Verbotene Gefühle von Nadia

Verbotene Gefühle von Nadia

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Obi-Wan stand neben dem kleinen Raumschiff und sah sich den Sonnenaufgang an. Die Worte der Senatorin gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf. Immer und immer wieder kreisten seine Gedanken um die entscheidende Frage: Wie hatte es ihm entgehen können, dass Palpatine hinter alle dem steckte? Jetzt fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Palpatine war der Sith Lord, den der Rat so verzweifelt suchte!

Er hatte sich zu sehr ablenken lassen. Seine Sorge um die Senatorin, die Gefühle, denen er nicht nachgeben durfte… All dies war nicht gut. Er wusste nur nicht, was er dagegen tun sollte. Er konnte Padmé jetzt nicht allein lassen. Gerade jetzt, wo Anakin sie verlassen hatte und sie ihre Kinder zur Welt gebracht hatte. Und doch, er wusste, dass es nicht gut war in ihrer Nähe zu bleiben.

Mit jeder Minute, in der er sich in ihrer Nähe befand, wurden diese Gefühle stärker und stärker und er wusste nicht, wie lange er der Versuchung noch widerstehen konnte. Der Versuchung ihr seine Liebe zu gestehen, sie in die Arme zu ziehen und ihr die Geborgenheit und den Schutz zu bieten, die sie mehr verdiente als irgendjemand sonst, den er kannte.

Er spürte, dass auch sie ihm eine gewisse Zuneigung entgegen brachte, doch er vermochte es nicht zu sagen, ob es sich um jene Art Liebe handelte, die er für sie empfand. Padmé hatte gelernt ihre Gefühle vor den Fähigkeiten der Jedi zu verbergen. Nicht perfekt, aber sie war wirklich gut darin. Und Obi-Wan wusste, dass sie ebenso wenig bereit war jene Gefühle ans Tageslicht treten zu lassen, wie er selbst.

Die vergangenen Monate, die er beinahe ununterbrochen in Padmés Nähe verbracht hatte, da der Rat ihn darum gebeten hatte, für den Fall, dass Anakin wieder auftauchen und Kontakt zu seiner Frau aufnehmen würde, hatten ihm alles andere als gut getan.
Verbotene Gefühle hatten an Stärke gewonnen. Doch diese Stärke war nichts Positives. Liebe bedeutete Schwäche. Und er konnte es sich nicht erlauben schwach zu werden. In keiner Hinsicht!


Obi-Wan saß im Pilotensessel und döste, als die Kommunikationsanlage einen eingehenden Ruf meldete, indem sie zu piepen begann. Sofort richtete sich der Jedi-Meister auf und aktivierte die Anlage. Ein holografisches Bild von Yoda erschien über der Steuerkonsole. Er sah besorgt aus.

„Schlechte Nachrichten überbringen ich muss, Obi-Wan.“ Kenobi fühlte, wie sich eine imaginäre Hand um seinen Hals legte und langsam zudrückte. „Die Sith an Macht gewonnen haben. Viele sich zunehmend in der Galaxie sehen lassen. Jagt auf uns sie machen.“

„Jagt?“ Obi-Wan starrte das Hologramm fassungslos an.

Yoda nickte bedacht. „Die meisten Jünglinge und den Rat evakuieren wir mussten.“

„Wo befindet Ihr Euch jetzt?“

„Auf Alderaan Schutz gefunden wir haben. Asyl uns Bail Organa gewährt. Viele Jedi jedoch noch auf Evakuierung von Coruscant warten. Von überall Meldungen über gefallene Jedi erhalten ich habe.“

„Wie viele?“

„Nicht genau bekannt die Zahl der Verluste zu diesem Zeitpunkt ist. Count Dooku eine Angriffswelle geführt hat.“

Qui-Gon Jinns alter Meister… Obi-Wan spürte, wie die Luft aus seinen Lungen nur ganz langsam entwich. Er hatte den Atem angehalten. Dass Dooku ein Sith war, wusste er schon lange, aber dass er imstande war den Rat anzugreifen, direkt im Hauptquartier auf Coruscant, hatte er nicht für möglich gehalten.

„Ich werde zu Euch kommen“, sagte Obi-Wan schließlich.

„Bei der Senatorin du bleiben musst, Obi-Wan. Wir mehr denn je herausfinden müssen, wo Anakin sich aufhält.“

„Padmé glaubt, dass er sich von der dunklen Seite der Macht hat verführen lassen.“ Obi-Wan seufzte und wandte für einen Moment den Blick von Meister-Yodas Hologramm ab, ehe er wieder hinsah. „Sie hat meine Befürchtung bestätigt, dass dies der Grund für sein plötzliches Verschwinden vor beinahe zehn Monaten war.“ Wieder machte der junge Jedi-Meister eine nachdenkliche Pause, ehe er fortfuhr. „Auch hält sie den Kanzler Palpatine für einen Sith Lord. Für Darth Sidious, um genau zu sein. Sie hat mir erzählt, dass Anakin vor seinem Verschwinden zunehmend von Palpatine eingenommen war, aber sie hatte zu spät erkannt, was auch uns so lange verborgen geblieben war. Der Kanzler hat uns allen einen Schleier über die Augen gelegt, um sein wahres Ich zu verbergen.“

„Gekonnt er dies getan hat“, erwiderte Yoda mit noch mehr besorgtem Gesichtsausdruck, falls dies überhaupt noch möglich war.

„Wir müssen versuchen Anakin aus seinen Fängen zu befreien, Meister-Yoda! Vielleicht ist es noch nicht zu spät.“

Yoda schüttelte den Kopf. „Wenn Recht zu hast und Palpatine Sidious ist, dann wir bereits verloren haben den jungen Skywalker.“

„Das könnt Ihr nicht wissen. Bei allem Respekt, Meister-Yoda, niemand kennt Anakin so gut wie ich. Ich bin sein Meister gewesen. Ich habe zehn Jahre lang jeden Tag mit ihm verbracht. Ich könnte ihn aus den Klauen Palpatines retten.“

Yoda nickte resignierend. „Wo zu finden den jungen Skywalker du gedenkst?“

Bestimmt hielt sich Anakin ganz in Palpatines Nähe auf. Wenn Padmé Recht behielt und Anakin tatsächlich ein Schüler des dunklen Sith Lords Sidious geworden war, dann würde dieser seinen Schüler nicht mehr aus den Augen lassen. Sidious war sich des Potentials Anakins ganz bestimmt bewusst, wollte ihn zu seinem Werkzeug machen.

Doch was sollte er tun? Allein würde er sich unmöglich gegen Darth Sidious behaupten können. Da machte Obi-Wan sich gar keine falschen Illusionen. Und auf Anakins Hilfe konnte er nicht zählen. Allein zu gehen würde Selbstmord gleichkommen.

„Er wird in Palpatines Nähe sein. Ich brauche jedoch die Unterstützung des Rates.“

„Meister Windu und ich zu Hilfe dir kommen werden. Treffen wir uns werden auf Coruscant.“

Obi-Wan nickte. „Danke, Meister Yoda.“

Der kleine grüne Jedi-Meister nickte, dann löste sich das Hologramm auf.


~*~

„Seid Ihr verrückt geworden?“ Padmé war außer sich und machte keinen Versuch dies zu verbergen. „Wenn Anakin tatsächlich bei Palpatine ist und dieser wirklich der dunkle Sith Lord ist, den der Jedi-Orden so sehr fürchtet, dann werdet Ihr ihm nicht helfen können, Obi-Wan.“

„Dessen können wir uns nur sicher sein, wenn ich versuche ihn zurückzuholen.“ Obi-Wan blickte in die braunen, von Tränen glänzenden Augen der Senatorin.

„Niemand wünscht sich mehr als ich, dass Anakin sich nicht der dunklen Seite der Macht angeschlossen hat. Aber er ist seit fast zehn Monaten fort, was nicht ohne Grund so sein wird. Ich bitte Euch, Obi-Wan, geht nicht!“ Verzweiflung schwang in ihrer Stimme und Kenobi vermochte es die Angst in ihr zu fühlen. „Ich will Euch nicht auch noch verlieren! Ich kann es nicht!“ Sie griff nach Obi-Wans Händen und nahm sie in die eigenen. „Ich brauche Euch.“

Ihr Blick machte ihn schwach. Endlich sah sie ihn so an, wie er es sich schon so lange ersehnt hatte. Und doch wusste er, dass es nicht richtig war. Dass er diesem zärtlichen, liebenden Blick nicht nachgeben durfte. „Seht mich nicht so an, M’Lady.“

„Wie sehe ich Euch an?“, fragte sie unschuldig und ihr Blick wurde noch weicher, noch erfüllter von unausgesprochenen, unerlaubten Gefühlen.

„So als…“ Obi-Wan wagte es nicht es auszusprechen. Er konnte nicht. Er wusste, dass wenn er es aussprechen würde, es wie eine Art Bestätigung sein würde. Und wenn es erst offen ausgesprochen war, würden sie beide der Versuchung vielleicht nicht länger widerstehen können. Obi-Wan entzog ihr seine Hände und sah sie entschlossen an. „Ich werde Euren Mann finden und zu Euch zurückbringen. Gemeinsam werden wir ihn retten können. Ich bin noch nicht bereit ihn aufzugeben und Ihr solltet dies auch nicht sein.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ Padmé im Hof stehen, eilte die steinernen Stufen hinauf und floh geradewegs in das kleine Transportschiff. Floh vor den Gefühlen, die stärker wurden und ihn gleichzeitig schwächten.


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