Mandalores Schicksal von Oriane

Mandalores Schicksal von Oriane

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„Es hat sich vieles gebessert, seit Bali Sinna Mand'alor ist. Sein Einfluss tut der Regierung gut, wie ich es mir gedacht habe.“ Zwischen zwei Sätzen schob sich Aman Kryze einen Löffel Tiingilar in den Mund. Dann drehte er sich wieder zu seiner Tochter, die interessiert zuhörte und fuhr mit den Erklärungen zu den von ihm und Sinna ausgearbeiteten Reformen fort. „Jaster Mereel war ein kluger Kopf, allerdings ging er ziemlich rabiat vor. Er versuchte die verstreuten Clans wieder zusammenzuführen, indem er mit Gewalt versuchte, gegen unmoralische Mandalorianer vorzugehen. Wenn man den Leuten Gewalt vorsetzt, antworten sie auch mit Gewalt. Vielleicht hat Mereel genau das unterschätzt. Sinna und ich haben uns seine Forderungen angesehen und umgeschrieben – verbessert – wenn man so will. Es soll ein Paket aus Gesetzesentwürfen werden, dem hoffentlich der gesamte Rat zustimmen wird. Und es scheint gut anzukommen. Den jungen Almec haben wir bereits auf unsere Seite ziehen können, genau wie Mara Syhke, die sich uns auf jeden Fall anschließen wird, auch, wenn sie liebend gern wieder mit Gewalt vorgehen würde.“ Bei den Worten über Syhke verdüsterte sich Amans Gesicht.
„Der Death Watch wird das nicht gefallen“, wandte Satine ein. „Und ich glaube nicht, dass ihr Pre Vizsla je dazu bringen könnt, euren Entwürfen zuzustimmen.“
Aman nickte. „Darin liegt wohl das größte Problem. Aber wenn wir eine Mehrheit erzielen, können wir der Death Watch den Boden unter den Füßen nehmen. Dann wäre ihre Lebensweise illegal und sie würden überall auf Mandalore erhebliche Schwierigkeiten bekommen.“
„Und Ihr glaubt, Aman, dass die Death Watch dann Ruhe geben würde?“, schaltete sich Qui-Gon in die Diskussion ein.
„Natürlich ist es riskant. Aber ich hoffe, dass wir damit einen endgültigen politischen Schlag gegen sie ausführen können. Wir kämpfen diesmal mit friedlichen Mitteln.“
Neben ihm seufzte Choyelle und schüttelte den Kopf. „Manchmal weiß ich, warum dich deine Gegner in die radikale Ecke einordnen. Die Death Watch hat den Krieg gewonnen, ich glaube, das vergisst du zu oft. Es wird einen neuen Krieg geben, wenn ihr jetzt wieder versucht, sie auszuschalten. Sieh dir doch an, was auf den Straßen geschieht!“
Seitdem Sinna die Wahl zum Mand'alor gewonnen hatte und er mit Hilfe von Aman die Clanführer immer weiter in seine politische Richtung drückte, war die Death Watch wieder präsenter geworden. Sie hatten nach dem gewonnenen Bürgerkrieg die Anschläge und sonstige Operationen eingestellt und sich dahingehend bemüht, die Macht von Pre Vizsla im Kreis der Clanführer auszubauen und so politisch präsenter zu werden. Nun jedoch, als klar war, dass lang nicht jeder Mandalorianer ihren Sieg akzeptierte und dass sogar die Mehrheit sich klar gegen sie wandte, hatten sie wieder eingegriffen.
Wieder hörte man von Anschlägen der Death Watch, die die Anschuldigungen jedoch abstritt. Immerhin beschränkten sie sich momentan auf das zerstören von Gebäuden oder öffentlichen Plätzen. Ernsthaft verletzt worden war noch niemand. Vizsla hatte versucht, die Anschläge auf die Unzufriedenheit der Bevölkerung zurückzuführen. Angeblich würden sie gegen die neue Tendenz der Regierung und des Mand'alors rebellieren, aber das kaufte ihm niemand ab. Stillschweigend hatte man sich verständigt. Die Death Watch wurde wieder aktiv.
„Gerade deshalb muss es uns gelingen, die Death Watch auszuschalten“, antwortete Aman an Choyelle gewandt. Sie suchte seinen Blick und er erwiderte ihn. Dann legte er ihr kurz seine linke Hand auf den Arm. Jeder am Tisch wusste, was Choyelle Sorgen machte, ging es den anderen doch nicht anders.
Satine unterbrach schließlich das Schweigen und wandte sich wieder an ihren Vater. „Was willst du nun tun?“
„Unser nächstes Ziel sind Lar Derah und Lao Vevut, beide noch unentschlossen. Allerdings haben wir den entscheidenden Vorteil, dass Ellick bereits beinahe zugestimmt hat. Das wird sie hoffentlich dazu bewegen, sich für uns zu entscheiden.“
„Was tut Vizsla in der Angelegenheit? Er muss doch bereits auf Eure Aktionen reagiert haben?“, fragte Qui-Gon.
„Er argumentiert, dass unsere Reformen die alten Gesetze und Wege der Mandalorianer durch den Dreck ziehen. Wir würden die gesamte mandalorianische Kultur in Frage stellen, unsere Lebensweise. Dabei hat sich so vieles geändert, das er einfach nicht sehen will. Leider kommt er damit scheinbar recht gut an. Awaud und Sitain haben sich bereits auf seine Seite gestellt.“
„Sitain war der andere Kandidat für das Amt des Mand'alors, nicht wahr?“ Qui-Gon lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Richtig, aber er lag bei der Wahl weit hinter Sinna zurück. Wir müssen jetzt stark auftreten und Ruhe und Sicherheit ausstrahlen.“
„Ich bitte dich, sei vorsichtig mit dem was du tust, Aman.“
Er nahm die Hand seiner Frau in seine und drückte sie sanft. „Du kennst mich. Ich werde nichts tun, was irgendjemanden in Gefahr bringen könnte.“
Choyelle nickte und brachte ein Lächeln zustande. „Ja, ich kenne dich. Und ich weiß, dass du dich nicht aufhalten lässt, wenn du dir etwas in den Kopf gesetzt hast und genau das macht mir Sorgen. Und deine Töchter haben von dieser Eigenschaft leider viel abbekommen.“
Jetzt lächelte auch Satine. Dann stand sie auf, um die Reste des Eintopfs wegzuräumen. Obi-Wan erhob sich ebenfalls und begann damit, die Teller abzuräumen.

Nachdem Aman sicher war, dass Choyelle ebenfalls beschäftigt war, nahm er Qui-Gon beiseite und führte ihn in sein Arbeitszimmer. Überrascht sah der Jedi zu, wie Aman nach draußen auf den Flur sah und dann sorgfältig die Tür schloss. Er bedeutete dem Meister, sich zu setzten und Qui-Gon folgte der Aufforderung.
„Ihr seht besorgt aus, Aman“, begann er, um sein Gegenüber zum Erzählen zu bewegen. Er seufzte und begann leise zu sprechen.
„Es ist leider nicht ganz so, wie ich es beim Essen beschrieben habe. Die Death Watch will ihre Machtposition mit allen Mitteln sichern und greift zu diesem Zweck nicht nur zu Anschlägen auf öffentliche Plätze.“
Obwohl Qui-Gon langsam ahnte, was kommen würde, hörte er ruhig zu. Er spürte, dass seine Vorahnungen sich jetzt langsam manifestieren würden. Und er spürte außerdem, dass sein Padawan bemerkt hatte, dass etwas vor sich ging. Der Junge war aufmerksam und er war stark geworden.
„Ich habe Drohungen erhalten. Drohungen gegen mich, aber vor allem gegen meine Familie.“
„Welcher Art sind sie? Wie habt Ihr sie erhalten?“, fragte der Jedimeister ruhig.
„Es sind normale Holoaufzeichungen, allerdings ohne Absender.“
„Wann habt Ihr sie erhalten?“
„Heute morgen.“
„Darf ich sie mir ansehen?“
Aman ging um seinen Schreibtisch herum und aktivierte eine Aufzeichnung. Von den typischen, blauen Striemen verzerrt, erschien ein der Oberkörper einer Person, allerdings unkenntlich gemacht durch mandalorianische Rüstung und Helm. Die Stimme war zwar verzerrt, aber der höhnisch überlegene Unterton in der Stimme konnte Qui-Gon klar und deutlich heraushören. Es schien außerdem eine männliche Stimme zu sein, aber dessen war er sich nicht ganz sicher.
Aman wurde direkt angesprochen. Zuerst nannte der Erpresser die Namen von Choyelle und Satine, machte aber klar, dass auch er selbst gefährdet war, wenn er nicht sofort damit aufhören sollte, dem Rat der Clanführer solche Dummheiten einzureden. Er gab unmissverständlich zu verstehen, dass jemand sterben würde, falls die Forderungen nicht erfüllt wurden.
Dann kam der Erpresser auf Bo-Katan zu sprechen und Qui-Gon beobachtete, wie Aman in sich zusammenschrumpfte.
„Eure jüngste Tochter hat sich übrigens als sehr wertvoll erwiesen. Sie hat sich richtig entschieden und ist nun hier bei uns in Sicherheit. Kämpft Ihr weiter gegen uns, gefährdet Ihr Eure ganze Familie. Ich denke, die Entscheidung wird Euch leicht fallen.“
Dann war die Übertragung zu Ende.
„Habt Ihr schon versucht, die Stimme zu entzerren, oder herauszufinden, woher die Nachricht kam?“, fragte Qui-Gon sofort.
„Ja, ohne Erfolg.“
„Dürfte ich es noch einmal versuchen?“
„Ich bitte darum. Versucht Euer Glück, Meister Jedi. Aber eigentlich habe ich Euch hergebeten und die Aufzeichnung gezeigt, damit Ihr Bescheid wisst. Ihr seid als Beschützer hergekommen. Ich denke, die Zeit ist gekommen, in der Ihr wirklich gebraucht werdet. Ihr werdet hoffentlich verstehen, dass ich seinen Forderungen nicht nachkommen kann. Dafür ist es zu spät und wir haben wirklich eine Chance die ganze Sache friedlich zu lösen. Aber ich muss meine Familie in Sicherheit wissen.“
Qui-Gon zögerte, bevor er antwortete. „Vielleicht solltet Ihr, dem Schutz Eurer Familie wegen, erwägen zu tun, was von Euch verlangt wird.“
„Nein!“ Heftig schüttelte Aman den Kopf. „Ich habe zu viel gearbeitet, zu viel riskiert, jetzt muss ich es auch zu Ende bringen. Bitte, meine jüngste Tochter haben sie mir schon genommen. Lasst nicht zu, dass Choyelle oder Satine etwas passiert.“
„Wir werden unser bestes tun, aber was ist mit Euch selbst? Ihr seid genauso gefährdet.“
„Meinen Tod kann ich verantworten, den meiner Familie nicht“, entgegnete Aman düster. Qui-Gon nickte. Er hieß das Verhalten Amans zwar nicht gut, aber er wusste auch, wenn er auf die Forderungen eingehen würde, wäre das ein enormer Machtschub für die Death Watch, den selbst der Jedi ihr nicht gewähren wollte. Wer nach dem Sieg über die wahren Mandalorianer gesagt hatte, der Bürgerkrieg sei vorbei, konnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt liegen.
„Und Ihr wollt es Eurer Familie wirklich verschweigen?“
„Sie haben schon so lange in Angst gelegt. Ich will ihnen den Optimismus nicht nehmen, den Glauben, dass es besser wird.“
„Und sie zu belügen ist eine bessere Wahl?“
„Unter diesem Umständen? Ja. Ich vertraue auf Euch, Qui-Gon.“
Der Jedi nickte wieder. „Ich muss meinen Padawan davon unterrichten“, erklärte er dann. Wenn Obi-Wan nicht Bescheid wusste, konnte er Satine unmöglich schützen und auch Aman sah das ein. Notgedrungen stimmte er zu. Dann ließ er Qui-Gon in seinem Büro allein, weil dieser sich die Aufzeichnung noch einmal genau anschauen und untersuchen wollte, woher sie stammte. Er selbst setzte wieder die gleiche optimistische Maske auf, die er auch beim Essen getragen hatte, und begab sich zurück zu seiner nichtsahnenden Frau.

Qui-Gon sah sich gerade die Aufzeichnung zum zweiten Mal an, als sein Padawan das Büro betrat. Über ihre Verbindung hatte er gespürt, dass etwas nicht in Ordnung war und dass es etwas gab, das er wissen sollte. Nachdem er sich die Nachricht angesehen hatte, setzte er sich seinem Meister gegenüber auf einen Stuhl.
„Ihr hattet Recht mit Euren Vorahnungen“, sagte er nur und Qui-Gon nickte.
„Ich hatte gehofft, ich läge falsch.“
„Was tun wir jetzt?“
„Du wirst die Herzogin nicht mehr aus den Augen lassen. Sorge dafür, dass sie nicht auf dumme Gedanken kommt und im Haus bleibt. Hier wird sie am besten zu schützen sein.“
„Weiß die Death Watch von uns?“
„Wenn Sie es weiß, so hat sie es nicht erwähnt. Aber sei wachsam, vielleicht versucht sie, uns zuerst auszuschalten.“
„Die beiden wissen nicht Bescheid?“
„Nein.“
Obi-Wan musste trotz der schlechten Nachricht schmunzeln. „Ich werde Satine nicht dazu bringen können, hier zu bleiben. Sie hat einen solchen Sturkopf, es ist unglaublich.“
Auch bei Qui-Gon schlich sich die Spur eines Lächelns auf sein Gesicht. Er hatte beobachtet, wie die beiden miteinander umgingen und war froh, dass sie sich, trotz anfänglicher Schwierigkeiten mittlerweile gut verstanden. Kurz nach ihrer Ankunft hier hatte sein Padawan sich oft frustriert über Satines verhalten bei ihm beschwert, aber Qui-Gon war hart geblieben und hatte ihn immer wieder zum Schutz der Herzogin mitgeschickt. Nicht, dass die Streitigkeiten dadurch aufgehört hätten, aber er hatte beobachtet, wie die beiden aufeinander eingespielt waren. Das amüsierte Lächeln seines Padawans in dieser Situation war für ihn wie eine endgültige Bestätigung.
„Dein Sturkopf kann manchmal mindestens genauso groß sein“, entgegnete der Meister. „Nutze ihn.“
Ein Grinsen schlich sich auf Obi-Wans Gesicht. „Ja, Meister.“ Dann verließ er das Büro und ließ Qui-Gon arbeiten.

Er fand Satine auf dem Balkon der Wohnung. Sie hatte das Licht im Wohnzimmer gelöscht, sodass durch die breite Fensterfront die abendlichen Lichter der Stadt herein schienen und sich schimmernd in den Scheiben widerspiegelten. Die Sonne war bereits untergegangen und das Restlicht am Horizont wurde langsam bläulich, bereit dafür, ins Schwarz der Nacht überzugehen. Die ersten Sterne funkelten schon am wolkenlosen Nachthimmel.
Falls Satine ihn bemerkt hatte, als er auf den Balkon hinausgetreten war, so ließ sie es sich nicht anmerken und beobachtete weiterhin die Lichter der Stadt. Dann hob sie den Kopf und sah nach oben in den Himmel.
Der junge Jedi blieb nahe der Balkontür stehen und lehnte sich gegen die weiße Säule der über Eck reichenden Fensterfront und beobachtete sie. Sie trug ein Kleid, was selten genug vorkam, da sie immer sagte, sie fühle sich darin etwas unbeweglich. Aber Obi-Wan erwischte sich dabei, zu bemerken, dass es ihr gut stand. Schnell wischte er den Gedanken beiseite, ging auf sie zu und lehnte sich nun neben sie ans Geländer. Er sah, dass sie die Augen geschlossen hielt, den Kopf ein bisschen in den Nacken gelegt, als atme sie genüsslich die kühle Nachtluft ein.
„Kann ich denn nirgendwo hingehen, ohne, dass du mir wie ein Babysitter auf Schritt und Tritt folgst?“, fragte sie nach einer Weile, aber es klang keineswegs böse oder vorwurfsvoll. Noch immer hielt sie die Augen geschlossen.
„Nein“, entgegnete Obi-Wan schmunzelnd und wahrheitsgemäß, woraufhin sie die Augen öffnete und zu ihm herübersah.
„Du bist so frech, Padawan, wie kommst du nur damit klar?“
„Oh, ganz gut, denke ich.“
Jetzt musste Satine auch lächeln und schüttelte den Kopf. Dann stützte sie sich mit beiden Armen auf das Geländer und sah in die Straßen von Keldabe hinunter. „Ich war gerade dabei, einen Moment zu genießen, in dem ich nicht an Politik und die Death Watch gedacht habe.“
„Ihr müsst meinetwegen nicht damit aufhören. Ich kann gut verstehen, dass Ihr eine Ablenkung gebrauchen könntet.“
Ohne die Arme vom Geländer zu nehmen drehte sie den Kopf und sah ihn ernst an. „Nein, ich muss mir darüber Gedanken machen. Vater musste so viel allein durchmachen. Ich habe studiert und bin zurückgekommen um zu helfen. Außerdem werde ich, so wie es aussieht, einmal seinen Platz einnehmen. Ich muss tun, was ich kann. Es ist schon zu viel schief gelaufen.“
„Ihr sprecht von Eurer Schwester, nicht wahr?“, fragte Obi-Wan vorsichtig. Satine seufzte und drehte sich nun um, sodass sie, genau wie er, am Geländer lehnte.
„Bo. Du kannst dir nicht vorstellen, wie entsetzt ich war, als ich das von ihr erfuhr.“
Froh darüber, dass sie ihn nicht abgewiesen hatte, fragte Obi-Wan weiter nach. Er spürte, dass sie mit jemandem reden wollte, aber er wusste, sie würde niemals von selbst ein solches Gespräch anfangen. Das ließ ihr Stolz nicht zu. Manchmal überlegte der junge Jedi, warum sie so verschlossen war, aber eine Antwort hatte er noch nicht gefunden.
„Wie geht es Euch damit?“
„Wie soll es mir schon gehen?“, wetterte sie, ein wenig lauter als beabsichtigt. „Sie ist meine kleine Schwester, erst fünfzehn Jahre alt“, fuhr sie ein wenig sanfter fort. „Ich verstehe nicht, wie es dazu kommen konnte. Vielleicht, wenn ich dagewesen wäre, auf sie aufgepasst hätte...“
„Ihr dürft Euch nicht die Schuld daran geben“, versuchte Obi-Wan sie zu besänftigen.
„Aber ich verstehe nicht, was sie dazu bewogen hat, diesen Schritt zu tun. Ich begreife es einfach nicht und das ist es, was mich quält.“
„Manchmal tun die Menschen Dinge, die wir nicht verstehen“, murmelte der Padawan.
„Ich würde zu gern mit ihr sprechen, ihr die Fragen stellen, die ich mir stelle und die ich nicht beantworten kann. Auch meine Eltern schweigen darüber. Ich weiß nicht, wie sie das können.“
Obi-Wan wusste nichts, was er erwidern könnte, deshalb ließ er sie reden. Es schien momentan das beste zu sein.
„Und jetzt sieht es so aus, als würden wir bald wieder gegen die Death Watch vorgehen. Es ist ein verdammtes zweischneidiges Schwert. Einerseits will ich ebenso wie Aman, dass die Death Watch ausgeschaltet wird, andererseits will ich Bo nicht verletzen. Sie ist doch fast noch ein Kind.“
„Ich glaube, Euer Vater sorgt sich ebenso um Eure Schwester, wie Ihr es tut. Aber ich fürchte auch, ihm sind die Hände gebunden.“
Satine schlang die Arme um den Oberkörper, als ein kalter, nächtlicher Windhauch über den Balkon huschte. Der Sommer war vorüber, obwohl die Tage noch warm waren. Sie spürte, dass der Herbst bereits vor der Tür stand. Sie drehte den Kopf und sah wieder zu Obi-Wan, der in seiner Jedi-Tunika nicht zu frieren schien.
„Irgendetwas ist passiert. Ich kann es spüren.“ Sie schmunzelte, als sie ihre Wortwahl und Obi-Wans überraschten Gesichtsausdruck bemerkte. „Nicht so wie du, Jedi, schätze ich. Es ist eher eine böse Ahnung. Ich kenne meinen Vater und irgendetwas stimmt nicht. Er verheimlicht mir etwas, da bin ich sicher. Und ich wünschte, er hätte so viel Vertrauen zu mir, dass er es mir sagen könnte.“
Der Padawan wusste, wie recht sie hatte, aber er blieb stumm, so gern er ihr auch die Wahrheit gesagt hätte. Aman wollte ihr diese eine Sorge nehmen, aber der Schuss war gründlich nach hinten losgegangen. Warum war ihm nicht klar, dass er vor Satine nichts geheim halten konnte? Obi-Wan würde sich an seine Anweisungen halten, doch er nahm sich vor, ihn darauf anzusprechen, sobald er die Gelegenheit dazu bekam.
Wieder fuhr ein Schaudern durch Satines schlanken Körper, als ein erneuter Windstoß durch die Nacht fegte. Also ergriff er die Gelegenheit, sie darauf anzusprechen. Unter Protest – natürlich – folgte sie ihm brav in die warme Wohnung zurück.


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