New Force von Steffi Raatz

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Lin'A sah zu ihrer Schwester hinüber und suchte ihren Blick. Mit einem Kopfnicken deutete sie zu ihrem Meister, doch E'Lin wusste ebenso wenig, warum der Jedi wie erstarrt schien und zuckte ratlos mit den Schultern.

Für einen langen Augenblick schien es unheimlich still in der Bar. So still fast, dass man eine Nadel hätte fallen hören können.

Einzig das Knirschen der hochpolierten Lederstiefel der vermeintlichen Angreiferin störte die Ruhe.

Obi-Wan ließ seine Hand langsam sinken, so wie sie ihren Zeigefinger langsam, aber offensichtlich immer weiter beugte, um die Waffe abzufeuern.

Die beiden Padawane glaubten vor lauter Angst und Anspannung zu vergehen, da ging mit einem Male plötzlich alles sehr schnell.

Die Angreiferin feuerte. Im gleichen Augenblick zog Obi-Wan sein Lichtschwert und wehrte den Schuss ab. So schnell, dass Lin'A ein erstaunter Ausruf entglitt, während in E'Lins Blick etwas wie Stolz schwang.

Obi-Wan und die Angreiferin sahen sich fest in die Augen, fixierten einander. Lin'A schien die Anspannung im Raum sehen zu können. Es war wie ein gespanntes Seil, dass zu reißen drohte. Bedrohlich und unerträglich.

Und wieder ging alles sehr schnell. Schüsse lösten sich schnell hintereinander aus der Waffe, zeitgleich wie das Lichtschwert herumwirbelte und diese abwehrte.

E'Lin sprang auf den Tisch und zog ebenfalls ihr Lichtschwert. Wer ihren Meister angriff, war auch ihr Feind. Sie hatte kein Bedürfnis erneut Opfer einer solchen Attacke zu werden.

Die Reaktion auf ihr Handeln kam schnell. Einige Anwesende zogen ihre Waffen und den jungen Frauen wurde schnell klar, dass die Angreiferin nicht ohne Verstärkung erschienen war. Sie hatte vorgesorgt.


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Der Comlink gab einen widerlich schrillen Laut von sich. Mace Windu, der sich der Meditation gewidmet hatte, blinzelte mit einem Auge und schielte auf das kleine Gerät, welches den penetranten Ton von sich gab und ihn in seiner Ruhe störte.

Schließlich stand er seufzend auf und nahm das Gerät an sich.

"Mace Windu", meldete er sich und fuhr sich mit seiner freien Hand über seine Glatze.

"Meister Windu, wir haben hier einen Notruf erhalten. Ihr solltet Euch das mal anhören", erklang die Stimme aus dem Gerät und der große Jedi blähte nachdenklich seine Wangen auf, während er das Gerät ausschaltete.

Es war der fünfte Notruf innerhalb von einer Nacht. Nicht, dass bisher etwas Ungewöhnliches gewesen wäre. Es kamen des Nachts öfter Notrufe rein, die meisten waren falscher Alarm oder aber für das Raumkommando von Coruscant bestimmt. Doch seit den Angriffen auf die Jedi, die sich häuften und den bisherigen Verlusten von sechs ihrer Leute, hatte der Jedi-Meister ein unruhiges Gefühl, welches sich nur verstärkte, wenn er auch noch gerufen wurde.

Müde und angespannt warf er sich seinen Mantel über und verließ sein Zimmer.


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Nisa zuckte zusammen und biss sich ärgerlich auf die Zunge. Wie konnte der Jedi nur so schnell sein? Ihre Schüsse waren präzise, sie waren unbestimmbar platziert. Ihre ganze Art zu kämpfen war unberechenbar. So zumindest hatte sie es bisher angenommen. Dieser Jedi jedoch, brachte ihr gesamtes Weltbild zum Einsturz.

Ehrgeizig und angestachelt von dem Drang zu siegen, so wie sie es stets tat, ließ sie ihre Waffe, einen einfachen Blaster, fallen und zog zwei Laserwaffen aus den Holstern an ihren Beinen. Es waren Spezialanfertigungen. Waffen, deren Schüsse immer trafen, deren Durchschlagkraft alle üblichen Waffen in den Schatten stellte.

"Stirb Jedi!", zischte sie und begann zu schießen.

Wilde, unberechenbare Schüsse, die ihr Gegenüber unmöglich abfangen konnte. Und dennoch schien jeder Schuss genau sein Lichtschwert zu treffen. Jeder verdammte Schuss wurde abgewehrt, traf umstehende, flüchtende Wesen, die plötzlich nicht mehr zusehen wollten, weil es ihnen zu gefährlich wurde.

Nisa sah den Jedi nicht einmal schwitzen. Keine Zeichen von Anstrengung.

Verärgert registrierte sie seine scheinbare Überlegenheit.

Doch dann fiel ihr Blick auf die jungen Frauen, die sich tapfer mit ihren Lichtschwertern zu verteidigen versuchten. Sie fixierte eine der jungen Frauen und ihre Blicke trafen sich. Sie blieb wie erstarrt stehen und konnte nur im letzten Augenblick den Angriff eines von Nisa angeheuerten Söldners abwehren.

Und der Kopfgeldjägerin war augenblicklich klar, wie sie den Jedi-Meister an die Wand spielen konnte. Sie musste nur vollenden, was sie im Jedi-Tempel begonnen hatte. Sie musste sich seinem Padawan zuwenden und töten.


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Mace starrte auf das Signal auf dem Schirm und bat um Wiederholung des aufgefangenen Hilferufes. Er wusste, er ließ den Funkspruch bereits zum sechsten Male abspielen und langsam kam es dem Lotsen merkwürdig vor, doch das war ihm egal. Die Stimme auf dem Band war unverkennbar.

"Kontaktiert Obi-Wan Kenobi!", wies er den jungen Mann an und sah sich im Raum um. Bis auf zwei Lotsen war es leer. Alle anderen schliefen. Die Nacht schien trotz allem ruhig und recht ereignislos. Wäre da nur nicht dieser Funkspruch gewesen. Dieser Hilferuf von Vorzyd 5, der ihn so nervös werden ließ.

"Ich kann Meister Kenobi nicht erreichen."

Fast gedämpft drang die Antwort des Lotsen in seine Ohren. Nicht erreichbar. Also musste er sich selbst auf den Weg machen. Er musste dem Notruf folgen, ehe es zu spät war.

Abrupt drehte er sich wieder zum Lotsen herum und legte seine Hand auf dessen Schulter. "Versucht weiter, Meister Kenobi zu erreichen und wenn Ihr ihn erreicht habt, sendet ihm folgende Nachricht: Notruf von Vorzyd 5 eingegangen. Anakin in Gefahr. Ich habe mich bereits auf den Weg gemacht." Damit verschwand er so schnell wie er gekommen war und ließ die beiden Lotsen allein …



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Während E'Lin mit aller Macht versuchte den bulligen Söldner auf Abstand zu halten, versuchte Lin'A die Angriffswelle zweier behaarter Wesen abzuwenden. Allein wusste sie, wäre eines dieser Wesen zu schlagen gewesen, gemeinsam jedoch schienen sie eine undurchdringliche Barriere zu bilden. Lin'A hatte einfach nicht mehr die Kraft sich ausreichend zu wehren.

Ihrer Schwester schien es leichter zu fallen, den großen Kerl von sich fernzuhalten, doch Lin'A konnte auch bei ihrer Schwester Ansätze von Erschöpfung erkennen.

Obi-Wan hingegen schien immer noch völlig ausgeglichen den Angriffen der Kopfgeldjägerin gegenüber zu stehen. Sein Gesicht wirkte ausdruckslos und seine Bewegungen waren schnell und präzise.

Lin'A seufzte innerlich und wünschte sich nur annähernd etwas von der Genauigkeit und Perfektion ihres Meisters zu haben.

Just in diesem Augenblick sah sie einen Schatten. Es war wie eine dunkle Front, die sich auf sie zu bewegte, dann war der Augenblick vorbei und ein kaltes scharfes Messer schnitt in ihre Haut unterhalb des Halses.

Lin'A riss ihre Augen auf und vermochte nicht zu glauben, was soeben geschehen war. Sie war zwar noch ein Padawan, jedoch nicht langsam. Aber diese Frau, sie war … sie war unglaublich schnell gewesen. Schneller als jedes Wesen, das sie kannte.

E'Lin stieß einen Schrei der Überraschung aus und tötete den bulligen Kerl ihr gegenüber mit fast schon infernaler Präzision.

Obi-Wan stoppte den Kreuzzug ihrer Schwester mit einer schlichten Handbewegung. E'Lin stoppte in ihrer Bewegung und blieb stehen, doch Lin'A konnte die Wut und die Hilflosigkeit in ihren Augen erkennen.
"Was wollt Ihr?" Die Stimme ihres Meisters hallte durch die fast verlassene Bar und sie erschien dem Padawan so laut, wie nichts zuvor in ihrem Leben.

"Ergebt Euch oder sie stirbt." Die Kopfgeldjägerin presste das Messer noch etwas stärker an Lin'As Hals und ein dünnes Rinnsal Blut floss ihren Hals hinab.

Obi-Wan fixierte die Kopfgeldjägerin genau. Seine Augen wirken stumpf und gefühllos, doch die Padawan konnte seine Anspannung spüren, seine Gedanken schienen sie fast anzuspringen. Er war auf der verzweifelten Suche nach einem Ausweg, ohne sie zu gefährden. Lin'A fühlte sich gerührt, doch andererseits erfasste sie auch eine große Furcht. Obi-Wan fühlte sich verantwortlich, was hieß, er war bereit alles zu tun, alles bis hin zur Kapitulation.

"Weshalb? Wer sind Eure Auftraggeber?" Er versuchte Informationen zu erhalten, während E'Lin am liebsten ihr Lichtschwert gezogen und alle aus dem Weg geräumt hätte, die ihr im Weg standen, um ihrer Schwester zu Hilfe zu kommen.

"Wenn Ihr Euch mir ergebt, Obi-Wan Kenobi, werde ich die beiden Mädchen am Leben lassen. Überlegt Euch also genau, was Ihr tun werdet. Ansonsten töte ich erst sie, dann ihre Schwester und zuletzt Euch." Nisa war entschlossen. Ihr rann die Zeit davon. Ihr Bruder hatte nicht mehr viel Zeit.

Die beiden Schwestern konnten sehen, wie es in ihrem Meister arbeitete. Sie konnten sehen, wie er schwankte. Wie er sie beide ansah, ihre Überlebenschancen abwog. Und sie wollten beide schreien. Sie wollten ihm beide zu verstehen geben, dass er auf keinen Fall nachgeben durfte, doch sie taten es nicht. Sie taten es nicht, weil seine Entscheidung bereits offensichtlich war. Das Überlegen war nur eine letzte Suche nach einem anderen Weg. Und so schlossen beide ihre Augen und versuchten die Worte mit Fassung zu tragen.

"Ich werde mich Euch ergeben. Lasst meine Padawane frei."


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