuchen, damit wir alle morgen frisch sind für den schnöden Tand, den wir ansonsten hier treiben.«

Also für die wirklich wichtigen Dinge, dachte Jeremias und erhob sich mit den anderen.

»Kanon, Elly, bringt ihr die Erstklässler runter?«, rief jemand an ihrem Tisch entlang. Er erntete ein doppelstimmiges Ja, nach dessen Quelle sich der Erstklässler gemeinsam mit seinen Mitstreitern umsah.

Aus der Richtung der Stimmen kam sogleich jemand mit strahlendem Lächeln auf sie zu. »Dann wollen wir euch mal euer neues Zuhause zeigen«, versprach er der Gruppe. Der strohblonde Kerl, der vor ihnen stehenblieb, machte einen tatkräftigen Eindruck. »Ich bin Kanon Ikin, Vertrauensschüler für das Haus Hufflepuff. Zusammen mit Connor.«

Neben dem hochgewachsenen jungen Mann tauchte just in diesem Moment eine junge Dame auf, die aussah, als wäre sie eine ältere Version von Portia. Sie lächelte warmherzig, war einen ganzen Kopf kleiner als Kanon, breit gebaut und hatte braune, unauffällig gewellte Haare. »Eleanore O'Connor, aber Connor genügt«, berichtigte sie Kanon keinesfalls vorwurfsvoll. »Von mir aus können wir.«

Damit gab Kanon das Startzeichen. »Folgt mir.« Beschwingten Schrittes ging er in Richtung der Flügeltüren.

Die Halle hatte sich in den wenigen Minuten, die seit der Verabschiedung vergangen waren, zu großen Teilen geleert. Geschirr und Essen waren unbemerkt von den Tischen verschwunden. Zusammen mit Keaton und Oscar, die noch immer ganz aufgeregt über das Erlebte tuschelten, lief Jeremias am Ende der kleinen Prozession, mit Ausnahme der Vertrauensschülerin, die den Schluss ihres Entenmarschs bildete.

»Macht euch keinen Kopf, dass ihr morgen die Unterrichtsräume nicht findet«, richtete Kanon von vorn an sie alle das Wort. »Am Anfang helfen wir euch ein wenig, euch zurechtzufinden. In den ersten Tagen ist es sicher verwirrend, aber mit der Zeit wird es leichter.« Er klang zuversichtlich.

Was an ein paar Gängen so verwirrend sein sollte, wurde den Erstklässlern wenige Augenblicke später bewusst, sobald der Vertrauensschüler an einer Rüstung stehenblieb, um dagegenzuklopfen. »Wir haben Glück«, verkündete er. »Peeves, unser Poltergeist, nervt meistens die Gryffindors, statt uns in die Quere zu kommen.«

»Die stehen aber auch drauf«, entgegnete Connor verhalten grinsend. Sie sprach gerade so laut, dass sie alle es verstehen konnten. »Manchmal ärgert er auch die Slytherins, aber eigentlich hat er vor dem blutigen Baron viel zu große Angst. Um auf Nummer sicher zu gehen, nehmen wir einen Umweg in den Keller.«

Mit großen Augen starrten einige Erstklässler – vor allem Oscar und Audie – die beiden Älteren an. Selbst als neben der Rüstung, gegen die Kanon geklopft hatte, ein Teil der Wand plötzlich im Boden verschwand und einen Durchgang offenbarte, regten sie sich kaum.

»Sind Poltergeister anders als die Geister in der Halle?«, fragte Oscar ängstlich. Die Spiegelbilder der Toten schienen ihm unheimlich zu sein, was ihm niemand verübeln konnte.

Connors warmes Lächeln wurde breiter. »Ach, halb so wild«, winkte sie zuversichtlich ab. »Erstmal weiter.« Sie scheuchte die Kinder in den von Fackeln erhellten Gang, der sich, kaum dass sie durch das Tor getreten waren, sogleich hinter ihnen verschloss. Da die Neuankömmlinge zu beschäftigt damit waren, sich über den Geheimgang zu wundern, konnte die Vertrauensschülerin die Frage in aller Ruhe beantworten. »Poltergeister sind keine richtigen Geister. Sie haben nie gelebt, sondern sind eine Manifestation des Chaos und des Pechs.«

Auch, wenn Jeremias Peeves noch nicht kennengelernt hatte, konnte er ihn jetzt schon nicht leiden. Chaos und Pech. Davon hatte er selbst genug. Wenn irgend möglich würde er versuchen, ihm aus dem Weg zu gehen.

Sie gingen eine schmale Wendeltreppe nach unten, an deren Ende sie eine Gabelung erwartete. Kanon wählte zielsicher den rechten Abzweig. Kurz darauf traten sie durch einen weiteren Durchgang, der hinter ihnen von einem Bild verschlossen wurde. Scheinbar waren sie auf einem der normalen Schlossgänge.

Durch ein hochgelegenes Fenster schimmerte silbriges Mondlicht hinein. Nachdem sie allerdings um die nächste Ecke gebogen waren, gab es keine Fenster mehr. Dem Mondlicht in der Dunkelheit der gemauerten Gänge wurde Jeremias sich, jetzt da es fehlte, erst richtig bewusst, trotz dass ihnen der flackernde Schein der Fackeln blieb.

»Das werde ich mir nie merken können«, murmelte Neva entmutigt. Sie fuhr sich unsicher mit einer Hand durch ihre schwarzen Locken.

Die hohe Stimme, die daraufhin ertönte, von der Jeremias befürchtete, sie könnte die Fledermäuse, die ganz sicher in diesem Gebäude hausten, womöglich gegen sie aufbringen, konnte nur Regin gehören. »Deshalb sind wir ja viele«, meinte er zuversichtlich. Er drehte sich im Lauf zu Neva herum. »Irgendwie kriegen wir das schon hin. Es muss sich ja jeder nur ein kleines Stück merken.«

»Morgen bringen wir euch zum Unterricht«, versprach Connor zwinkernd. »Ihr glaubt es jetzt vielleicht nicht, doch in einer Woche findet ihr überall hin, wo ihr hinwollt.«

Vorn an der Spitze des Trosses lachte Kanon. »Zumindest meistens.« Mit diesen wenig erbauenden Worten blieben er mit dem übrigen Zug im Gang stehen.

Hier war es Feuerschein, der den Flur in ein warmes, gemütliches Licht tauchte. Womöglich waren es aber auch die Bilder an der Wand, die Jeremias dieses Gefühl vermittelten. Geborgenheit. Malerische Landschaften, farbenfrohe Stillleben von Blumen oder Obst. Ruhe. In einer Nische lagerten diverse Fässer aus dunklem Holz, dessen warmer Farbton auf den sonst grauen, tristen Stein abfärbte, der durch den rötlichen Schein des Feuers versiegelt wurde. Wärme. Zudem kam er sich unter der niedrigen Decke vor dem Gewölbe, unter dem der große Stoß Fässer lagerte, nicht mehr so verloren vor.

»Passt jetzt besser gut auf«, mahnte Kanon sie und riss den jungen Schüler aus seinen Gedanken. »Um in den Gemeinschaftsraum zu gelangen, müsst ihr in einem bestimmten Takt gegen eines der Holzfässer klopfen. Es ist ganz wichtig, dass ihr euch den Rhythmus und das Fass genau merkt. Ansonsten kommt ihr nicht mehr allein in den Raum hinein. Für den Takt gibt es eine ganz einfache Eselsbrücke: Hel-ga Huf-fle-puff. Lang, lang, kurz, kurz, lang. Es ist wirklich ganz leicht. Ich bin sicher, ihr bekommt das hin.« Er schenkte der um ihn versammelten Runde ein weiteres zuversichtliches Lächeln. »Das Fass, an das ihr klopfen müsst, ist das zweite von unten in der Mitte des Stapels.« Gegen eben dieses wollte er sogleich klopfen, doch der Vertrauensschüler hielt inne. »Oder will jemand von euch?«, fragte er die Neuankömmlinge.

Sofort schoss eine Hand in die Höhe und mutig trat Laetitia einen Schritt vor. Iihre forsche, mutige Art war unverkennbar. Von hinten sah sie mit ihren kurzen Haaren tatsächlich aus wie ein Junge.

»Dann mal los«, sagte Ikin und trat einen Schritt beiseite.

Nun zögerlich streckte die Schülerin die Hand aus, besann sich. Dann klopfte sie gegen das Holz. Die dumpfen Schläge hallten von den Mauern wider. Ebenso wie das darauffolgende unwirklich laut klingende Knarren, dessen Ursprung die Kinder verunsichert suchten.

Sie reckten ihre Köpfe danach, bis der Deckel eines der Fässer links von Laetitia, das größte im gesamten Stapel, langsam aufschwang.

Zweite von unten, Mitte der Reihe, erinnerte sich Jeremias angestrengt und versuchte, die Faszination und Aufregung zu verdrängen. Es war wichtig, dass er diese Information bis morgen behielt, auch wenn sich die Müdigkeit allmälich bleiern über sein angeschlagenes Gemüt legte.

Kanon deutete eine Verbeugung an, mit der er ihnen den Weg in das Fass hineindeutete.

Argwöhnisch und gleichzeitig mit bewundernden Blicken traten die Erstklässler näher. Auch Jeremias konnte einen Blick ins Innere werfen. Pflastersteine bedeckten den Boden des Eichenfasses. Sie bildeten einen ansteigenden Weg. Eine Rückwand suchte man vergebens. Stattdessen führte der Pfad weiter. Zögerlich traten die Erstklässler ein.

Der Argwohn war der Ehrfurcht gewichen. Kaum hatte sich die Tür hinter ihnen geschlossen, schauten sie nach oben. Risse zogen sich durch das Holz, durch welche warmes Licht fiel und den steilen Gang in einen dämmerigen Schein tauchte, der gerade genügte, um nicht über die eigenen Füße zu stolpern.

Es dauerte nicht lange, ehe es immer heller wurde. Eine Minute? Fünf? Jeremias war sich unsicher. Das hellere Licht kam von vorn. Es kündigte das Ende ihres Weges an. Er konnte es bereits erahnen, doch vor ihm blieben die anderen Schüler mitten im Gang stehen. Neben ihm reckte Keaton sich, um über die Köpfe hinwegzusehen. Er wusste, dass er selbst es gar nicht erst zu versuchen brauchte.

Bevor er sich einig wurde, wie er diese Erkenntnis bewerten sollte, hörte er Kanon, der mit Connor hinter ihm gelaufen war, rufen: »Geht vorn einmal durch, damit wir alle reinkommen!«

Dieser Aufforderung wurde sofort Folge geleistet.

Jeremias verärgerter Blick, als er in den hellen Raum trat, galt zunächst seinen Mitschülern, deren Augen vor Erstaunen funkelten. Erst dann sah auch er sich um und konnte nicht umhin, die aufflammende Bewunderung wenigstens in Ansätzen zu teilen.

Die Wände waren halbhoch mit hellem, robustem Holz getäfelt, das gelblich schimmerte. Es sah keinesfalls schmutzig oder angelaufen aus, sondern strahlend glänzend wie Honig. Darüber erhob sich eine graue Ziegelwand, die im Schein der warmen Beleuchtung ganz sicher kein Mahnmal der Tristesse darstellte, sondern mit der Dunkelheit, die sie verströmte, den Raum gemütlicher wirken ließ. Ganz oben, knapp unter der Decke, eingefasst von hölzernem Fachwerk, gaben runde Fenster den Blick in die finstere Nacht frei, die zu dieser Stunde lediglich aus Schwärze bestand.

Anders als auf den vielen Regalbrettern an den Wänden, auf denen kleine Töpfe mit Pflanzen standen. Sogar von der Decke hingen tönerne Gefäße mit Farnen, Gräsern oder Kletterpflanzen, die herunterwuchsen oder mittels der Aufhängung der Schwerkraft trotzten.

Die Tische, die darunter vereinzelt im Raum standen, größere lange, wie kleine runde, mit ihren Stühlen, waren aus demselben Holz wie die Vertäfelung geschnitzt. Sie machten genauso einen robusten Eindruck, nicht sonderlich fein gearbeitet. Wenn die Schnitzereien, die in einige Lehnen eingearbeitet waren, auch grob waren, ließen sich die Motive dennoch erkennen und waren mit schlicht einfach falsch beschrieben.

Das galt genauso für den Kamin, in dessen steinernen Rahmen Ornamente geschlagen worden waren, unter anderem zwei Dachse – das Symbol des Hauses. Über der Feuerstelle hing das Porträt einer älteren Dame. Wie alt genau sie war, mochte Jeremias nicht schätzen. Bestimmt mindestens so alt wie seine Mutter. Lächelnd hielt sie einen goldenen Kelch in die Höhe. Ihr Lachen passte wunderbar in diesen Raum. Warm. Herzlich.

Entgegen jedes Vorhabens fühlte Jeremias sich wohl. Fast heimisch. Statt der Wärme durchfuhr ihn ein Stich: sein schlechtes Gewissen. Er durfte sich hier nicht wohlfühlen, während zuhause ...

Wütend zuckte eine der Flammen im Kamin just in diesem Augenblick besonders hoch. Der honigfarbene, gelbe Glanz des Holzes brannte ihm in den Augen, schlich sich auf seine Zunge und der eklig süße Geschmack zog seinen Magen zusammen. Steif senkte Jeremias seinen Kopf, woraufhin ihm die Schatten der Pflanzen auf dem Boden auffielen.

»Rechts geht es zu den Schlafsälen der Jungen«, riss Kanon Jeremias aus seinen Gedanken, »und links zu denen der Mädchen. Ihr seid sicher müde. Längere Erkundungen solltet ihr auf morgen vertagen.«

Kanon brauchte sich keinem Widerstand zu erwehren. Hier und da ein unschlüssiges Murren und doch bewegten sich die Schüler langsam in Richtung ihrer Schlafsäle, dem anderen Geschlecht ein flüchtiges »Bis morgen« zuwerfend. Es war ein langer Tag gewesen.

Kanon begleitete die Jungen durch die runde Tür, die, ebenso wie der Eingang zum Gemeinschaftsraum, dem Deckel eines Fasses nachempfunden worden war. Dahinter erstreckte sich der nächste Tunnel. Decke. Wände. Alles, bis auf den gepflasterten Weg, bestand aus lehmiger Erde. Wenn man überhaupt von Wänden sprechen konnte, denn der Gang war so rund wie die Tür, die in ihn hineinführte. Es war nicht dunkel, sonst hätte Jeremias schwerlich erkennen können, dass sogar Wurzelnetze stellenweise die Tunnelwände durchsetzten. Alle paar Meter durchbrach das Licht sprichwörtlich die Decke. Es fiel durch Löcher in der Erde, obwohl über ihnen ein ganzes Schloss liegen müsste.

»Ihr habt den ersten Schlafsaal«, eröffnete der Vertrauensschüler ihnen, nachdem er an der unschlüssigen Gruppe vorbeigegangen und neben dem ersten Abzweig stehengeblieben war. Er öffnete die Tür. »Zu den Waschräumen kommt ihr, wenn ihr direkt links geht«, fuhr er unbeirrt fort, während sich seine Schützlinge vorsichtig an ihm vorbeischoben.

Die Einrichtung des Saals war dem Gemeinschaftsraum ähnlich. Eine niedrige Holzvertäfelung, sowie die grauen Steinmauern dominierten das Bild. Allerdings gab es weniger Grün. Nur in den hohen Fenstern standen einzelne, kleine Pflänzchen, zwischen denen Jeremias Len entdeckte, der sich erstaunlich sicher auf dem für ihn eigentlich viel zu schmalen Sims hielt. Verdutzt starrte er auf die Neuankömmlinge herab.

Am Boden gab es sechs Betten, die ihr Lager für das nächste Jahr, mit Ausnahme der Ferien, sein sollten. Da waren also die ganzen Überreste der Fässer geblieben, aus denen sie die Türen geschnitzt hatten, dachte Jeremias spöttisch, denn die Schlafstätten waren augenscheinlich nichts weiter als längs halbierte Eichenholztonnen. Trotzdem sahen sie unglaublich bequem aus. Mit schwarz-gelber Bettwäsche waren Kissen und Decke bezogen. Sie machten den Eindruck, als hätte noch nie jemand dort genächtigt. Daneben fielen ihm die Vorhänge auf, die an jedem Bett angebracht waren.

»Will wer unbedingt ein Bett am Fenster?«, fragte Regin strahlend in die Runde. Niemand machte ihm einen der beiden Plätze streitig.

Den zweiten beanspruchte Keaton für sich, neben dem sich Oscar einquartierte.

Jeremias war nicht traurig, dass er eines der Lager nahe der Tür beziehen musste, da Eldary sich auf dem Bett neben Regin auf die Kante gesetzt hatte. Während die anderen noch miteinander sprachen, zog er schweigend seinen Schlafanzug aus dem Koffer.

Unter den Fenstern war eine Reihe mit Schränken angeordnet. Um seinen Koffer auszupacken hatte er am heutigen Abend keine Energie mehr, wie auch die anderen, die still wie er den Entschluss fassten, dass man sich auch am nächsten Morgen noch die Zähne putzen konnte. Trotzdem beugte er sich noch einmal zu seinen Sachen.

Hinter sich hörte er einen dumpfen Aufprall, der ihn erschrocken herumfahren ließ. Maunzend und ein wenig vorwurfsvoll stolzierte die graue Waldkatze mit erhobenem Haupt an ihm vorbei, um es sich auf seinem neuen Lager bequem zu machen.

Letztlich fand Jeremias, was er suchte und schob es in das niedrige Schubfach der kleinen Kommode neben seinem Bett, bevor er unter die leichte Decke krabbelte, was Len ihm gnädigerweise gewährte, und sich auf der Matratze niederließ. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf, während er in Richtung Decke schaute.

»Die Fischpastete war so unglaublich lecker!«, schwärmte Keaton, der gerade unter seine eigene Bettdecke schlüpfte.

»Glaubt ihr, wir bekommen mal Ärger mit dem Poltergeist? Ich find' das ja irgendwie gruselig. Ich mein, kommt der nachts hier rein?«, fragte Regin unsicher.

»Quatsch, das glaub ich nicht«, hielt Eldary dagegen. »Das hätte Kanon gesagt. Ich glaub, in den Gemeinschaftsräumen sind wir ziemlich sicher.«

»Aber vom Hausgeist will ich auch nicht geweckt werden«, gab Oscar teils amüsiert zu. »Wär' schon ziemlich gruselig.«

»Mann, hör auf! Sonst kann ich gleich nicht schlafen«, jammerte Regin. »Und ich schnarche, wenn ich Alpträume habe«, drohte er, was Keaton und Eldary zum Lachen brachte.

»Wir wissen ja, wie man Vorhänge zuzieht«, beschwichtigte Oscar ihn.

Inzwischen lagen sie alle in ihren Betten, aber Eldary überkam wohl doch noch das schlechte Gewissen. »Ich bezweifel, dass der Fette Mönch sich einen Spaß daraus machen wird, dich zu Tode zu erschrecken.«

»Mich hat er fast zu Tode erschreckt«, warf Oscar zweifelnd ein.

»Ja, aber du warst dabei wach«, entgegnete Eldary. »Jemanden im Schlaf zu überfallen, ist unfair. Und gleich in der ersten Nacht erst recht. Von daher wird schon nichts passieren. Frag ihn doch einfach morgen, ob er so etwas macht. Oder sag ihm, dass du das nicht willst. Der lässt sicher mit sich reden«, schlug er Regin vor, der ihn zweifelnd betrachtete, ehe er sich ergeben in seine Kissen fallen ließ.

»Klar. Diskussionen mit einem Geist zum Frühstück. Wieso nicht?«

»Gute Nacht«, wünschte Oscar in die Runde.

Die Jungen fielen mit ein.

Selbst Jeremias ließ einen »Gute Nacht"-Gruß verlauten, was die übrigen sichtlich überraschte. Vielleicht hatten sie kurzzeitig vergessen, dass er da war.

»Sagt mal, Jungs ...«, setzte Oscar zögerlich an.

Jeremias hoffte, dass es nicht wieder auf eine Gesprächsbeteiligung seinerseits hinauslaufen würde, doch plötzlich verlosch das Licht langsam und Dunkelheit legte sich über sie alle.

»Ach, hat sich gerade erledigt.«

Endlich erfüllte Stille den Raum und läutete den Beginn ihrer ersten Nacht in Hogwarts ein.


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