New Force von Steffi Raatz

New Force von Steffi Raatz

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
++++

"Ja, wir sollten schnellstmöglich nach Naboo reisen. Mein Raumschiff ist nicht weit entfernt." Nisa zog Garen am Arm.
"Nisa", Obi-Wan hielt sie fest, "gibt es etwas, was du mir sagen solltest?"
"Jedi, ich mag es nicht, wenn du in mir liest!", erwiderte sie und löste sich aus seinem Griff.
"Ich lese nicht in dir, das brauche ich gar nicht. Es ist offensichtlich."
"Anakin hat ihr den Auftrag gegeben, dich zu ermorden", unterbrach Garen die Diskussion.
Für einen Sekundenbruchteil erstarrte der Jedi-Meister und nickte dann seinem Freund zu.
"Gehen wir!" Obi-Wan's Stimme klang erkaltet.
Wenn Anakin wirklich seinen Tod wollte, dann war auch Padmé in Gefahr. Er musste sie schützen.
Den Schmerz im Inneren, seine Bruderliebe, die er Anakin gegenüber empfand, erlosch.
Zurück blieb eine bittere Leere.


++++

"Du bist zurück!" Padmé sah ihren Mann voller Angst an. Nicht, dass sie sich nicht über seine Rückkehr gefreut hätte, aber die Dinge hatten sich geändert.
Er hatte sie verlassen. Sie hatte ihn suchen lassen und war dabei ihren wahren Gefühlen erlegen. Sie wusste, er würde es nie im Leben verstehen. Schon immer hatte er einen Konkurrenzkampf mit seinem Meister geführt. Immer wieder hatte sie ihm gesagt, dass er ihr nichts beweisen müsse, dass er sich und Obi-Wan nichts beweisen müsse. Doch er hatte ihr nicht geglaubt. Hatte ihr sogar unterstellt, sie würde seinen Meister lieber mögen, als ihn selbst.
Und ja, als sie Königin von Naboo gewesen war, da hatte sie für den jungen Padawan Obi-Wan geschwärmt, sich heimlich ausgemacht, wie es sein würde, in seinen Armen zu liegen. Doch der Altersunterschied war enorm gewesen. Enorm für ihr Alter. Nur Jahre später hatte diese Differenz keine Rolle mehr gespielt. Obi-Wan war Ende Dreizig, sie Ende Zwanzig. Diese Differenz war jetzt nicht mehr relevant. Sie hatte auch keine Rolle bei ihrer Hochzeit mit Anakin gespielt. Immerhin waren zwischen ihnen auch mehrere Jahre Unterschied. Anakin war Anfang Zwanzig.
Aber sie hatte seinerzeit Anakin gewählt und nicht Obi-Wan, weil sie Anakin für leidenschaftlicher hielt und fähiger ihre Liebe zu erwidern. Obi-Wan lebte nach den Regeln. Regeln, die ihm Liebe verboten.
Doch sie alle hatten sich verändert. Sie, Anakin und Obi-Wan. Sie waren reifer geworden und zugleich in unterschiedliche Richtungen gedriftet. Während Anakin nur noch sich selbst kannte, hatte Obi-Wan gelernt, sich seine Gefühle einzugestehen. Und Padmé war sich sicher. Obi-Wan war dadurch ein besserer Jedi geworden, als er es je zuvor gewesen war.
Verstand Anakin nicht, dass er sie in Obi-Wan's Arme getrieben hatte?
Nein. Und er würde es auchnie verstehen.
"Ja, ich bin wieder zu Hause. Du siehst wenig begeistert aus! Störe ich dein trautes Zusammensein mit Obi-Wan?" Anakin trat ins Licht und Padmé konnte seinen verärgerten Blick sehen. Ein Ausdruck in seinen Augen, der die junge Frau erschaudern ließ.

+++

Das kleine Raumschiff von Nisa landete sanft im Raumhafen von Naboo.
Die Sonne schien und trotzte der Stimmung, die sich in der kleinen Gruppe breit gemacht hatte.
Während Obi-Wan wie mechanisch die Rampe hinunter ging und auf eines der kleinen Shuttles zusteuerte, die für den Transport zum königlichen Palast bereit standen, sahen Nisa und Garen einander nur an.
"Deshalb wollte ich es ihm nicht sagen!"
"Er musste es erfahren!", wiederholte Garen zum xten Male.
"Es war richtig", schaltete sich Lin'A ein, "es ändert doch alles!"
Nisa hievte ihre Tasche über die Schulter und sah die beiden nochmals an. "Ich halte es für einen Fehler!" Dann folgte sie Obi-Wan zu den Shuttles.
"Vielleicht hat sie Recht", murmelte E'Lin und folgte ihr.
Ihre Schwester sah Garen an. Verzweiflung stand in ihrem Gesicht geschrieben.

+++

Obi-Wan betrat die Gemächer von Padmé mit Vorsicht. Es war, als ob er genau wusste, was geschehen war. Mit einem geübten Griff löste er seinen Umhang und warf ihn achtlos zur Seite. Wenn sich das bewahrheitete, was er ahnte, dann würde er Bewegungsfreiheit brauchen.
Der Rest des Trupps, der mit ihm gereist war, eilte bereits seit der Ankunft am Palast hinter ihm her. Und als die Tür sich öffnete und Lin'A, ihre Schwester und der Rest den Raum betraten, sahen sie nur noch den Umhang des Jedi-Meisters.
"Was hat er vor? Was geht hier vor?", Nisa sah von einem zum anderen.
"Anakin ist hier!", erwiderte Garen. Seine Sinne waren vielleicht nicht mehr so geschult, aber er konnte die Emotionen von Obi-Wan auffangen, die von Angst und Wut beherrscht wurden.
"Ich spüre tiefen Hass!", erklärte Lin'A und sah besorgt ihre Schwester an.
"Obi-Wan?"
"Nein", erwiderte Lin'A, die empfindsamere von beiden, "es muss jemand anderes sein."

+++

Er betrat den weitläufigen Balkon und sah hinüber zur Treppe, die hinunter in den Garten führte. Sein Gespür hatte ihm bereits verraten, dass sein ehemaliger Padawan da war.
"Hallo Meister!", voller Hohn erklang die Stimme des jungen Mannes, in dessen Gesicht Hass geschrieben stand.
"Das war einmal, Anakin. Diese Position hast du verspielt!"
Obi-Wan's Blick wanderte zu Padmé, die an der Brüstung stand und ihn verzweifelt ansah.
"Ihr solltet Euch an Eure eigene Nase fassen, Obi-Wan. Ein Jedi darf nicht Lieben... waren das nicht Eure Grundsätze?"
"Gegen die habe ich bereits verstoßen, als ich dich begann wie einen Bruder zu lieben. Du warst mir wichtig, Anakin."
Anakin zückte sein Lichtschwert und kniff die Augen zusammen: "Deshalb habt Ihr mir Padmé nicht gegönnt und sie mir weggenommen, ja?!"
Obi-Wan schloss kurz die Augen. "Ich habe sie dir nicht genommen, Anakin. Du hast sie von dir gestoßen!"
"Ihr habt schon immer einen Konkurrenten in mir gesehen, weil ich in allem besser bin! Deshalb habt Ihr mir auch die Frau weggenommen! Glaubt ja nicht, dass ich Eure Lügen glaube, Obi-Wan!"
Mit einem großen Schritt kam der junge Mann auf den Jedi-Meister zu und richtete sein Lichtschwert auf ihn.
"Obi-Wan!", Garen's Stimmer erklang hinter ihm und die beiden Zwillinge E'Lin und Lin'A gingen bereits in Position, um einzugreifen. Doch Obi-Wan hob seine Hand und gewährte ihnen Einhalt.
"Ruhe über Zorn. Ehre über Hass. Stärke über Angst." Obi-Wan zog sein Lichtschwert. "Auch ich habe diese Regeln lernen müssen. Sie sind die Grundregeln, Anakin. Und nur wer sie beherrscht, kann zu einem wahren Jedi-Meister werden. Nur wer diese Regeln befolgt, ist stark und mächtig."
"Und Ihr seid das, ja?", spöttisch setzte der junge Jedi zum ersten Schlag aus.
"Ich war einmal so wie du Anakin. Voller Angst und unkontrolliertem Zorn. Doch durch meinen Meister habe ich gelernt, diese Gefühle zu kontrollieren. Du hast es nie gewollt, Anakin, nicht wahr? Du fühlst dich durch deinen Zorn und deinen Hass stark und unbezwingbar. Doch das wird dich irgendwann umbringen."
"Und Ihr wollt derjenige sein, der es vollbringt?" Hass schwang in seiner Stimme mit.
"Nein, das will ich nicht." Obi-Wan hatte das Gefühl gegen eine Wand zu reden. Er parierte den recht harmlosen ersten Schlag und bereitete sich darauf vor, weitere Schläge abzuwehren.
"Lassen wir das Lichtschwert entscheiden, ob Ihr Recht habt, Meister!", spottete Anakin und startete den Kampf.
Obi-Wan schloß für eine Sekunde die Augen und atmete tief durch, dann parierte er erneut und ließ sich auf einen bitteren Kampf mit seinem ehemaligen Schüler ein.
Er war verletzt, aber er kannte Anakin. So stark und fähig er auch war, sein Hass ließ ihn mit Sicherheit Fehler machen. Fehler, die Obi-Wan ausnutzen musste.
Nun war es also soweit. Er kämpfte gegen den Auserwählten, gegen denjenigen, für den Qui-Gon alle Regeln hatte brechen wollen.
Gut, dass sein toter Meister das nicht mehr erleben musste.


Bitte gib den unten angezeigten Sicherheitscode ein:

Feature

Commilitones 1 - Waffenbrüder von Severin Sesachar P16 (Mature)
[Alternative Erzählung zur Ezio-Trilogie] Ein skandalumwitterter Künstler...

New

Commilitones 1 - Waffenbrüder von Severin Sesachar P16 (Mature)
[Alternative Erzählung zur Ezio-Trilogie] Ein skandalumwitterter Künstler...

Random

Merry Kissmas von Nadia P6 (General)
Rodney und John bekommen ein ganz besonderes Geschenk zu Weihnachten.