New Force von Steffi Raatz

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Wie durch einen undurchdringlichen Nebel nahm Obi-Wan den gellenden Schrei Lin’As wahr. Und obgleich er sich der Erschöpfung hingeben wollte, öffnete er noch einmal die Augen. Er hatte sich nicht getäuscht. Das Lichtschwert seines Padawan hatte den tödlichen Hieb abgewehrt, der seinen Kopf in der nächsten Sekunde von den Schultern getrennt hätte. Er war außerstande abzuwägen, ob es Lin’A gelingen würde den Sith zu besiegen, doch er wusste, dass, wenn Lin’A hier bei ihm auf der Brücke war, E’Lin nicht weit entfernt sein konnte. Ein dunkler Schleier legte sich schließlich auf seinen Blick, trübte ihn, bis er schließlich nachgab und das Bewusstsein verlor.

„Genug ist genug!“, schrie E’Lin den Sith an. Obwohl sie nicht die selbe Verbundenheit zu ihrem Meister hatte wie Lin’A, war sie nicht bereit zuzusehen, wie dieser niedergestreckt wurde.

Der Sith hob würdevoll den Blick, betrachtete seine neuen Gegner genau. Er war verblüfft darüber, dass er es mit Zwillingen zu tun bekam, die offenbar beide demselben Jedi-Meister unterstellt waren. Er konnte die Kraft spüren, die von den beiden Mädchen ausging und schärfte seine Sinne.

Wie um seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, wirbelte der Sith sein zweischneidiges Lichtschwert vor sich im Kreis herum. Die Brücke des Transporters war in ein tiefes Rot getaucht, das sich schließlich mit Blau vermischte, als auch die Padawane ihre Schwerter anhoben.

E’Lin spürte die Entschlossenheit ihrer Schwester, wodurch sie selbst noch sicherer wurde. Ihre Überheblichkeit war fehl am Platz, könnte sie sogar das Leben kosten. E’Lin wusste, dass es hier nicht darauf ankam ihrer Schwester zu beweisen, dass sie der bessere Padawan war. Hier und jetzt stellten sie sich einem Gegner, der wesentlich mächtiger als sie war. Der mächtiger war als ihr Meister!

Ihr Herz hämmerte wie wild gegen ihre Brust, als sie in einem Ausfallschritt nach vorn schnellte, um den ersten Angriff auf den Sith vorzunehmen. Kaum, dass der Sith E’Lins Hieb pariert hatte, drohte ihm von der anderen Seite erneut ein Schlag mit dem Lichtschwert.

Während die beiden Schwestern den Sith immer weiter zurückdrängten, bis dieser die Steuerkonsole im Rücken hatte und nicht weiter ausweichen konnte, eilte Garen zu den beiden Frauen, die in einer Ecke zusammen gekauert saßen und das Schauspiel mit gebannten Blicken verfolgten. Er bemerkte dabei die tiefe Angst, die von der Senatorin Amidala ausging. Ihr Blick glitt immer wieder besorgt zu Obi-Wan und schließlich wagte sie es zu ihm hinüber zu kriechen.

„Helft mir!“, bat sie Garen und begann damit den bewusstlosen Jedi hinter sich her, in sicheren Abstand zu dem Sith, zu ziehen.

Garen kam ihrer Aufforderung nach, behielt dabei jedoch immer die Padawane im Auge, die Schlag auf Schlag gegen den Sith die Oberhand gewannen. Er war beeindruckt von ihrem Talent. Allein war jede von ihnen schwach und hätte in diesem Stadium der Ausbildung keine Chance gegen den Sith, aber als Team schienen sie unschlagbar zu sein.

Nisa Amari stand mit zitternden Knien auf und half den beiden anderen Obi-Wan auf die Beine zu bringen. Er hing schließlich zwischen den beiden Frauen, die Beine schleiften auf dem Boden, als sie ihn nach draußen brachten.

„Bringt ihn zu meinem Schiff!“, rief Garen der Senatorin zu.

Diesmal würde Padmé Amidala nicht widersprechen. Gemeinsam mit Nisa trug sie Obi-Wan fort von dem Geschehen.

Garen aktivierte sein Lichtschwert, um die Padawane zu unterstützen, doch das war schon nicht mehr nötig. Er sah gerade noch, wie E’Lin dem Sith die Beine durchtrennte, woraufhin dieser ächzend zu Boden ging. Kaum, dass der Sith mit dem Oberkörper auf den harten Boden auftraf, hieb Lin’A zu und enthauptete den Feind. Dann sackte sie erschöpft neben ihm auf die Knie und atmete in unkontrollierten Stößen.

„Wir … haben … ihn … besiegt“, stammelte sie ungläubig. Ihr Blick glitt hinauf zu ihrer Schwester.

E’Lin deaktivierte ihr Lichtschwert und stemmte stolz die Hände in die Hüfte. „Das … nenne ich … Teamwork!“ Auch sie war völlig außer Atem.

„Ich bin schwer beeindruckt“, ließ sich Garen vernehmen und er lächelte die beiden Mädchen zufrieden an. „Ihr seid in der Tat ein exzellentes Team.“ Er deaktivierte ebenfalls sein Lichtschwert. Momentan schien jegliche Gefahr gebannt. „Jetzt aber nichts wie weg hier.“ Sein Blick glitt zum großen Fenster hinten den Padawanen hinaus. Vor ihnen tat sich ein Asteroidenfeld auf, das rasch näherkam. Sie mussten den Transporter verlassen, der zu groß und zu träge zu manövrieren war. Zudem war es eine zu große Gefahr sein eigenes kleines Schiff angedockt zu lassen, während er den Transporter flog.

„Gute Idee!“, pflichteten ihm die Padawane wie aus einem Mund bei.

Nur wenige Minuten später befanden sich alle sechs Personen in Garens Schiff und er löste die Andockklammern, doch es war bereits zu spät, um dem Asteroidenfeld auszuweichen. Sie steuerten genau darauf zu!

Nisa Amari stand hinter dem Navigationssessel, an dessen Lehne sie sich so sehr klammerte, dass das Weiß ihrer Knochen unter der dünnen Haut ihrer Finger hervortrat.

Lin’A und E’Lin hatten sich auf einer der hinteren Bänke gesetzt und starrten abwechselnd von ihrem verwundeten Meister hinaus zu dem Asteroidenfeld und wieder zurück.

Padmé hatte den Kopf Obi-Wans in ihren Schoß gelegt und betrachtete sorgenvoll das Gesicht des Jedi, aus dem jeglicher Ausdruck gewichen war. Er lag da, als wäre er tot, doch sie hatte mehrmals seinen Puls überprüft, der zwar recht schwach aber konstant war.

„Könnt ihr uns hier rausfliegen?“, fragte Nisa den Jedi vor sich, ohne ihn dabei anzusehen. Ihr Blick war stur nach draußen gerichtet.

Die Trägheitsabsorber sorgten dafür, dass die kleine Gruppe nur wenig von den häufigen und vor allem raschen Richtungswechseln bemerkte, die Garen vornahm. Wie ein Hase auf der Flucht Haken schlägt, um nicht zur Beute zu werden, navigierte der Jedi sein Schiff von hart Steuerbord nach hart Backbord und wieder zurück, ebenso änderte sich innerhalb von Sekunden ihr Flugvektor.

„Ich versuche es.“ Garen biss sich auf die Unterlippe, betätigte unablässig Schaltelemente an seiner Steuerkonsole und warf immer wieder einen Blick auf das Sensorenfeld, um nicht einen Asteroiden zu übersehen, der auf Kollisionskurs flog.

Lin’A blieb fast das Herz stehen, als sie sah, wie ein weiterer Asteroid auf sie zuraste. E’Lin nahm ihre Hand und drückte sie kurz. Auch ihr Herzschlag hatte sich verdoppelt. Gerade im letzten Moment schaffte es der Jedi diesem auszuweichen, nur um das Schiff erneut direkt in die Anfluglinie eines weiteren zu steuern, dem er abermals auswich.

Es vergingen mehr als zehn Minuten bis sie das Asteroidenfeld endlich hinter sich hatten. Garen ließ sich erschöpft in seinen Sessel zurückfallen, wischte sich den Schweiß von der Stirn und drehte sich dann zur Senatorin um.

„Wie geht es ihm? Ist er noch am Leben?“

„Ja, noch!“, erwiderte Padmé voller Sorge und streichelte dem bewusstlosen Jedi die Wangen.

„Ich fliege uns nach Coruscant“, sagte der Jedi und gab bereits den Kurs ein.

„Nein.“ Padmé sah von Obi-Wan auf und zuerst Nisa, dann Garen in die Augen, als dieser sich ihr wieder zugewandt hatte. „Naboo liegt näher. Und dort ist er sicherer. Niemand vermutet ihn bei mir. Und ich kann dafür sorgen, dass sich die besten Heiler um ihn kümmern.“

„Einverstanden“, nickte Garen, „dann fliegen wir nach Naboo.“

Stille senkte sich über die kleine Gruppe und mit Ausnahme von Garen, der das Schiff steuerte, sah jeder mit ernster Miene auf Obi-Wan hinab, dessen Überleben auf Messerschneide stand.


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