Mandalores Schicksal von Oriane

Mandalores Schicksal von Oriane

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Normalerweise benahmen sie sich sehr zivilisiert. Man hatte nie den Anschein, einer illegalen Terrorgruppe anzugehören, ganz zu schweigen davon, dass man als einer der ihren sie niemals so bezeichnet hätte. Den Sieg im mandalorianischen Bürgerkrieg und den Betrug, der ihnen den Sieg verschafft hatte, hatten sie gebührend gefeiert und das Fest heute ähnelte dem von damals, nur dass Bo-Katan damals ebenfalls betrunken gewesen war.
Heute aber kam es ihr so vor, als hätte sie sich einer rüpelhaften Verbrecherbande angeschlossen. Von irgendwo her hatten sie Unmengen an Alkohol besorgt und betranken sich jetzt schon seit Stunden. Und genauso sah es aus, als Bo den Raum betrat, in dem normalerweise nur schnell gegessen wurde. Es war sehr warm, roch nach verschwitzten Leibern und Alkohol und die Geräuschkulisse war mit unablässigem Grölen angereichert. Angewidert zog das Mädchen die Nase kraus, klemmte sich den Helm ihrer traditionellen mandalorianischen Rüstung unter den Arm und bahnte sich einen Weg durch die Feiernden, um nach Spike zu suchen. Es erfüllte sie mit Stolz, ihre eigene Rüstung tragen zu dürfen. Das war eins der Dinge, die ihre Eltern und Schwestern nie verstanden hätten. Bo war zwar annähernd mandalorianisch erzogen worden, aber ihre Familie blieb den mandalorianischen Bräuchen und den sechs Handlungen schon lange nicht mehr treu. Bo hatte sich eingehend mit den Traditionen ihres Volkes beschäftigt. Es war nunmal ein kriegerisches Volk, aber die meisten schienen das vergessen zu haben. Seit Jaster Mereel mit seinem Supercommado-Kodex gekommen war, hatte er ganz Mandalore ins Chaos gestürzt. Er hatte den Leuten einfach ihre Lebensweise verboten und Bo verstand nur zu gut, dass einige sich widersetzt hatten. Und heute führte ihr Vater diesen Weg fort, ohne daran zu denken, dass solche Reformen vielen Mandos den Boden unter den Füßen wegzog und sie, um ihrer Lebensweise treu zu bleiben, ihrer Heimat den Rücken kehren mussten, da sie von ihr bekämpft wurden. Sie liebte ihren Vater und ihre Familie, aber sie waren uneinsichtig und wollten nicht erkennen, dass es auch viele gab, die gerne so lebten, wie sie nunmal lebten. Ihr hatte der Gedanke nicht gefallen, dass diese Leute unterdrückt wurden und obwohl sie manche Methoden der Death Watch durchaus als fraglich beurteilte, hatte sie sich schlussendlich entschieden. Zusammen mit Spike, den sie in diesem Zuge kennengelernt hatte, war sie übergelaufen und sie hatte es noch keinen Tag bereut. Und als die Death Watch tatsächlich den Sieg errang, bestätigte sie das in dem Gefühl, das richtige getan zu haben. Aber heute drohte das alles in sich zusammenzustürzen, denn ihre neuen Freunde hatten etwas getan, was sie nicht hätten tun sollen – sie hatten ihre Mutter umgebracht.
Natürlich hatte sie von den Drohungen gegen diverse Mitglieder des Clanrates gewusst und auch, dass bei Nichterfüllung der Forderungen Anschläge geplant waren, aber dass diese sich auch gegen ihre eigene Familie richteten, das hatte man ihr wohlweislich verschwiegen.
Als die Nachricht kam, alle Anschläge wären korrekt ausgeführt worden, hatte sie sich zunächst natürlich mit gefreut. Diese Leute hatten einfach noch nicht verstanden, wer den Bürgerkrieg gewonnen hatte und sie hatte geglaubt, dass die Death Watch wieder so vorgehen würde, wie sie es immer tat. Öffentliche Plätze verwüsten, vielleicht im Haus des Clanführers, oder sogar im steinernen Saal Bomben legen. Üblicherweise wurde dabei niemand getötet und fast auch niemand verletzt. So war sie mehr als schockiert, als sie von irgendjemandem die Nachricht erreichte, man hätte auch Kryze vernichtend schlagen können und seine Frau sei dabei draufgegangen.

Seitdem wusste Bo-Katan nicht mehr, ob sie mit feiern und sich betrinken sollte, um alles zu vergessen, oder ob sie sich lieber weinend in irgendeinem Loch verstecken sollte, bis alles vorbei war. Suchen würde man sie bis morgen früh jedenfalls nicht. Sie hatte sich zunächst fürs weglaufen entschieden, hatte das Lager der Death Watch verlassen und war gelaufen – irgendwo hin, wo sie keiner sehen und hören konnte. Irgendwann waren die Tränen gekommen. Und während sie weinte, fasste sie einen Entschluss. Niemand aus ihrer Familie sollte zu Schaden kommen, dafür würde sie sorgen. Und dafür benötigte sie Spikes Hilfe.
Sie fand den Jungen an einem der Tische, mit einem halb leeren Glas in der Hand, dessen Inhalt sie sie lieber nicht genauer begutachtete. Er wirkte schon ordentlich betrunken, nicht gut für ihren Plan.
„Spike!“ Er reagierte nicht, sondern stimmte in das Lachen der Männer ein. Einer von ihnen hatte anscheinend einen Witz erzählt.
Kurzerhand ergriff sie sein Ohr, zog einmal kräftig daran und brüllte „Spike!“ hinein. Vor Schreck ließ er fast seinen Becher fallen und drehte sich zu ihr um. „Musst du mich so erschrecken?! Was ist?“
Die anderen fanden seine Reaktion im Suff wohl so witzig, dass sie wieder in Gelächter ausbrachen.
„Komm mit, ich brauche deine Hilfe.“
Sie wusste, dass der schlaksige Junge mit den braunen Locken auf dem Kopf etwas für sie empfand, doch normalerweise hielt er sich damit zurück, es ihr zu zeigen. Nun aber stand er auf, suchte eine Weile nach seinem Gleichgewicht und hielt sich schließlich an ihr fest, sodass sein Gesicht dem ihrem sehr nahe kam und sie angrinste. Sie konnte den Alkohol in seinem Atem riechen. „Dir helfe ich immer gerne.“
Und weil sie zugeben musste, dass sie den Jungen ebenfalls ganz attraktiv fand, legte sie den Kopf schief, kniff ihm zur Antwort fest in die Nase, was er mit einem Hüpfer und einem erschrockenen „Au!“ quittierte. Dann legte sie einen Arm um ihn und bugsierte sie ihn nach draußen in die kühle Nachtluft. Die schien Spike gut zu tun, denn er schüttelte kurz den Kopf und fragte, diesmal ohne zu nuscheln, wie er helfen könnte. Er ließ sich allerdings die Gelegenheit nicht entgehen und legte ebenfalls einen Arm um sie.
„Du musst mich decken, bis ich wieder zurück bin“, sagte sie, während sie ihn in ein anderes Gebäude hineinführte.
„Wo willst du denn hin?“, fragte er alarmiert. „Ganz alleine, mitten in der Nacht.“
„Zu meiner Schwester. Ich muss sie warnen, dass sie verfolgt wird. „Ich weiß, das Chaffery an ihr dran ist und kenne ihren jetzigen Aufenthaltsort. Nach dem Anschlag auf...“ sie stockte kurz und allmählich begann der junge Mann neben ihr zu verstehen. „auf meine Mutter“, fuhr sie fort, „ist sie scheinbar geflohen und nicht nach Hause zurückgekehrt. Aber sie weiß nicht, dass wir wissen, wo sie sich befindet.“
„Hey, Bo.“ Spike, auf einmal wieder fast nüchtern, drehte sich zu ihr um und ergriff ihre Schultern. „Sie haben deine Mutter erwischt und das tut mir mehr Leid, als ich es sagen kann, aber du kannst nicht so viel aufs Spiel setzten, nur um deine Schwester zu warnen. Chaffery wird herausfinden, dass du bei ihr warst und dann weiß es auch Vizsla. Und was dann geschieht, brauche ich dir nicht zu erklären, oder?“ Er legte eine Hand an ihre Wange, doch sie schüttelte den Kopf.
„Death Watch hin oder her, aber das ist meine Familie. Und ich werde sie mit allen Mitteln beschützen, wie es die sechs Handlungen vorgeben. Nur, weil sie nicht auf meiner Seite steht, heißt das noch lange nicht, dass ich sie deshalb untätig dem Tod überlasse. Denn das wird unweigerlich passieren, wenn mein Vater nicht einsichtig wird. Und ich kenne ihn, das wird er nicht. Du hast doch auch eine Familie und auch, wenn deine schlauer ist, als meine und sich bedeckt hält – du würdest doch dasselbe für sie tun, oder nicht?“
Spike hatte während ihrer Rede ein wenig Abstand zwischen sie gebracht. In seinem vernebelten Hirn ratterte es und er kam zu dem Schluss, dass sie recht hatte.
„Wie sieht dein Plan aus?“
„Ich habe Chafferys Bewegungen verfolgt. Er ist an dem jungen Jedi dran, einer von Satines Begleitern. Sie und der andere Jedi haben sich in einem verlassenen Keller versteckt und werden dort vermutlich fürs erste bleiben. So lange der Padawan weg ist, wird auch Chaffery nicht merken, dass ich dort war. Du musst mich hier decken. Denk dir etwas aus, egal was.“
„Warte kurz...du hast Chafferys Bewegungen verfolgt? Heißt das, du warst in Vizslas Heiligtum?“
So wurde gemeinhin der Raum genannt, von dem aus er und die Führung der Death Watch alles koordinierte. Wenn er wollte, fand Vizsla den Aufenthaltsort jeder seiner Untergebenen heraus. Zu Bos Glück feierte er gerade mit den anderen und war mindestens so betrunken, wie seine Krieger.
„Das tut doch jetzt nichts zur Sache.“
„Bist du wahnsinnig? Weißt du, was Vizsla mit dir macht, wenn er das alles herausfindet?“
„Das wird er nicht. Ich muss jetzt los, sonst kommt Chaffery mir doch noch in den Weg.“
Sie lief los, in Richtung der geparkten Speeder.
„Bo!“, hörte sie Spike hinter sich. Er stand da, seine schlaksige Gestalt ein wenig windschief und eine Hand in seinen Locken. „Pass auf dich auf.“
Sie brachte ein Lächeln zustande und nickte ihm zu. Sie würde schnell wieder zurück sein, denn nach Keldabe war es nicht weit und sie wusste, dank Chaffery, genau, wo Satine sich aufhielt.


Besorgt beobachtete Qui-Gon seine junge Schutzbefohlene, die eingesunken und auf ihre Hände starrend auf den morschen Überresten eines Stuhls saß. Keevers Speeder hatten sie auf halber Strecke stehen lassen, war er doch zu auffällig und konnte sie verraten. Außerdem hatten sie so mehr Bewegungsspielraum. Nach einigem Suchen hatten sie sich Zugang zu einem verlassenen Keller verschafft und dort fürs erste Zuflucht gesucht. Qui-Gon hatte Obi-Wan losgeschickt, nach einem geeigneteren Versteck zu suchen und nun war er bereits seit einer Stunde fort, aber sein Meister machte sich keine Sorgen um ihn. Die galt eher Satine. Sie trug noch immer das Kleid, welches sie zur Hochzeit ihrer Cousine angezogen hatte, aber mittlerweile war es verdreckt, voller Staub, der sich in ihrem Versteck angesammelt hatte und – was wohl das wichtigste war – voll von Choyelles getrocknetem Blut. Sie mussten ihr dringend etwas zum Anziehen besorgen.
Seit sie sich von ihrem Vater verabschiedet hatte, hatte sie kaum mehr ein Wort gesprochen, war den Jedi widerstandslos gefolgt und wenn Satine nicht einmal Wiederworte gab, war das ein sehr schlechtes Zeichen.
Qui-Gon lehnte an der Eingangstür zum Keller, die sie fachmännisch aufgebrochen hatten und beobachtete die Umgebung. Schon länger hatte er das Gefühl, verfolgt zu werden, aber seit Obi-Wan aufgebrochen war, hatte sich diese Ahnung ein wenig verflüchtigt. Nun jedoch, seit einigen Minuten spürte er eine Präsenz in der Macht, die sich langsam und vorsichtig auf ihn zu schlich. Und jetzt war der Punkt gekommen, an dem er etwas unternehmen musste.
Seine rechte Hand wanderte zum Lichtschwert an seinem Gürtel, die andere gab Satine durch eine Geste Bescheid. Verwirrt hob sie den Kopf und sah ihn fragend an, blieb aber still sitzen, als Qui-Gon den Zeigefinger an die Lippen legte.
Er bewegte sich nach draußen in die kühle Nachtluft, schlich um einige Müllcontainer herum und gelangte an eine niedrige Mauer, die den Eingang zu einem weiteren Keller abgrenzte. Dahinter führte eine Treppe nach unten und genau dort spürte er die Präsenz. Er zückte sein Lichtschwert, konzentrierte sich und machte dann, mithilfe der Macht einen Satz über die Mauer, aktivierte währenddessen die Waffe und landete ein paar Treppenstufen über der Person. Sofort erkannte er die mandalorianische Rüstung eines Death Watch Kriegers, aber dieser war ungewöhnlich klein und schmal. Außerdem hob er sofort die Hände, als das Grün von Qui-Gons Schwert sich in seinem Helm spiegelte. Ganz langsam und vorsichtig wurde der Helm abgenommen und ein jugendliches Gesicht kam zum Vorschein. Blass und schmal, mit leuchtend grünen Augen und umrandet von wirrem rotem Haar. Noch bevor sie ein Wort sagen konnte, wusste Qui-Gon, wen er vor sich hatte. Ihr Gesicht war ein wenig kantiger als das von Satine und sie war allgemein etwas robuster gebaut, aber sie sah ihrer Schwester trotzdem sehr ähnlich.
„Bitte, ich will nur mit ihr reden! Ich bin allein.“ Ihre Stimme war beinahe noch kindlich, doch die Tonlage und die Art, wie sie das sagte, ließ sie erwachsener wirken, als sie es war.
„Nenne mir einen Grund, warum ich dir trauen sollte!“
„Zum Beispiel, weil ich unbewaffnet bin. Und weil ich Euch sage, dass Ihr verfolgt werdet, aber nicht von mir. Sein Name ist Chaffery und momentan ist er hinter dem anderen Jedi her. Wenn er herausfindet, dass ich hier war, droht mir Übles.“
Kurz flogen seine Gedanken zu Obi-Wan. Falls er nicht bemerkte, dass er verfolgt wurde, war seine ganze Suchaktion umsonst gewesen, es sei denn, sie schafften es, diesen Chaffery auszuschalten. Qui-Gons Gefühl hatte ihn also nicht getäuscht. Sie waren wirklich verfolgt worden.
Bevor er der kleinen Death Watch Kriegerin antworten konnte, hörte er Satine hinter sich.
„Bo?“, flüsterte sie ungläubig und Qui-Gon seufzte und deaktivierte sein Lichtschwert, sodass der Kellereingang wieder in Dunkelheit versank.
„Was tust du hier?“, fragte Satine, während sie näher kam. Der Jedi warf einen Blick auf die beiden Schwestern und traf eine Entscheidung. „Ihr habt zehn Minuten.“
Bo-Katan seufzte erleichtert auf. „Ich wollte dich warnen.“
„Warnen? Da kommst du ein bisschen zu spät!“, fauchte Satine.
„Ich schwöre, ich wusste nicht, dass sie so weit gehen würden!“, versuchte Bo sich zu verteidigen. „Ich dachte, es wären die üblichen Anschläge...“
„Die üblichen Anschläge? Hörst du dich eigentlich reden? Deine Terrororganisation verbreitet Gewalt auf ganz Mandalore und du sprichst von üblichen Anschlägen?“
„Es sind keine Terroristen! Wenn du dich nur ein wenig näher mit ihren Ansichten befassen würdest, könntest du vielleicht zumindest versuchen, mich zu verstehen.“
„Da einzige, was ich verstehe“, schnaubte Satine, „ist, dass unsere Mutter jetzt tot ist. Sie ist gestorben in meinen Armen! Du kannst vielleicht nachvollziehen, dass ich deine Freunde gerade sehr wenig verstehen kann!“ Sie hatte, während sie sprach, den Saum ihres Kleides angehoben und damit vor Bos Nase herum gewedelt. Die Augen der Jüngeren blieben an den dunklen Flecken hängen, die sie auch in der Dunkelheit unweigerlich als Blut erkannte. Sie spürte, wie ihr die Tränen kamen.
„Glaubst du denn, ich wollte, dass das passiert?“, rief Bo verzweifelt.
„Nein, aber du hast es zugelassen“, erklärte ihre Schwester kalt. „Du hast es akzeptiert, hast zugesehen, vielleicht hast du ja auch euren Sieg schön gefeiert.“
„Ich...ich konnte nichts tun! Ich bin doch nur ein ganz kleiner Fisch, ich habe keinen Einfluss!“
„Wenn du es hättest verhindern wollen, dann hättest du es verhindern können. Zumindest hättest du es versuchen können. Dass du jetzt, bei Nacht und Nebel hier auftauchst, beweist nur, dass du es im Grunde gutheißt. Ich akzeptiere, dass du andere Ansichten hast, als ich, aber dass du nicht gehandelt hast, ist ein Zeichen deiner Schwäche. Das bist nicht du, Bo, das ist das Gift, was sie dir eingeflößt haben, Tropfen für Tropfen!“
„Oh, wer von uns beiden hat nicht gehandelt? Wer von uns war denn die letzten Jahre auf Mandalore und musste die Folgen des Bürgerkriegs aussitzen, während du es dir zusammen mit Reila auf Coruscant bequem gemacht hast!“
„Du hast recht!“, zischte Satine, jetzt auch den Tränen nahe. „Ich habe mir oft vorgeworfen, nicht hier gewesen zu sein. Vielleicht hätte ich dann wieder auf den richtigen Weg bringen können.“
„Den richtigen Weg? Hörst du, was du da sagst? Wir beide haben in gewisser Weise das gleiche Ziel, nämlich, dass Frieden auf Mandalore einkehrt. Und wenn der Sieg der Death Watch flächendeckend akzeptiert würde, wäre es nie so weit gekommen.“
„Du hast dich einer Organisation angeschlossen, die sich die Todeswache nennt. Erzähl mir nicht, dass du wirklich glaubst, dass du Mandalore auf diesem Weg den Frieden bringen kannst!
Bo“, ihre Stimme wurde nun wieder sanfter, „du kannst immer noch zurückkehren. Komm mit mir, oder versuch, so weit weg wie irgend möglich zu gehen. Reila ist noch auf Coruscant, ich bin sicher, sie würde dich aufnehmen.“
Aber Bo-Katan richtete sich auf und schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, Satine, ich habe mich bereits entschieden. Alles, was ich wollte war, dich zu warnen. Ich hoffe, es gelingt deinen beiden Beschützern, euren Verfolger abzuschütteln. Sag...“, sie zögerte, „Sag auch Vater, dass es mir leid tut. Ich hoffe, das wir irgendwann wieder auf der selben Seite stehen werden.“
„Bo“, entfuhr es Satine leise. Aber sie zog den Helm wieder über den Kopf und machte sich so schnell wieder aus dem Staub, wie sie gekommen war. Der Helm verdeckte die Tränen, die ihr, genau wie Satine nun übers Gesicht liefen.


Es dauerte nicht lange, bis Obi-Wan wieder zurück war. „Meister, wir hatten einen Death Watch Krieger an uns kleben“, berichtete er sofort, als er zu den beiden anderen in den Keller stieg. „Ich konnte ihn ins Land der Träume schicken, aber lange wird er bestimmt nicht schlafen. Wir sollten zusehen, dass wir hier wegkommen.“
Sein Meister nickte, dann erzählte er kurz und bündig, dass auch Satine und er Besuch bekommen hatten.
„Bo-Katan war hier?“ Ungläubig sah er von einem zum anderen.
„Obi-Wan“, wandte Satine sich an den Padawan. „gibt es in der Nähe eine Holozelle?“
„Wen möchtest du kontaktieren?“ Er begegnete dem misstrauischen Blick seines Meisters.
„Meinen Vater. Ich würde gerne der Beerdigung meiner Mutter beiwohnen. Außerdem muss ich wissen, wie es ihm geht.“
Aber Qui-Gon schüttelte entschieden den Kopf. „Euer Vater hat Euch weggeschickt, damit Ihr sicher seid und nicht, damit Ihr Euch selbst wieder in Gefahr bringt. Ihr könnt Ihn jetzt nicht kontaktieren. Wir wissen, dank Eurer Schwester und Obi-Wan, dass wir verfolgt werden und wie ich Aman kenne, wird er bei weiteren Drohungen nicht klein beigeben.“
Verärgert sah sie zu Qui-Gon auf, aber er blieb hart.
„Es tut mir Leid, Herzogin, aber Ihr werdet Euch versteckt halten müssen, bis wir wissen, wie die Lage ist. Und nun kommt, wir brechen besser auf, bevor unser Verfolger aufwacht, oder womöglich Hilfe erhält.“
Er führte die Gruppe nach draußen, Satine hinter ihm und Obi-Wan bildete den Schluss. Der Padawan hätte ihr gerne den Wunsch erfüllt, ihre Mutter ein letztes Mal zu sehen, aber er musste ebenfalls einsehen, dass das zu riskant wäre. Bevor er darüber nachdenken konnte, was er tat, legte er ihr sanft eine Hand auf die Schulter und ihr zuerst verwirrter Blick blieb an seinem haften. Dann sah er an ihrem blutverschmierten, dreckigen Kleid hinab.„Wir sollten zusehen, dass wir etwas anderes zum Anziehen für dich finden.“
„Seit wann duzt du mich, Obi-Wan?“, fragte sie leise und erst jetzt wurde ihm klar, dass er unterbewusst die Anrede irgendwann geändert hatte. Nur wann? Verdutzt sah er sie an.
„Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Es tut mir leid, Herzogin.“
„Nein.“ Ein schwaches Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. „Ist schon in Ordnung.“


Bitte gib den unten angezeigten Sicherheitscode ein:

Feature

Commilitones 1 - Waffenbrüder von Severin Sesachar P16 (Mature)
[Alternative Erzählung zur Ezio-Trilogie] Ein skandalumwitterter Künstler...

New

Commilitones 1 - Waffenbrüder von Severin Sesachar P16 (Mature)
[Alternative Erzählung zur Ezio-Trilogie] Ein skandalumwitterter Künstler...

Random

Nur eine Nacht von Kirana P12 (Parental Guidance)
Die Geschichte erzählt eine „Theorie“ von Anakins Fall auf die Dunkle Seite...