New Force von Steffi Raatz

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Garen wartete auf den Druckausgleich der Andockschleuse, das aktivierte Lichtschwert fest in beiden Händen haltend. Als der Indikator von Rot auf Grün wechselte, öffnete sich die Luke von selbst, gab ein leises ‚Klick’ von sich und der Jedi konnte an Bord des fremden Transportschiffes.

Tief durchatmend konzentrierte er sich auf seine Sinne, folgte dem schmalen Korridor bis er zu einer Abzweigung kam. Er entschied sich dafür geradeaus weiterzugehen, nichts nach rechts, wohin ihn die Abzweigung geführt hätte. Die Andockschleuse befand sich am Heck des Schiffes, das Cockpit war demnach direkt vor ihm, er durfte nicht abzweigen.

Er fühlte Furcht und Unsicherheit, doch er konnte die Quelle nicht erkennen. Plötzlich hörte er Schüsse und das wohlvertraute Geräusch, das entstand, wenn Lichtschwerter Schüsse aus Energiewaffen abwehrten. Sofort folgte er seinem Instinkt und rannte in die Richtung, aus welcher der Lärm zu ihm drang.


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Obi-Wan glaubte seinen Augen nicht trauen zu können, als Senatorin Amidala plötzlich wieder hinter dem Sith auftauchte. Gerade noch rechtzeitig wehrte er einen Hieb seines Gegners ab und sah sie vorwurfsvoll an. „Ich sagte Euch, Ihr sollt verschwinden. Bringt Euch in Sicherheit!“

„Ich lasse nicht zu, dass Ihr Euer Leben riskiert, um das meine zu schützen, Obi-Wan!“, rief sie ihm zu.

Der Sith wandte sich ihr nur flüchtig zu, sah offenbar weniger eine Gefahr in ihr als in dem Jedi-Meister – zu Recht.

„Padmé, bitte …“ Seine Stimme klang beinahe flehentlich in den Ohren der Senatorin und sie bemerkte seinen Blick erst, als er bereits wieder aus seinem Gesicht verschwand. Er hatte besorgt ausgesehen, sie auf eine Weise angeblickt wie noch niemals zuvor. Er holte zu einem Schlag aus, doch der Sith wehrte ihn ab und hieb seinerseits zu. „Ihr lenkt mich ab, geht!“

Kaum, dass er ausgesprochen hatte, trat Amidala dem gemeinsamen Feind in die Kniekehle, so dass dieser im Bruchteil einer Sekunde zusammensackte. Die Aufmerksamkeit des Sith galt nun der Senatorin. Sofort schwang er das doppelschneidige Lichtschwert in ihre Richtung und der Geruch von versengtem Haar lag in der Luft. Er hatte der Senatorin das Haar angekohlt, als diese ihm gerade so auswich.

Obi-Wan stockte der Atem. Das war knapp gewesen, zu knapp! Sie lenkten sich gegenseitig ab, nicht jedoch den Sith. Der Jedi spürte die Entschlossenheit seines Gegners, ebenso auch die Sorge der Senatorin. Und gleichzeitig beherrschte der Gedanke seinen Geist, dass er hierhergekommen war, um die Senatorin zu retten und sich nicht etwa von ihr retten zu lassen. Als Nächstes spürte er ein unmenschliches Brennen. Nicht in seiner bereits vorhandenen Wunde, sondern am Bein. Von seinem Oberschenkel ging ein so immenses Brennen aus, welches sich zunehmend über seinen ganzen Körper ausbreitete, dass er glaubte jeden Augenblick die Besinnung zu verlieren. Zuerst glaubte er, der Sith hätte ihm das rechte Bein vom Körper getrennt, so stark war der Schmerz, doch als er aus einem Reflex heraus hinabsah, stellte er fest, dass die Klinge des Sith ihn lediglich gestreift hatte.

„Obi-Wan!“ Es war die Senatorin, die seinen Namen schrie.

„Verschwindet! Schnell!“ Er sah sie nicht an, versuchte sich auf seinen Widersacher zu konzentrieren. Er durfte sie nicht ansehen, sie lenkte ihn ab. Jeder Augenblick, in dem er sie ansah, könnte seinen Tod bedeuten. Und wenn er durch die Hand des Sith starb, wer sollte dann Padmé retten? Er war doch nur wegen ihr gekommen.

„Ich bleibe bei Euch, Obi-Wan. Ihr braucht mich.“

Damit hatte sie so Recht, so verdammt Recht. Nur brauchte er sie auf eine Weise, die ihm nicht erlaubt war.

Sie beide versuchten sich gegen den Sith zu behaupten, der nicht müde zu werden schien. Obi-Wan jedoch konnte fühlen, wie Kraft und Konzentration ihn zunehmend verließen. Die Verletzungen schwächten ihn immer mehr und der Gedanke, dass Padmé nicht ging und sich in Sicherheit bringen ließ, wollte seine Gedanken nicht loslassen. Warum musste sie auch so verdammt stur sein?!

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Lin’A hieb einem Droiden den Kopf von den Schultern, während E’Lin versuchte sich gleich gegen zwei der künstlichen Lebensformen zu verteidigen. Gerade als E’Lin glaubte in der Falle zu stecken, durchschnitt ein blaues Lichtschwert den Korridor hinter der Padawan und schlug den Droiden, der ihr gegenüber war, entzwei. Sie verschwendete nicht einen Augenblick darauf zu sehen, wer hinter dem Droiden zum Vorschein kam, wandte sich blitzschnell um und schlug dem anderen Angreifer den Arm ab, in der dieser seine Waffe gehalten hatte, um ihn kampfunfähig zu machen.

„Ihr müsst Meister Muln sein“, Lin’A schenkte dem Fremden einen Augenblick ihrer Aufmerksamkeit. „Ihr kommt keine Sekunde zu früh.“

„Eher zu spät“, kommentierte E’Lin und verteidigte sich bereits gegen einen weiteren Droiden.

„Ihr habt ein loses Mundwerk“, erwiderte Garen daraufhin und lächelte die Padawan an. Irgendwie gefiel sie ihm durch ihre offene, kokette Art sofort.

Sie hatten gerade die Gruppe Droiden erfolgreich bekämpft, als in dem Korridor vor ihnen ein weiteres Dutzend solcher Droiden auftauchte. Die Drei stellten sich nebeneinander, Garen in der Mitte, die Padawane jeweils außen, und machten sich abermals kampfbereit, ohne auch nur eine Sekunde ausruhen zu können.

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Sie schoss blindlings auf die verhüllte Person vor sich, doch ihr Gegner vermochte es jeden dieser Schüsse abzuwehren, kam mit langsamen Schritten auf sie zu und Nisa spürte den Blick ihres Widersachers auf sich ruhen, obgleich sie seine Augen nicht sehen konnte. Erst als er sie bis auf wenige Meter erreicht hatte, funkelten sie kalte gelbe Augen an.

Nisa schoss unentwegt, doch sie traf ihr Gegenüber nicht ein einziges Mal. Und das obwohl sie eine verdammt gute Schützin war. Ihr Gegner war besser!

Plötzlich kam kein einziger Schuss mehr aus ihrer Waffe und sie schleuderte diese vor Zorn auf ihren Gegner, traf ihn jedoch nur am Arm. Ein gurgelndes Lachen war seine einzige Reaktion darauf. Er empfand ihren Versuch sich zu verteidigen offenkundig lächerlich.

Zögerlich wich sie zurück. Sie wusste, dass sie es ohne eine Waffe nicht gegen den Sith aufnehmen konnte. Und ihr Gegenüber war ganz eindeutig ein Sith.

Zu ihrer Überraschung deaktivierte dieser sein Lichtschwert und steckte es weg. Nisa hielt unbewusst den Atem an. Und als sie gerade wieder glaubte, doch noch eine Chance zu haben, fühlte sie eine imaginäre Hand, die sich um ihren Hals schloss und zudrückte. Ihr Gegner stand jedoch noch immer gute zwei Meter von ihr entfernt, berührte sie nicht wirklich, streckte lediglich die Hand nach ihr aus. Er drückte ihr mental die Kehle zu und sie konnte absolut nichts dagegen tun.

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Obi-Wan kniff die Augen zusammen und wich dem doppelschneidigem Lichtschwert aus, jedoch nicht ohne die Senatorin eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Ihr Haar hatte sich teilweise gelöst und hing nun wirr in Strähnen in ihrem Gesicht, verdeckte teilweise sogar gefährlich ihre Augen und somit die uneingeschränkte Sicht auf ihren Gegner. Der junge Jedi-Meister fühlte immer stärkere Angst in sich aufkeimen. Allerdings keine Angst vor dem Verlust eines Gliedmaßes oder gar seinem eigenen Tod. Die Angst um die Senatorin wurde immer größer und damit auch seine eigene Verletzlichkeit.

Während sein Bein und die Wunde im Rücken schmerzten, schmerzte seine Seele umso mehr. Er konnte seine innere Zerrissenheit kaum mehr ertragen. Wenn es das war, was Anakin fühlte, konnte er ihn zum ersten Mal wirklich verstehen. Er wusste, der Verlust von Padmé würde etwas in ihm auslösen, dass ihn jegliche Regeln der Jedi vergessen lassen würde.

Abgelenkt wie er war, reagierte er auf den Hieb seines Gegners fast zu langsam und ging Schutz suchend zu Boden. Padmé, die nicht gesehen hatte, dass er nur ausgewichen war, stürmte vor.

„Nicht!“, schrie Obi-Wan auf dem Rücken liegend, doch sie konnte nicht mehr bremsen.

Ihr Körper prallte gegen den ausgestreckten Arm ihres Gegners und sämtliche Luft wich aus ihren Lungen, während sie wie ein Stein zu Boden ging.

Obi-Wan reagierte instinktiv. Vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben von dem Gefühl unbändiger Wut geleitet. Nicht einmal bei Qui-Gons Tod hatte er derart heftig reagiert. Doch die Angst vor seinen Gefühlen war gewichen und hatte der Angst um Padmé Platz gemacht.

Sein Lichtschwert surrte und während er sich mit einem kräftigen Abstoß wieder auf die Füße brachte, durchtrennte der Laser das Lichtschwert seines Gegners, zerteilte es in zwei Hälften, von der eine scheppernd zu Boden fiel.

Den kurzen Augenblick Verwirrung, den er im Gesicht des Sith wahrnehmen konnte, nutzte er aus, schlug in einer Drehung und wieder in die Knie gehend, in Höhe der Beine seines Gegners, zu. Der Geruch von verbranntem Fleisch durchzog die Luft und bestätigte Obi-Wan, dass er getroffen hatte.

Der Sith knickte zur Seite, während seine Beine stehen blieben.

Ohne nachzudenken, schlug Obi-Wan ein weiteres Mal zu, parierte den schwachen Versuch eines Gegenangriffs und durchbrach die letzte Barriere, um seinen Kontrahenten zu vernichten.

Der Blick seines Gegenübers fixierte ihn erst fragend, dann mit einem hämischen Grinsen, als wüsste er, dass Obi-Wan ein Tabu gebrochen hatte, dann brach der Blick und der Kopf des Sith fiel von seinen Schultern.

Im selben Augenblick öffnete Padmé ihre Augen und schrie erschrocken auf. Ihre Augen erfassten als erstes den abgetrennten Kopf, ehe Obi-Wan an ihrer Seite war und ihr die Haarsträhnen aus dem Gesicht strich, um sie und auch sich selbst versuchte zu beruhigen.

Sein Gesicht spiegelte den Schmerz wieder, den er sowohl körperlich als auch mental empfand und die Senatorin ließ ihren Blick sorgend über seine angespannte Miene gleiten.

„Obi-Wan …“

„Nicht, Senatorin!“ Er wehrte ihre Hand ab, die sein Gesicht berühren wollte.

„Ich hatte schon geglaubt …“ Ihre Stimme brach und sie musste schlucken.

„Dass ich tot wäre? Das habe ich von Euch auch fast angenommen. Wie konntet Ihr so unvernünftig sein und bleiben? Ich hätte mir nie verzeihen können, wenn Euch etwas geschehen wäre.“ Seine Stimme klang wütend und zugleich verzweifelt.

Padmé sah ihn mit großen Augen an. Etwas schwang in seiner Stimme mit, was sie von Anakin her kannte. „Obi-Wan“, setzte sie erneut an, „was … was ist geschehen? Ich erkenne Euch kaum wieder. Woher diese Wut, diese …“

„Senatorin, bitte … Padmé …“ Seine Stimme wurde milder, jedoch nicht minder verzweifelt. Seine Hand löste sich von ihrem Arm, während er offensichtlich Abstand zu ihr suchte.

„Obi-Wan, bitte …“

„Nein, Padmé, ich … ich kann nicht. Es darf nicht … Seid in Zukunft vorsichtiger, ich werde Euch nicht mehr schützen können. Ich werde Garen bitten oder einen anderen Jedi meinen Platz an Eurer Seite einzunehmen.“ Er rang deutlich nach Luft, während er unter Schmerzen zurückwich, als sie versuchte seine Wunden zu begutachten.

„Einen anderen? Warum glaubt Ihr, Ihr könntet mich nicht mehr schützen? Obi-Wan, Ihr seid der Einzige, dem ich vertrauen kann.“

„Nein, vertraut mir nicht, M’Lady. Mir kann man nicht mehr trauen als Anakin.“

Einen Augenblick lang sah sie ihn fragend an. Stille lag in der Luft und es schien, als wolle er nichts mehr sagen, dann brach er das Schweigen und seine Stimme erklang so voller bitterem Schmerz und Reue, dass sie es kaum ertragen konnte.

„Mein Schutz ist wertlos, weil ich den Kodex der Jedi gebrochen habe und mit jeder Sekunde in Eurer Nähe mehr breche. Ich habe Wut und Verzweiflung mein Handeln steuern lassen, um Euch zu retten. Die Dunkle Seite ist zu nahe … ich bin ihr zu nahe gekommen.“

„Warum, aber warum … Obi-Wan, erklärt es mir.“ Sie konnte nicht glauben, dass er tatsächlich der Versuchung zu erliegen drohte. Der Sith-Lord durfte nicht Recht behalten. Das konnte nicht sein!

Obi-Wan presste sich an die Wand und sah von ihr weg.

„Weil ich zu viel für Euch empfinde, Padmé, viel zu viel.“

Noch während sie ihn mit aufgerissenen Augen anstarrte und zu begreifen versuchte, was er ihr gerade gesagt hatte, ertönte ein heiserer Schrei – Nisa.

Obi-Wan überlegte nicht lange, richtete sich mühsam auf, griff sein Lichtschwert und sah die Senatorin erschöpft und verzweifelt zu gleich an.

„Geht zu Garen!“ Seine Stimme klang matt und kühl, während er sich entfernte und die junge Frau hinter sich ließ, die nicht wusste, ob sie lachen oder weinen sollte.


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