New Force von Steffi Raatz

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Das Dagoba-System bestand aus Planeten, die von dicht wuchernden Schlingpflanzen und alten Bäumen bewachsen waren, die kaum einen Lichtstrahl auf den Boden ließen. Die düstere Sumpflandschaft schien ideal als Versteck geeignet, doch zur Landung eines Raumschiffes, war nicht ausreichend Platz.

Yoda betrachtete das waghalsige Manöver des jähzornigen Padawan neben ihm, während er wieder mal in seine Gedanken- und Gefühlswelt vorzudringen versuchte.
Doch Anakin hatte sich hinter einer Mauer aus Wut, Verzweiflung und Selbstmitleid verschanzt. Yoda gelang es zwar seine Gefühle zu empfangen, jedoch nicht zu seinem verwundbaren Kern vorzudringen.

„Was auch immer du versuchst, alter Mann, es wird dich nicht weiterbringen!“ Anakins Stimme klang bedrohlich, während er mit zusammengekniffenen Augen den Blick auf die Schlingpflanzen vor sich gerichtet hielt.

Er war gut. Yoda hatte es immer gewusst. Aber er war zu gut und zu ehrgeizig für einen Jedi.

Nach einem gewaltigen Scheppern wurde das kleine Raumschiff durchgeschüttelt und der alte Jedi-Meister konnte sich kaum auf seinem Sitz halten. Anakin hingegen starrte wie verbissen auf die Instrumente vor sich und lenkte das Raumschiff tiefer in die Sumpflandschaft, ehe es mit lautem Poltern und Rumpeln zwischen zwei Bäumen hindurch im Schlick aufsetzte und eine braune Brühe aufstob, die vermutlich vom Boden des Planeten stammte.

Das kleine Schiff wurde noch einmal kräftig durchgeschüttelt, ehe es mit einem starken Ruck zum Stehen kam. Anakin betätigte einige Schalter an der Konsole und stand dann auf.


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Anakin funkelte den alten Jedi-Meister böse an, doch Yoda ließ sich dadurch kein bisschen aus der Ruhe bringen. Er wusste bereits, warum der junge Skywalker ihn zu diesem Planeten geflogen hatte. Yoda war ihm ein Dorn im Auge, eine Bedrohung. Er war der älteste und weiseste des Jedi-Ordens und zudem hatte er, abgesehen von Anakin selbst, die höchste Zahl an Midi-Chlorianern im Blut, was ihn zu einem sehr mächtigen Jedi-Meister machte. Doch warum wollte Anakin ihn loswerden? Yoda vermochte es nicht die Antwort auf jene Frage im Geist des jungen Skywalkers zu finden.

„Ihr habt gegen meine Aufnahme in den Jedi-Orden gestimmt.“

Yoda nickte lediglich, faltete die kleinen Hände vor dem Bauch.

„Warum?“, fauchte Anakin.

Seine großen grünen Augen sahen den wütenden jungen Mann vor sich seelenruhig an. „Die Antwort auf deine Frage du bereits kennst.“

„Weil ich ein besserer Jedi geworden wäre als du und das konntest du nicht ertragen.“

Ganz langsam und fast nicht sichtbar schüttelte Yoda den Kopf und schloss die Augen. „Zu arrogant du bist.“

Anakin kniff zornig die Augen zusammen. Yoda fühlte, dass er kurz davor war, die Kontrolle über sich zu verlieren, doch Obi-Wan war seinem ehemaligen Padawan ein guter Lehrmeister gewesen, hatte ihm beigebracht jenen Emotionen nicht nachzugeben. Yoda vermochte jedoch auch zu spüren, dass diese Doktrin an Kraft verlor, den jungen Mann vor sich allmählich schwächte und anfälliger für die dunkle Seite der Macht werden ließ denn je.

„Gegen den Kodex du verstoßen hast, als geheiratet du hast die Senatorin Amidala“, fuhr Yoda nach einem gedehnten Moment fort.

Wild fing Anakin an zu gestikulieren, winkte ab und gab ein abfälliges Zischen von sich. „Weil ich nicht im Zölibat leben wollte und stattdessen die Frau geheiratet habe, der mein Herz gehört, seit ich denken kann? Das ist lächerlich!“

Abermals schüttelte Yoda den Kopf. „Nicht erlaubt zu lieben dir ist. Immer Hand in Hand gehen Liebe und Hass. Gelehrt dein Meister dich das hat. Zu leicht du deinen Gefühlen nachgibst, Anakin Skywalker.“

„Wie soll man etwas so Natürliches wie Emotionen abschalten? Das ist unmöglich!“, fauchte Anakin den Jedi an. „Du weißt, dass ich der beste Jedi hätte werden können, der je existiert hat.“

Da war sie wieder, die Arroganz, die Yoda am wenigsten an dem jungen Skywalker schätzte. Nicht zum ersten Mal stellte sich der alte Jedi die Frage, an welchem Punkt sie Anakin Skywalker verloren hatten? War er durch den Tod seiner Mutter so anfällig für die Dunkle Macht geworden, durch seine Liebe zur Senatorin Amidala oder war es ihm schon immer bestimmt gewesen das Gleichgewicht der Mächte zu verändern und sie hatten es von vornherein nicht aufhalten können? Yoda wusste es nicht. War er auch sonst sehr weise, so wusste er die Antwort auf diese so wichtige Frage nicht.

„Nicht unter Kontrolle du dich hast, junger Skywalker. Unfähig den Kodex zu befolgen du bist. Der Rat deshalb einstimmig gegen deine Aufnahme in den Orden entschieden hatte.“ Yoda bereitete sich innerlich auf einen Wutausbruch des ehemaligen Padawan vor, doch dieser überraschte ihn, indem er nach Yoda griff, den viel kleineren Jedi-Meister hochhob und aus dem Schiff trug. Unsanft setzte Anakin den alten Lehrmeister auf dem matschigen Dschungelboden ab, der dem kleinen Raumschiff allmählich nachgab. Yoda versuchte nicht sich zu wehren, hätte ohne sein Lichtschwert auch nicht allzu viel gegen den Zorn Anakins ausrichten können.

Anakin kehrte zurück ins Innere des Schiffes, ohne sich einmal umzublicken.

„Richtig meine Entscheidung war“, sagte Yoda in aller Ruhe, faltete abermals die kleinen Hände vor dem Körper und trat einige Schritte zurück. Anakin blieb kurz stehen, dann setzte er seinen Weg ins Cockpit fort, betätigte einige Schalter und Yoda sah zu, wie sich die schmale Luke des Raumschiffs schloss, ehe das Schiff abhob.


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E’Lin hielt den kleinen Kommunikator in der Hand, während Lin’A sich gehetzt umsah. „Meister Garen, könnt Ihr mich hören?“ Statisches Rauschen war die Antwort auf E’Lins Frage. „Hallo!?“

„Hast du auch die richtige Frequenz drin?“, erkundigte sich ihre Schwester und sah sich weiterhin wachsam nach allen Seiten um.

„Natürlich!“, erwiderte E’Lin etwas grob. „Meister Garen, bitte meldet Euch.“

„Hier Garen.“ Seine Worte wurden von Rauschen untermalt, doch die beiden Schwestern verstanden ihn gut genug. „Wer spricht da?“

„Mein Name ist E’Lin. Mein Meister Kenobi gab mir Eure Frequenz. Wir benötigen Eure Hilfe!“

„Steckt Obi-Wan in Schwierigkeiten?“

E’Lin warf einen Blick auf Obi-Wan Kenobi, der immer noch eine Hand auf die schmerzende Schulter presste und schwer atmete. „Ja, er wurde verwundet. Wir haben die Senatorin gefunden, aber das Schiff hat abgelegt. Und daher brauchen Eure Hilfe.“

„Ich bin schon unterwegs.“

Lin’A und E’Lin tauschten einen kurzen Blick, dann eilten sie hinüber zu ihrem Meister, der gerade versuchte aufzustehen.

„Wir müssen zu Nisa“, sagte er keuchend und ließ sich von der Senatorin stützen.

„Ich werde gehen“, erwiderte Amidala und sah Obi-Wan eindringlich an. „Ihr seid nicht in der Lage …“

Plötzlich durchschnitt eine doppelschneidige rotleuchtende Klinge die Luft und verfehlte E’Lin nur um haaresbreite. Lin’A hatte sie geistesgegenwärtig beiseite gezogen, noch ehe sie sich der Gefahr wirklich bewusstgeworden war.

Innerhalb von Sekunden tauchte eine dunkle Gestalt im Türrahmen auf, schwang das Lichtschwert erneut und blitzte den Jedi-Meister aus gelben Augen an. Obi-Wan stieß die Senatorin beiseite, in Richtung seiner Padawane, zog das eigene Lichtschwert und aktivierte es. Der Schmerz in der Schulter war für den Moment vergessen, seine Gedanken waren ganz auf den Gegner fokussiert. Der Sith begann damit den Jedi zu umrunden, eine Art Vorspiel vor dem Kampf.

Ohne den Blick von dem Sith abzuwenden, der offenbar dieselbe Herkunft hatte, wie Darth Maul, jener Sith, der seinen Meister Qui-Gon Jinn getötet hatte, befahl er den Frauen: „Verschwindet!“

Die Senatorin bewegte sich nicht vom Fleck, wollte den verwundeten Jedi nicht allein lassen, doch die Padawane gehorchten dem Befehl ihres Meisters, ergriffen je eine Hand der Senatorin und zogen sie hinter sich her aus dem Raum. „Wir müssen zur Andockschleuse!“, schrie E’Lin, während sie davonrannten.

„Nein, wir müssen zum Cockpit und das Schiff unter Kontrolle bringen“, widersprach Senatorin Amidala energisch und zog die Mädchen in die gegenüberliegende Richtung.

„Aber Meister Garen ist auf dem Weg hierher.“

„Er kann doch nicht im Flug an dieses Schiff hier andocken!“, entgegnete Amidala und blickte sich nervös um. Sie wollte zurück zu Obi-Wan Kenobi, ihn unterstützen. Seinen Tod würde sie sich nie verzeihen können. „Ihr geht, ich werde Meister Kenobi helfen“, sagte sie schließlich und riss sich von den beiden Mädchen los.

„Meister Kenobi hat doch gesagt …“, begann Lin’A, wurde jedoch von der Senatorin unterbrochen.

„Ich kenne ihn schon etwas länger als ihr. Und ich weiß, dass er meine Hilfe braucht. Geht!“ Mit diesen Worten ließ sie die beiden im Korridor zurück und rannte in die Richtung, aus der sie gekommen waren.


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Unterdessen entdeckte Garen, nicht weit von der Station entfernt, das gesuchte Schiff und flog geradewegs darauf zu. Er hatte noch keine Ahnung, wie er seinem alten Freund in dieser Situation helfen konnte, da sein kleines Raumschiff nur über eine minimale Bewaffnung verfügte, aber er war fest entschlossen Obi-Wan nicht im Stich zu lassen. Er beschleunigte das gerade erst reparierte Schiff, das nun zum Glück über genug Antriebskapazität verfügte, um mit dem doch deutlich größeren Passagierschiff mithalten zu können.

Als er mit dem Raumkreuzer synchron flog, steuerte er sein Schiff direkt an deren Andockvorrichtung und koppelte die beiden Schiffe aneinander.

‚Soweit, so gut’, dachte er und erhob sich. Er griff nach seinem Lichtschwert und machte sich daran sein Schiff zu verlassen.


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