New Force von Steffi Raatz

New Force von Steffi Raatz

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GEWIDMET NADIA VOLKRODT
"für ihre unermüdliche Ausdauer mit mir"


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"Senatorin!" Jamé eine der Dienerinnen der Königin von Naboo blieb im Türrahmen stehen und erstarrte für einen kurzen Moment, ehe sie weiter sprach. "Die Königin lässt euch ausrichten, dass der Senat Palpatine zum Kanzler gewählt hat und dieser sich im Beisein eines mächtigen Meisters ebenfalls als Meister der Sith bekannt hat. Die Königin fordert, dass sie unverzüglich zu ihr kommen sollen, um sich zu beratschlagen."
Obi-Wan ließ sein Lichtschwert sinken und sah zu Padmé, die seinen Blick bekümmert, aber nicht erstaunt erwiderte.
Die dunkle Seite war stark und sie beide hatten gespürt, dass sie immer mächtiger geworden war. Sie selbst nicht einmal verschont hatte.
Obi-Wan sah resigniert zu Anakin, der vornüber gebeugt da stand, seine Seite hielt und zu Boden sah. Sein Atem ging schwer, aber hastig. Er war erschöpft und geschlagen. Körperlich. Doch seelisch, wusste Obi-Wan, hatte er ihn nicht brechen können und wollen.
"Steh auf Anakin und geh!"
Der junge Mann sah erstaunt und zweifelnd auf und in die Augen jenes Mannes, der ihn hatte aufwachsen sehen, der erlebt hatte, wie fähig er im Umgang mit der Macht war, der ihn hatte fallen sehen...
Und in diesen Augen war jegliche Vertrautheit erloschen. Obi-Wans Blick war müde. Er hatte keine Lust mehr auf Kämpfe. Sein ganzes Leben lang hatte er kämpfen müssen. Um Anerkennung. Um Zuneigung. Darum, ein Jedi-Meister zu werden. Darum den Auserwählten auszubilden. Sich selbst nicht zu verlieren. Kämpfe ohne Ende.
Obi-Wan war erschöpft. Nicht körperlich. Sein Körper hatte die Verletzungen erstaunlich gut weggesteckt. Nein. Seine Seele schrie nach Erholung. Sie schrie nach einem Ende.
Und zum ersten Mal in seinem Leben fragte sich Obi-Wan, ob er noch ein Jedi sein wollte.

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Nisa starrte aus dem Fenster des kleinen Raumschiffes. Ihr Blick war leer und ins Nichts gerichtet. Bis auf die piepsenden Töne der Konsole war nichts zu hören. Ihr Atem ging flach und ruhig.
Garen konnte nicht verstehen, wieso der Jedi seinen Kodex gebrochen hatte. Warum er alles auf's Spiel gesetzt hatte. Er konnte es vermutlich nicht wissen. Vermutlich hatte er noch nie in seinem Leben wirklich geliebt.
Sie wusste wie es war alles aufzugeben, um einen Menschen zu retten. Und sie wusste wie es war, es umsonst getan zu haben. Sie war nicht umsonst Kopfgeldjägerin geworden. Roden Falak war ein stattlicher junger Mann gewesen. Attraktiv, warmherzig und unglaublich intelligent. Sie waren zusammen bei Neurotek angestellt gewesen, hatten Androiden entwickelt. Sie hatte ihn geliebt, vergöttert... und er sie. Bis... bis eines Tages ein Sith seine Dienste in Anspruch hatte nehmen wollen. Und da Roden der dunklen Seite nicht hatte helfen wollen, hatte man sie erpresst. Nisa konnte sich noch genau an den Tag erinnern, als Palpatine vor ihrer Tür gestanden hatte. Damals, ein junger Sithschüler, der noch die Befehle seines Meisters befolgte, doch schon so bösartig, wie er nur sein konnte.
Sie hatte Roden natürlich nicht retten können. Heute wusste sie, dass sie ihn nie hätte retten können. So wie sie ihrem Bruder nie hatte helfen können.
Palpatine und sein ehemaliger Meister hatten mittlerweile die Macht im Senat übernommen. Beherrschten die Republik. Die Nachricht stand noch immer im Display der Konsole. Nisa hatte nicht mehr die Kraft, die Nachricht zu löschen.
Sie hatte alles aufgegeben. Obi-Wan hatte sich aufgegeben. Doch genützt hatte es nichts.
Das Böse konnte man nicht vernichten.
Niemals.

+++

Anakin starrte seinen ehemaligen Meister immer noch an. Hatte er gesagt, er solle gehen?
Er wusste nicht genau, ob er nun wirklich gehen sollte, oder den Jedi-Meister niederstrecken. Den Kampf beenden, so wie vorgesehen.
"Geh!", schrie ihn Obi-Wan an. Seine Augen waren tiefschwarz und Anakin erkannte zum ersten Mal in seinem Leben, dass er seinem Meister nicht überlegen war.
Er griff sein Lichtschwert, sah noch ein letztes Mal zu Padmé und hastete davon.
Erschöpfung machte sich augenblicklich beim jungen Jedi-Meister breit. Obi-Wan ging in die Knie und ließ sein Lichtschwert fallen.
Padmé sank neben ihm auf die Knie und umarmte den Mann, den sie - wie sie nun wusste - mehr liebte als ihr Leben.
E'Lin und hielt ihre Schwester umklammert und starrte mit bitterem Blick dorthin, wo die Silhouette des einstigen Padawan Anakin Skywalker verschwunden war.
Garen indes holte einmal tief Luft und eilte davon.

+++

"Was macht er da?" E'Lin bewegte sich vorsichtig Richtung Fenster, während sich ihre Schwester an die Balustrade der großen Terrasse gelehnt hatte und nachdenklich gen Himmel starrte.
"Er steht da und starrt aus dem Fenster. Himmel, woher soll ich das wissen. Wie kann das überhaupt jemand wissen?!" Ärger unterstrich die Antwort von Lin'A.
"Du bist doch unsere Emphatin! Du hast doch diese wundervolle Begabung, mit Kraft der Macht andere zu lesen wie ein Buch." Sarkasmus sprach aus den Worten ihrer Schwester.
"Du vergisst, dass unser werter Meister nicht mehr über die Macht erreichbar ist. Entweder habe ich den Kontakt verloren oder er hat der Macht entsagt."
E'Lin sah ihre Zwillingsschwester wütend an und tippte ihr mit dem Zeigefinger auf die Brust. "Lass es! Mach unseren Meister nicht schlecht! Er hat Entscheidungen getroffen, die wir nicht verstehen konnten, aber es waren Entscheidungen die getroffen werden mussten!"
"Ach ja? Und seit wann können wir diese Entscheidungen verstehen? Ich kann es nicht!" Lin'A schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter, der sonst die Tränen in ihre Augen getrieben hätte.
"Linny, du kannst es verstehen... du besser als jeder andere. Ich weiß, es zerstört unser Bild von den Jedi. Nein, es zerstört dein Bild von den unfehlbaren Jedi, von unserem unfehlbaren Meister. Aber er ist keiner der Bösen. Keine dunkle Macht hat ihn gelockt. Obi-Wan ist seinem Herzen gefolgt und vielleicht geht er den richtigen Weg. Vielleicht ist das der einzige Weg, damit die Jedi weiter bestehen können... vielleicht..."
Lin'A atmete tief durch: "Wenn dem so ist, Schwester, dann fang schon mal an zu beten!"
E'Lin hob wütend eine Hand und machte eine Einhalt gebietende Geste. "DU solltest anfangen zu beten, Schwesterherz, denn ich glaube, dass wir mitten in einem Krieg sind, den wir nur gewinnen können, wenn wir einen Schritt weiter gehen, als jemals ein Jedi zuvor!"
"Ich fürchte", erklang eine fremde Stimme hinter ihnen, "ihr habt vollkommen Recht, Padawan."

+++

Garen fand Nisa dort, wo er sie vermutet hatte. Sie saß an Board des kleinen Raumkreuzers und starrte ins Nichts. Ihn wunderte nur, dass sie nicht schon längst verschwunden war. Sie war seiner Ansicht nach niemand, der sich gern lange an einem Ort aufhielt oder sich den Verlierern anschloss und das waren sie. Sie alle waren Verlierer.
Sie hatten ihre Integrität, Freunde, Familie, ihren Stolz oder ihren Glauben verloren. Manche auch ihre Seele. Doch vor allem hatten sie ihr Leben verloren. Mit der Machtübernahme der Sith war ihrer aller Existenz für nichtig erklärt worden.
Garen seufzte schwer und schwang sich die kleine Treppe hoch, um in das innere des Cockpits zu gelangen.
"Ich habe nicht erwartet, dich noch hier zu finden."
Nisas Kopf rührte sich nur unmerklich. "Deshalb suchst du mich hier also... wenn ich doch nicht mehr da bin... logisch."
"Vielleicht, weil ich einen kleinen Funken Hoffnung hatte, dass dem nicht so sei", erwiderte er und legte ihr die Hand auf die Schulter, "ich könnte verstehen, wenn du gehen würdest. Auch ich habe den einfachen Weg gewählt und habe mich lieber der Fliegerei gewidmet, als einem Leben der Jedi mit all ihren Verpflichtungen."
"Und weil du das getan hast, sollte ich es auch so machen? Mich auf die Seite der Gewinner schlagen und alles andere hinter mir lassen?" Ihr Kopf ruckte herum und Tränen standen in ihren Augen. "Weißt du eigentlich wie oft ich das getan habe? Und wohin hat es mich geführt? Ich habe keine Familie mehr, meine Freunde sind tot und fast hätte ich noch mehr verloren... Ich habe gekämpft. Nicht immer auf der richtigen Seite, aber ich werde jede Chance nutzen, um Palpatine von seinem hohen Ross zu stoßen." Ihre Augen blitzten. "Ich werde ihn vernichten, Garen. So wie er versucht hat, mich zu vernichten!"
Ein erstaunter Ausdruck blitzte in Garens Augen auf, ehe er sich neben sie setzte und ihre Hand in seine nahm. "Ich bin zwar kein Jedi mehr, aber einer der besten Piloten und ich möchte dir helfen."
Sie sah auf und forschte in seinen Augen nach einer Antwort: "Du fragst nicht nach dem Warum, nach den Fakten, bist nicht überrascht oder hältst mich für wahnsinnig? Garen, wer bist du?"
"Ein Freund, Nisa. Und du hast noch mehr Freunde. Sie sitzen da oben in dem Palast und fühlen sich verloren. So verloren, wie ich mich fühle, wie du dich fühlst. Wir haben einen Kampf verloren, das heißt nicht, dass wir den Krieg verlieren müssen."
Sie zog die Stirn kraus und entzog ihm ihre Hand. "Dein Optimismus in allen Ehren, aber bist du sicher, dass die Anderen genauso denken? Mal davon abgesehen, dass mich dein spontanes Hilfsangebot immer noch mehr als irritiert."
Er seufzte und stand auf: "Hör zu, ich habe keine Lust für Palpatine und sein Imperium zu arbeiten, also bleibt nur Gleichgültigkeit oder Widerstand. Da ich nie ein gleichgültiger Mensch war, scheidet diese Option aus. Ich werde also Widerstand leisten, das ist ein natürlicher Reflex von mir und ich werde es ohne dich oder mit dir tun. Also warum nicht gemeinsam? Die Wahl liegt bei dir."
Sie stand ebenfalls auf und stellte sich direkt vor ihn, ihre Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt. Ihr Blick war prüfend, abschätzend. Nach der Wahrheit in seinen Augen suchend. Sie kniff die ihren zusammen und schien ihr Urteil gefällt zu haben. Ihr Finger landete an seiner Brust und schien sich dort bis zu seinem Herzen durchzubohren. "Wir werden ihm die Hölle heiß machen. Ihn brennen lassen in den Feuern seiner eigenen Hölle. Und wir werden nicht aufgeben, ehe wir ihn nicht vollkommen zerstört haben!"
"So wird es sein!", erwiderte Garen leise und strich ihr lächelnd eine dunkle Haarsträhne aus dem Gesicht. Er liebte es, wenn ihre Augen schwarz vor Wut wurden. Er sollte es nicht lieben, aber er stellte fest, dass er es tat. Just in diesem Augenblick.
"Wenn du mich jetzt küsst, mache ich dich zum Eunuchen!", zischte sie und stieß ihn von sich.
Garen grinste breit und betrachtete ihren Hintern, der in der engen Lederhose wunderbar zur Geltung kam, während sie sich von ihm entfernte.

***

Bail Organa sah zu den jungen Frauen hinüber und lächelte müde. Seine Sorgen nach Mace' und Yodas Verschwinden waren massiv angestiegen. Als sich schließlich auch andere Ratsmitglieder nicht mehr mit ihm in Verbindung gesetzt hatten, war er vom Schlimmsten ausgegangen.
Palpatines Aufstieg hatte das Ende der Jedi bedeutet und Bail ahnte, dass er nur von Glück sprechen konnte, wenigstens Obi-Wan hier anzutreffen.
Die erstaunten Blicke der beiden Padawane ignorierend, betrat er den Raum, in dem sich der Jedi-Meister befand und klopfte vorsichtig an den Türrahmen: "Obi-Wan?"
Dieser drehte sich um und blinzelte sichtlich überrascht: "Bail!"
Mit wenigen großen Schritten gingen die Männer aufeinander zu und umarmten sich freundschaftlich. "Ich bin überrascht Euch hier zu sehen." Obi-Wan atmete durch und ließ den Senator wieder los.
"Ich konnte weder Mace noch Yoda erreichen, geschweige denn einen anderen Jedi. Ich bin mehr als erleichtert zumindest Euch hier anzutreffen."
Der Jedi nahm etwas Abstand und sah wieder aus dem Fenster. Es schien ihn Kraft zu kosten, eine Antwort zu geben. Als er dann jedoch begann, wirkte seine Miene versteinert: "Meister Windu ist tot. Meister Yoda wurde von Anakin entführt. Ich nehme an jener ist der dunklen Seite verfallen. Und ich denke nicht, dass ihr erfreut sein solltet mich zu sehen. Ich habe Dinge getan, die mich dem Jedi-Orden entfremdet haben."
Bail nickte matt und sah zur Tür, wo sich Padmé eingefunden hatte: "Bail, ich hatte gehört, Ihr seid auf Naboo, aber ich wollte es mit eigenen Augen sehen."
Ein leichtes Lächeln stahl sich auf seine Lippen, während er die Senatorin in seine Arme zog und fest an sich drückte.
Padmé war stets eine Freundin und Vertraute für ihn gewesen. Sie unversehrt zu sehen, füllte sein Herz mit Wärme.
Dann ließ er sie los und wandte sich wieder Obi-Wan zu, der noch immer aus dem Fenster blickte: "Obi-Wan, wir müssen etwas unternehmen. Wir können das doch nicht hinnehmen."
"Nein?", der Jedi zeigte kaum eine Reaktion, "wir müssen es hinnehmen. Was wollen wir allein schon tun. Wir haben keine Chance."
"Aber, das kann es doch jetzt nicht gewesen sein, Obi-Wan", schaltete Padmé sich ein und trat hinter Bail Organa vor, doch eine Reaktion des Mannes, den sie liebte, blieb aus.
Sie machte einen Schritt auf ihn zu, stellte sich hinter ihn: "Soll es das gewesen sein, hast du dafür die Gesetze der Jedi gebrochen? Für eine Zukunft ohne Hoffnung. Für ein Leben ohne jegliche Bedeutung? Sag mir", sie legte ihm ihre Hand sachte auf die Schulter, "bist du wirklich bereit aufzugeben. Uns aufzugeben... Ben."
Es war das erste Mal, dass sie ihn tatsächlich so nannte und es war mit einer solchen Wärme gesprochen, die sein Herz wieder zum Schlagen brachte, just in jenem Augenblick, in dem er glaubte, seine Seele habe bereits seinen Körper verlassen.
Seine Hand berührte ihre und sie konnte spüren, dass ein leichtes Zittern seinen Körper erfasste. In diesem Moment wusste sie, dass er weinte. Stumm und ohne Tränen.

Bail zog sich unauffällig zurück und wäre fast über Lin'A gestolpert, die am Boden kniete und deren Körper wie Espenlaub zitterte, während dicke Tränen ihre Wangen hinunter kullerten.
Er kniete sich hinab und legte ihr eine Hand auf den Arm. "Alles in Ordnung? Kann ich helfen?"
Sie sah auf und er erkannte, dass ihre Augen weinten, doch ihr Mund zu einem Lächeln geformt war. "Es ist alles gut. Nun ist alles wieder gut!"
Irritiert sah er zu ihrer Schwester, die ihn mit leuchtenden Augen ansah.
"Sie hat wieder Kontakt. Sie hat wieder Kontakt!", wiederholte sie, um sich scheinbar selber zu bestätigen, dass sie die Wahrheit sprach.
Bail verstand die Welt nicht mehr.

In diesem Augenblick stürmte eine vollkommen in Schwarz gekleidete Frau den Gang hinauf und stoppte abrupt vor ihm. Ihr Blick war entschlossen und sie schien sich in ihrem Vorhaben massiv gestört zu fühlen, während sie auf den Senator hinab sah. Dann stieg sie über die Beine des Padawan hinweg und stürmte in das Zimmer weiter, in dem sich Obi-Wan und Padmé befanden. Ihre Privatsphäre schien ihr unwichtig.
Kurz hinter ihr kam eine weitere Person den Gang entlang. Bail erkannte ihn als Obi-Wans ehemaligen Freund Garen Muln, den er jedoch seit Jahrzehnten nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte. Sein Arm lag in einer Schlinge und sein Gang war mehr ein Stolpern, denn ein Laufen, was er auf eine Verletzung zurückführte.
Garen fiel fast über den Senator und sah ihn erstaunt an: "Bail, Ihr hier?" Doch weiter ging das Gespräch nicht. Garen sah wieder auf und umrundete ihn, um ebenfalls zu dem Jedi und der Senatorin zu eilen.
Er betrat den Raum just in dem Augenblick, als Nisa zum verbalen Überfall ansetzte.
"Wer hilft Palpatine?", Nisa schob die Senatorin unter Protest zur Seite und fasste den Jedi-Meister an der Schulter. Ihre Bewegung gefror kurz, als sie sah, dass der Jedi rot geränderte Augen hatte, doch dieser Moment verflog so schnell, wie er gekommen war. Sie hatten einfach keine Zeit.
"Was zur... Nisa!", protestierte Padmé und versuchte dazwischen zu gehen, doch Garen hielt sie sanft davon ab.
"Lasst sie, Padmé." Seine Hände hielten ihre Schultern fest umfasst.
Obi-Wan musste sich kurz fassen, ehe er wirklich begriff, was die Kopfgeldjägerin von ihm wollte. Als sein Verstand jedoch wieder begann normal zu arbeiten, griff er in seine Tunika und zog den Zettel hervor, der ihm von Boba Fett überreicht worden war.
Eine Sekunde lang starrte er ihn an und wusste nicht, ob er überhaupt wissen wollte, was dort geschrieben stand, dann jedoch straffte er seine Schultern und reichte Nisa das Stück Papier.
Sie riss es ihm förmlich aus den Händen und entfaltete es mit einer Geschwindigkeit, die ihn blinzeln ließ.
"Wer zur Hölle ist Jocasta Nu?", platzte es aus ihr heraus, während die vier im Raum anwesenden Jedi scharf die Luft einsogen.
"Sie hatte Jahrzehnte lang Zugang zum kompletten Wissen des Jedi-Ordens!" Garen schluckte kurz, während Obi-Wan nur den Kopf schüttelte.
"Ich hätte es wissen müssen." Er schloss kurz die Augen. "Wer hätte den Planeten im System besser verschwinden lassen können, als diejenige, die die Bibliothek und alle Karten verwaltet." Er schlug mit der Faust auf den Tisch. "Wie konnte ich so blind sein?"
"Was bedeutet das? Was wird jetzt geschehen?" Bail sah fragend in die Runde.
Nisa sah von Garen zu Obi-Wan: "Sind wir Freunde?"
Der Jedi-Meister sah sie einen Augenblick nachdenklich an. Schließlich reichte er ihr seine Hand: "Ja, sind wir."
Sie nickte und ergriff seine Hand: "Dann werden wir denen jetzt gewaltig in den Arsch treten und sie in die Hölle schicken. Wir werden uns nichts mehr gefallen lassen!"
"Und wie wollen wir das bitte anstellen? Wir sind nur..." E'Lin zählte kurz durch. "...fünf."
"Sechs", mischte sich Bail Organa ein, "und wenn wir es geschickt angehen, können wir eine Rebellion starten."
Garen zog die rechte Augenbraue hoch und lächelte schief: "Wir Rebellen? Interessante Idee!"
"Irgendwie habe ich das Gefühl, dass eine lange Zeit voller Gefahren und Entbehrungen vor uns liegt." Padmé sah zu Obi-Wan hinüber.
Dieser gesellte sich neben sie und zog sie an sich, um sie vor allen zu küssen. Ihre Lippen brannten unter der Berührung seiner Lippen. Doch es war ein süßes Brennen. Als brenne sich seinen Geschmack auf ihre Lippen. Wie ein Siegel, das allen zeigen sollte, dass sie von nun an zu ihm gehörte.
Als seine Lippen sich von ihren lösten, lächelte er kaum merklich, legte seinen Arm um ihre Schultern und sah in die Runde. "Ich habe Entscheidungen getroffen, die alles verändert haben. Wir alle haben solche Entscheidungen gemacht. Gemeinsam werden wir einen neuen Weg beschreiten, der alles andere als einfach wird. Vielleicht sogar unmöglich. Aber wenn wir eine Einheit bilden, dann können wir es schaffen!"
Der Mann der leisen Töne, der Regeln und der Vernunft kehrte seinem alten Ich den Rücken und öffnete eine neue Pforte. Er war fortan Kenobi, der Jedi-Meister. Ben, der Liebende sowie Obi-Wan, der Lehrer und Anführer der Rebellen.
Garen deutete auf die Tür und machte eine ausladende Geste: "Wollen wir? Es ist Zeit Geschichte zu schreiben!"
Obi-Wan sah Padmé an und sie nickte.
Sie waren bereit. Bereit für eine neue Zukunft. Eine, die sie sich nicht willenlos aufzwingen lassen, sondern die sie selbst formen würden.


Ende
Kapitel Abschlussbemerkung: "New Force knüpft an Episode II an und sollte nach dem Ende an Episode III anschließen, doch die Storyline hat sich ein wenig anders entwickelt wie zuerst angenommen. Ich werde das Ende daher offen lassen. Vielleicht bin ich irgendwann bereit eine zweite Staffel zu schreiben, aber ich kann wirklich keine Versprechen geben. Im Augenblick reichen die Ideen einfach nicht. - Tja, das war New Force... ich verabschiede mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach über 4 Jahren. Die Charaktere sind mir ans Herz gewachsen und ich werde sie vermissen, aber ich bin ebenfalls erleichtert, dass ich es geschafft habe, dieses Projekt erfolgreich zu beenden. Danke an alle, die sich die Mühe gemacht haben, alle Teile zu lesen. Danke für eure Geduld und eurer Feedback. Wir sehen uns bei einer anderen virtuellen Serie, auf Fanfix.de oder vielleicht irgendwann nochmals hier.

BYE Steffi"


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