The Rise of the Empire von Nadia

The Rise of the Empire von Nadia

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Obi-Wan betrachtete den Säugling in seinem Arm nachdenklich, ehe er wieder Padmé in die Augen sah. Er hatte keine wirkliche Lösung. Was er brauchte war Zeit. Ruhe. Eine Meditation, um seine Gedanken zu sortieren und sich einen Plan auszudenken. Überstürztes Handeln würde sie nur in Schwierigkeiten bringen. Und sie konnten wahrlich nicht noch mehr Probleme gebrauchen. Fieberhaft überlegte er auf welchem Planeten sie sicher sein könnten. Wo sie Hilfe erwarten konnten. Und wie sie überhaupt dorthin gelangen konnten. Es wäre so viel leichter sich zu verstecken, wären da nicht die Zwillinge, um die sie sich zusätzlich kümmern mussten.

„Obi-Wan?“ Er fokussierte seinen Blick und wurde sich erst jetzt bewusst, dass er Padmé offenbar mehrere Sekunden stumm angestarrt hatte, vollkommen in seinen Gedanken versunken. „Wohin sollen wir gehen?“

Der Jedi atmete hörbar aus. „Ich weiß es nicht.“

Padmés Schultern sackten herunter. „Eben seid Ihr Euch sicher gewesen, dass es ein Fehler war hierher zu kommen. Und nun habt Ihr mir keine bessere Lösung anzubieten?“ Sie machte keinen Hehl aus ihrer Enttäuschung. Dann sah sie den zermürbten Ausdruck in seinem Blick und bereute die Härte ihrer Worte. „Wir können nicht hier stehen bleiben und nichts tun. Die Stadt wird bald zum Leben erwachen.“ Noch schlief Naboo, doch das würde sich schon bald ändern. Die ersten Geschäftsleute würden ihre Läden aufsuchen, die ersten Boten ihre Lieferungen austragen. Es war nur eine Frage der Zeit bis man sie hier entdecken würde, auch wenn es noch sehr früh am Morgen war.

Plötzlich kam Padmé eine Idee und sie fragte sich, warum sie nicht schon eher darauf gekommen war. Ihre Familie wieder zu sehen war ihr wichtig gewesen. Sie verband Naboo mit ihrer Familie. Jedoch hatte sie hier auch Freunde. Viele wertvolle Freunde, die durchaus imstande waren ihnen zu helfen. „Ich weiß wo wir für eine Weile sicher sind“, sagte Padmé mit hoffnungsvollem Glitzern in den braunen Augen und Obi-Wan konnte ihr nur verwirrt folgen, als sie die Straße hinauf eilte, die sie nur wenige Minuten zuvor herab gekommen waren.

#

Jarod rieb sich die müden Augen. Er hatte einen langen Tag hinter sich und wollte nichts weiter als seine Unterkunft aufsuchen. Allerdings konnte er das Mädchen nicht einfach aussetzen und sich selbst überlassen. Aus einem Grund, der ihm selbst nicht klar war, fühlte er sich verantwortlich. Und das, obwohl er sie kaum kannte. Sie hatte den gesamten Nachmittag auf seinem Schiff verbracht und ihm erzählt was geschehen war. Als er versucht hatte sie aufzumuntern und ihr zu sagen, dass ihr Meister vielleicht ebenso wie sie selbst das Massaker überlebt haben könnte und nun auf der Suche nach ihr war, hatte sie nur den Kopf geschüttelt und beinahe begonnen zu weinen.

„Ich war viele Stunden bewusstlos, aber als ich erwachte, war da nichts. Ich konnte niemanden spüren“, erklärte Scarlett und wischte sich rasch die Tränen fort, die sich von ihren Wimpern lösten. Sie wurde wütend auf sich selbst, weil sie diese Schwäche zuließ. Jedi sollten nicht weinen. Sie sollte froh sein für jene die zur Macht übergegangen waren. Doch wie konnte sie, wenn all ihre Freunde, ihr Meister und einfach alle anderen brutal abgeschlachtet worden waren? Warum war es ihr Schicksal zu überleben und diese Qualen zu erleiden?

Jarod musterte sie einen langen Moment. „Ich bin nie einem Jedi begegnet, habe aber stets nur Gutes von ihnen gehört. Was dieser Typ“, er suchte in seinem Gedächtnis nach dem Namen und erinnerte sich wieder, „Palpatine über das HoloNet verbreitet, hört sich allerdings nicht gut an. Er sagt, dass die Jedi die Republik verraten hätten und nun als Feinde gelten, die zur Strecke gebracht werden müssen.“

„Das hat er doch schon getan“, erwiderte Scarlett und schniefte. „Er hat doch bereits alle ermorden lassen. Sie sind in den Tempel eingefallen wie die Berserker und haben nicht mal die Jünglinge verschont!“ Erneut schossen ihr die Tränen in die Augen als sie wieder die toten Geschwister im Turbolift vor Augen hatte und die Kinder, die Heilpriesterin Oona versucht hatte zu schützen. „Welches Ungeheuer bringt Kinder um?“

Darauf wusste Jarod nichts zu antworten. Die Vorstellung allein war bereits erschütternd. „Hör zu“, sagte er sanft und legte seine Hand über den Tisch auf ihren Handrücken. Sie zuckte zusammen und blickte ihn wieder direkt an. „Ich muss nach Hause. Kann ich dich irgendwo absetzen?“ Seine letzte Lieferung für den Tag hatte er längst abgeliefert. Scarlett hatte sich einfach auf seinem Schiff versteckt gehalten, bis er zurückgekommen war und die Maschinen gestartet hatte.

Wortlos schüttelte Scarlett den Kopf. „Es muss doch einen Ort geben. Bekannte, Verwandte vielleicht? Irgendwen?“ Sie schüttelte erneut den Kopf und er sah sie ratlos an. Das Konzept der Jedi war ihm gänzlich fremd. Er wusste nicht, dass zukünftige Jedi schon in sehr jungen Jahren von ihren Heimatwelten geholt wurden, um im Tempel aufzuwachsen. Jarod rieb sich erneut die Augen und fuhr sich fahrig durch das kurze dunkle Haar. „Na schön, hör zu. Für heute nehme ich dich mit. Ich bereue es vielleicht, aber ich kann dich nicht einfach rausschmeißen und deinem Schicksal überlassen.“ Diesmal nickte sie ohne ein Wort zu sagen und starrte hinab zu ihren Händen die auf ihrem Schoß lagen. „Willst du nicht doch in ein Med-Center? Du bist so blass und …“

„Nein“, sagte sie schnell und sah wieder zu ihm auf. „Sie töten mich, wenn sie mich finden.“ Diese Möglichkeit kam ihr gar nicht so schlimm vor. Zumindest für einen kurzen Moment. Es würde all ihre Probleme auf einmal lösen. Und der furchtbare Schmerz würde endlich nachlassen. Sie zog den Comlink aus einer Tasche an ihrem Gürtel. Keine der Leuchtdioden blinkte. Niemand hatte bisher auf ihren Ruf geantwortet. Vielleicht war das Gerät defekt? „Kennst du dich mit Technik aus?“, fragte sie Jarod und hielt ihm den Comlink entgegen.

„Ein bisschen“, sagte er Schulter zuckend. „Zeig mal her.“ Er nahm das Gerät und holte sich einen feinen Hyperschraubenzieher, um es auseinander zu nehmen. „Warum legst du dich nicht hinten in die Koje.“ Der Autopilot war programmiert und es würde noch fast eine Stunde dauern, bis sie seine Unterkunft erreichen würden. Zögerlich stand Scarlett auf und hielt schützend ihre Hände über ihre Verwundung. Sie wünschte sich die Jedi-Heilerin herbei, die ihre Pein in wenigen Minuten beinahe gänzlich würde beseitigen können. „Einfach dem Gang folgen, die letzte Tür hinten rechts.“ Es war ein minimaler Schlafplatz, den Jarod sich hatte einrichten lassen, als sein Beruf ihn erstmals von Coruscant weg auf einen der anderen Planeten geführt hatte und er mehrere Tage unterwegs gewesen war. Sein Schiff war nicht für Langstreckenflüge entwickelt worden, doch mit einigen Modifikationen hatte er es seinen Bedürfnissen angepasst.

Scarlett ging halb vornüber gebeugt den Gang entlang und verschwand schließlich aus Jarods Sicht. Er hoffte sehr, dass er seine Entscheidung nicht bereuen würde und dass sein Instinkt ihm keinen Streich spielte. Dieser machthungrige Politiker hatte bei ihm nichts als Zweifel hinterlassen, dennoch musste er in Hinsicht auf Scarlett vorsichtig bleiben.

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Unsicher stand Padmé am Eingang des eher bescheidenen Hauses, das am äußeren Rande Theeds lag. Obi-Wan stand direkt hinter ihr und sie konnte seine wachsende Unruhe deutlich spüren, auch wenn sie ihn nicht ansah. Seine Atmung veränderte sich, wann immer er dazu neigte ungeduldig zu werden. Dann schwang die Tür ins Innere des Hauses und die halb verschlafene Frau ihnen gegenüber schlug sich die Hände vor den Mund, die eben noch versucht hatten den Gürtel ihres Morgenrocks enger zu ziehen.

„M’Lady!“

„Dormé“, sagte Padmé und lächelte als sie in das vertraute Gesicht ihrer ehemaligen Protegé blickte.

Sofort wurden Padmé und Obi-Wan ins Haus gebeten. Die Tür hinter ihnen fiel ins Schloss und Dormé zog die schweren dunklen Vorhänge zurück, um Licht hereinzulassen. „Wie geht es Euch, M’Lady? Meister Kenobi“, sagte sie und verneigte sich leicht vor den Beiden. „Nehmt Platz.“ Sie wies auf eine kleine Couchgarnitur und sah lächelnd die Babys in den Armen ihrer Gäste an. „Darf ich etwas zu Trinken und Essen bringen?“

„Nicht nötig“, sagte Padmé und wollte bereits zum Grund ihres Besuchs kommen, doch Obi-Wan räusperte sich und zog somit die Aufmerksamkeit auf sich.

„Wir haben seit Stunden nichts gegessen oder getrunken. Eine Stärkung wäre wunderbar“, sagte er und warf Padmé einen entschuldigenden Blick zu. In dem Augenblick wurde Luke wach, der in Obi-Wans Armen lag und begann beinahe sofort zu quengeln. Offenbar war auch er hungrig. Dormé lächelte ein wenig gezwungen, war sie sich doch nicht ganz sicher in welchem Verhältnis Padmé, Obi-Wan und die Babys zueinander standen.

„Während Ihr Euch um den Säugling kümmert, werde ich Frühstück zubereiten“, sagte Dormé und verschwand auch schon durch einen Korridor in eins der angrenzenden Zimmer. Sie konnte hören, dass Padmé sich bei dem Jedi darüber beschwerte, dass er einem Frühstück nicht abgeneigt war. Die Stimmen drangen gedämpft zu ihr in die Küche und schon bald waren sie so leise, dass sie kein Wort mehr verstand.

„Verzeiht mir, Padmé. Aber ich habe seit beinahe zwei Tagen nichts gegessen. Und diese erste Gelegenheit kann ich mir nicht nehmen lassen“, flüsterte Obi-Wan und reichte den Jungen seiner Mutter hinüber, während sie ihm ihre Tochter übergab. Vor sich hin grummelnd versuchte Padmé mit einer Hand ihr Kleid zu öffnen, dessen Knöpfe allerdings an ihrem Rücken angebracht waren. Sie hatte nicht bedacht, dass sie ihre Kinder fortan würde stillen müssen. „Lasst mich“, sagte Obi-Wan besänftigend und sie drehte ihm den Rücken zu. „Während Ihr Luke füttert werde ich sehen, ob ich Dormé in der Küche helfen kann.“

Padmé nickte dankbar, als sie ihren Oberkörper freimachen konnte und sah dem Jedi nach, der Leia mitnahm. Etwas ratlos sah sie ihren Sohn an, dann führte sie seinen Mund zu ihrer Brust und er begann instinktiv zu saugen. Was, sehr zu Padmés Entsetzen, alles andere als schmerzlos war. Ohne sich jedoch etwas anmerken zu lassen, obgleich sie mit ihrem Baby allein war, biss sie die Zähne zusammen und schloss die Augen.

„Was führt Euch hierher?“, fragte Dormé ohne Umschweife als Obi-Wan zu ihr in die Küche kam. Sie konnte sich vorstellen, dass er auf der Flucht war, nachdem was Palpatine über das HoloNet propagiert hatte. Doch seine Flucht erklärte keineswegs, warum Padmé ihn als Begleiter hatte.

Und so begann Obi-Wan von Mustafar zu erzählen, von Anakins Fall, von der Geburt der Zwillinge und davon, dass Yoda ihnen geraten hatte Padmés Tod vorzutäuschen. Er erzählte Dormé einfach alles. Sie musste ein vollständiges Bild der Situation haben, wenn sie ihnen helfen sollte. Und er konnte nur hoffen, dass Padmé sich nicht in ihrer Protegé täuschte und diese wirklich imstande war ihnen zu helfen. Irgendwie…


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