New Force von Steffi Raatz

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„Vorsicht!“, rief Senatorin Amidala einem dem Träger zu, die den immer noch bewusstlosen Jedi Kenobi zu seinem Schlafgemach transportierten und dabei um ein Haar die Trage gegen die Ausstiegsluke des Raumschiffs stießen. Obi-Wan lag wie leblos auf der Schwebeliege, jedoch sah Padmé an seinem schmerzvoll verzerrten Gesicht, dass er noch am Leben war. Ein Umstand, welcher ihr große Erleichterung verschaffte.
Sie ließ Obi-Wan in das Zimmer direkt neben ihrem eigenen bringen, für den Fall, dass er sie brauchte. So konnte sie seine Rufe jederzeit hören.

Die Padawane folgten schweigend und ließen sich schließlich von einer der Bediensteten Amidalas zu den eigenen Schlafräumen begleiten, während die Senatorin selbst nicht eine Minute von Obi-Wans Seite wich. Sie war der Meinung ihm dies schuldig zu sein, nach allem was er in den letzten Stunden für sie auf sich genommen hatte.

„Er ist nicht so leicht unterzukriegen“, sagte Garen, der neben Amidala herging und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Er sah ihr an, dass sie sich für Obi-Wans Zustand verantwortlich fühlte. „Gebt ihm ein oder zwei Tage, dann wird er wieder fit sein.“

„Ich hoffe, Ihr habt Recht.“ Sie blickte für einen Sekundenbruchteil zu Jedi Muln hinüber.

„Auch, wenn ich ihn lange Zeit nicht gesehen habe – bis vor kurzem – so weiß ich doch, dass er verdammt zäh ist. Vertraut mir, M’Lady.“

Sie nickte lediglich, ihr Blick galt noch immer Obi-Wan Kenobi.

„Wenn Ihr erlaubt, ziehe ich mich jetzt zurück. Ich werde versuchen den Rat zu kontaktieren.“

„Selbstverständlich, Jedi Muln“, kam es in ziemlich leisem Ton von der Senatorin.

Garen hatte diese Bezeichnung schon lange nicht mehr gehört und sah sie nur kurz blinzelnd an. Ob sie wusste, dass er es abgelehnt hatte, denselben Weg wie Obi-Wan zu bestreiten und stattdessen lieber Pilot geworden war? Irgendwann würde er ihr erzählen, dass er die Dinge lockerer sah, als die meisten Jedi, aber bis dahin war noch genügend Zeit.

Als Garen den Raum verließ, wandte er sich nochmals zu ihr und seinem alten Freund um. Amidala nahm ein Tuch zur Hand, befeuchtete es mit Wasser aus der Schale, die ihr eine Bedienstete hingestellt hatte und strich damit über die Stirn des verletzten Jedi. Es erstaunte Garen ein wenig, mit welcher Behutsamkeit sie sich um den Jedi kümmerte, beinahe so, als empfinde sie tiefere Gefühle für ihn. Garen versuchte sich auf sie zu konzentrieren, aber offenbar verstand es die Senatorin ihre Gefühle vor den Jedi zu verbergen. Es gelang ihm nicht sie richtig zu deuten.

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Garen aktivierte den Transceiver in seinem Raumschiff und gab die Frequenz des Jedi-Rates auf Coruscant ein. Zunächst war nichts als statisches Rausches zu hören, dann aktivierte sich langsam ein flackerndes blaues Bild, eine holografische Darstellung, auf seiner Navigationskonsole. Als sich die Darstellung endlich stabilisierte, erkannte Garen die Jedi-Meisterin Adi Gallia. Sie befand sich ungewöhnlicher Weise ganz allein im Ratssaal. Garen zog die Stirn kraus.

„Meister Gallia, ich grüße Euch.“ Er neigte respektvoll den Kopf, ehe er das Hologramm wieder anblickte. „Ich wollte Euch darüber in Kenntnis setzen, dass es Kenobi gelungen ist die Senatorin zu befreien.“

„Das sind erfreuliche Nachrichten. Aber gestattet mir die Frage; woher wisst Ihr von der Entführung der Senatorin Amidala?“

Garen lächelte mild. „Ich wurde in diese Mission verwickelt und war nicht unwesentlich bei der Rettungsaktion beteiligt.“

Meisterin Gallia nickte und straffte die Schultern. „Wo ist Meister Kenobi?“

„Er wurde im Kampf gegen einen Sith-Lord verwundet und erholt sich gegenwärtig auf Naboo.“

„Naboo?“

„Die Senatorin Amidala schlug vor, sich um Kenobi zu kümmern, als Gegenleistung für ihre Rettung. Sie wird von Schuldgefühlen geleitet. Und sie denkt, dass Obi-Wan auf Naboo sicher ist. Wir mussten schnell handeln und angesichts seines Zustandes war ich mir nicht sicher, ob er es bis nach Coruscant zurückschaffen würde. Das Risiko schien mir zu hoch.“

„Eure Entscheidung war weise, Garen.“ Gallia atmete die Anspannung heraus, die sie bislang zurückgehalten hatte. „Wie Ihr sicher bemerkt habt, haben wir ebenfalls unsere Probleme.“ Sie machte eine Pause, ehe sie langsam fortfuhr. „Meister Yoda ist verschwunden.“

Garen hielt hörbar die Luft an. „Verschwunden?“ Wie konnte ein Jedi-Meister mit Yodas Fähigkeiten einfach so verschwinden, ohne dass ein anderes Ratsmitglied dies bemerkte? Die Sache schmeckte Garen ganz und gar nicht. „Hat er keine Nachricht hinterlassen?“

Gallia schüttelte den Kopf und senkte für einen kleinen Moment den Blick, ehe sie wieder Garens Augen suchte. „Wir denken, dass er entführt wurde.“

„Was bringt Euch zu dieser Annahme?“, wollte Garen wissen. Er verschränkte die Arme vor der Brust und musterte die holografische Darstellung der Jedi-Meisterin aufmerksam.

„Jemand war im Tempel. Jemand, der Obi-Wans ehemaligem Padawan ähnelt. Wir haben die Überwachungsaufnahmen gesehen. Es war sehr dunkel und die Person war verhüllt, jedoch war ihr Gesicht für den Bruchteil einer Sekunde zu sehen.“ Adi Gallia machte eine Pause. „Diese Person ist in Richtung des Dagobah-Systems aufgebrochen.“

Was sollte jemand auf dieser unwirtlichen Welt wollen? Garen hob erstaunt die Augenbrauen „Ist das sicher?“

Gallia nickte langsam.

„Ist ihm jemand gefolgt?“

„Ja, jedoch gab es einen Unfall.“

„Ein Unfall?“ Garen wurde zunehmend unruhiger.

„Es scheint, als sei kein Jedi mehr sicher. Der Kontakt zu Meister Sanchu ist unbekannterweise abgebrochen. Es war meine Absicht Meister Kenobi als nächsten mit diesem Auftrag zu betrauen, jedoch gelang es mir nicht eine Verbindung herzustellen.“ Inzwischen wusste sie weshalb.

„Ich werde gehen, wenn Ihr erlaubt.“

„Einverstanden, Garen. Doch nehmt Euch in Acht. Die Dunkle Seite der Macht gewinnt an Stärke. Die Zahl ihrer Anhänger wird größer, das fühle ich. Wir müssen sehr vorsichtig sein, in allem was wir fortan tun.“

„Ich werde vorsichtig sein“, versprach Garen. Ein letztes Nicken von Gallia und die Verbindung war getrennt. Seufzend ließ sich der Jedi in seinem Pilotensessel zurückfallen.

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Es war gut, dass er den Hyperantrieb wieder auf Vordermann gebracht hatte, dachte Garen Muln, und nicht nur, dass er ihn repariert hatte, nein, er hatte ihn verbessert. So war es ihm gelungen das Dagobah-System in relativ kurzer Zeit zu erreichen.

Ihm war klar, dass man sich auf Naboo Sorgen machen würde, immerhin hatte er nur eine kurze Nachricht hinterlassen und mit keinem mehr gesprochen, doch die Dringlichkeit der Situation hatte ihm keine andere Möglichkeit gelassen.

Im Prinzip hatte er sogar gehofft, in Kürze wieder zurück zu sein. Jedoch erwies es sich als recht schwer nach den Lebenszeichen von Meister Yoda zu suchen. Seine Scanner wurden immer wieder von Interferenzen gestört.

Stunden später dann jedoch, in denen er sich selbst immer wieder einreden musste, dass er nicht aufgeben durfte, fand er den Jedi-Meister schließlich.

Garen flog sein Schiff in die unmittelbare Nähe des Standortes von Meister Yoda und setzte zur Landung an. Als sich die Luken seines Raumschiffes öffneten, traf es ihn wie der Schlag. Die Luft auf dieser Welt war feucht und viel zu warm. Sofort kam Garen ins Schwitzen, doch er versuchte das unangenehme Gefühl zu verdrängen, das die Hitze ihm vermittelte.

„Meister Yoda?“, rief er ins Dickicht des Waldes. Er konnte fühlen, dass Yoda noch am Leben war.

„Die Stimme ich doch kenne.“ Das kleine grüne runzlige Gesicht des ehrwürdigen Jedi-Meisters erschien vor ihm im Dickicht und es war, als würde ihm ein Stein vom Herzen fallen.

„Meister Yoda, gut, dass ich Euch gefunden habe. Der Jedi-Orden hat sich bereits größte Sorgen gemacht.“

„Mir niemand etwas getan hat und ich sehen und fühlen kann, dass Ihr Euch weitaus mehr Sorgen um andere Dinge macht. Garen Muln, du nie warst ein konventioneller Jedi. Welche Gegebenheit dich hat wieder zurück zum Tempel geführt?“ Yoda kletterte fast mit Leichtigkeit über einen Baumstumpf, ehe er wieder seinen Stock beim Gehen zu Hilfe nahm.

Garen lächelte innerlich. Wie auch immer Yoda das machte. Im entscheidenden Augenblick war er alles andere als alt und unbeweglich.

„Obi-Wan war bei mir. Ich bin mehr oder weniger in die Befreiung von Senatorin Amidala hineingeraten.“ Garen zuckte mit den Schultern. Sich durchaus bewusst, dass der Altmeister genau wusste, dass das nicht alles gewesen sein konnte.

„Freundschaft ein mächtiges Band sein kann. Obi-Wan das immer schon wusste“, nickte der alte Jedi-Meister und klopfte mit seinem Stock auf einen Stein. „Garen, du hier bist, um mich zu finden, ich weiß, doch ich hier vorerst sicher bin. In einer Vision ich gesehen habe, dass mein weiteres Schicksal hier im Dagobah-System liegt. Dein Schicksal und das von Obi-Wan jedoch enger verknüpft sind, als dir bewusst. Anakin, Obi-Wans ehemaliger Schüler hier war und nichts Gutes vorhat. Du ihn schützen und warnen solltest. Schnell.“

Für einen kurzen Augenblick sah Garen Yoda nachdenklich, ja fast abgeneigt an. Er konnte nicht glauben, dass er den Jedi hier zurücklassen sollte. Doch dann wurde ihm klar, dass der Altmeister schon so manch weise Entscheidung getätigt hatte, die sie alle in Frage gestellt hatten. Er musste ihm und den Visionen der Macht vertrauen. Und sollte Obi-Wan tatsächlich nicht nur durch seine Verletzungen in Gefahr schweben, sondern auch durch seinen ehemaligen Schüler, so musste er verhindern, dass noch Schlimmeres geschah.

Also nickte er und legte dem alten Yoda die Hand auf die Schulter. „Hoffen wir, dass ich rechtzeitig auf Naboo eintreffen werde, um Schlimmeres zu verhindern.“


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