New Force von Steffi Raatz

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Padmé nickte höflich und verließ die Gemächer von Königin Jamilla. Dass Kanzler Palpatine zu einer Sitzung gerufen hatte, weil er fürchtete, jemand stelle sich gegen die Republik, bereitete ihr Sorgen. Mehr jedoch machte sie sich Sorgen um Obi-Wan und Anakin. Dass sein Verschwinden ausgerechnet mit dieser scheinbaren Verschwörung gegen die Republik zusammenfiel, ließ sie das Schlimmste befürchten. Waren ihre beiden Männer in Gefahr? Gab es etwas, was sie mehr fürchtete? Nein, sie fürchtete nicht einmal ihren eigenen Tod so sehr.

Ihre Männer ... schallte es durch ihren Kopf. Obi-Wan und Anakin waren so zu einem Teil ihres Lebens geworden, dass sie nicht mehr anders denken konnte. Als Obi-Wan vor über 10 Jahren das erste Mal vor ihr gestanden hatte, war er selbst ein junger Padawan gewesen. Einer, der noch nicht so recht seinen Weg kannte. Doch nach Qui-Gons Tod - Padmé erinnerte sich mit Schmerz an den Augenblick zurück - war der junge Padawan Obi-Wan auf einen Schlag erwachsen gewesen. Und nun war er General. General Kenobi, Jedi-Meister und einer der mächtigsten Jedi, die es gab. Mit der Stärke Mace Windus und der Weisheit Yodas, doch mit dem Herzen eines Mannes, der er nicht sein durfte. Und Anakin? Anakin, ihr so geliebter Mann? Er hätte der mächtigste aller Jedi sein können, hätte er auf seinen Meister gehört. Selbst sie hatte seine Macht spüren können. Doch er war zu jähzornig, zu unbeherrscht. Mittlerweile wusste sie, dass sie ihm nicht hätte nachgeben dürfen; dass sie ihren Gefühlen nicht hätte nachgeben dürfen. Gerade weil sie ihn liebte.

Ihre Schritte trugen sie fast wie selbstverständlich zurück zu ihren Gemächern. Fast automatisch suchte sie ihre Koffer hervor, gab C-3PO Anweisungen und begann zu packen. Wenn man von ihr verlangte, dass sie nach Coruscant kommen sollte, würde sie dieser Aufforderung nachkommen. So wie sie es immer tat.


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Yoda und Mace Windu flanierten den langen Flur entlang, der zu den Gartenanlagen im Jedi-Tempel führte. Obwohl sie schwiegen und jeder für sich seinen Gedanken nachging, so schienen sie sich doch auszutauschen. Die Stille zwischen ihnen war wie ein dumpfes Einvernehmen. Sie waren sich beide darüber im Klaren, dass eine Sitzung nicht zur Lösung des Problems beitrug, sondern die Situation gegebenenfalls sogar verschlimmerte. Was würde geschehen, wenn nicht nur Jedi, sondern auch Botschafter ums Leben kommen würden? Wer konnte dann garantieren, dass die Republik noch zusammenhielt?

"Nicht gut, diese Sitzung ist!" Yoda seufzte und ließ seinen Stock klackend auf den Boden schwingen.

"Ihr wisst, wie ich darüber denke." Mace fuhr sich mit der Hand über seinen nicht vorhandenen Bart. "Meister Damne und Meisterin Sha'ak waren auf einer geheimen Mission. Niemand konnte wissen, dass sie an Bord des Diplomatenschiffes waren."

"Darum mich auch die Frage beschäftigt, ob Angriffsziel sie überhaupt waren." Yoda sah den größeren Jedi nachdenklich an.

Mace sah Yoda kritisch an. "Und wenn der Anschlag den Jedi gegolten hat? Obi-Wan ist auch angegriffen worden."

"Dann wir haben Verräter in unserer Mitte." Yodas unheilschwangere Worte hallten in Mace Windus Ohren wider.

"Diese Vorstellung missfällt mir, Meister Yoda. Wenn eine Verschwörung innerhalb der Jedi stattfindet, kann diese unter diesen Umständen nur in den oberen Reihen bestehen." Mace schloss kurz die Augen, öffnete sie dann jedoch wieder, nur um den kleineren Jedi mit zu Schlitzen verengten Augen anzusehen.

"Mir das nicht gefallen ebenso", erwiderte Yoda und atmete tief durch, "doch befürchten wir müssen dergleichen. Der Rat ebenso gefährdet ist, wie jeder andere Jedi. Nicht sicher in Gegenwart irgendeines Jedi wir sein können."

Mace faltete seine Hände und ließ sie in den Ärmeln seiner Tunika verschwinden. "Ich kann nur hoffen, dass Obi-Wan Erfolg auf seiner Suche hat, damit wir ihn schnell zu den Nachforschungen hinzuziehen können."



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Mit geschlossenen Augen lag sie auf ihrer Bettstatt und versuchte sich zu entspannen. Padmé wusste, dass sie ausgeruht zur Sitzung erscheinen sollte, doch es wollte einfach keine Ruhe in sie einkehren. Irgendetwas ließ sie nicht zur Ruhe kommen. Als ob Schwingungen sie wachhalten würden. Schwingungen konzentrierter Boshaftigkeit. Unruhig warf sie ihren Kopf von einer Seite zur anderen. Wieso konnte selbst sie diese Macht spüren? War sie so stark oder hatte sie während ihres Zusammenseins mit Anakin eine derartige Empfindsamkeit für diese Schwingungen entwickelt?

Sie setzte sich abrupt auf, als das Gefühl noch stärker wurde.

Ihr weißes Nachtgewand schlug um ihre Beine, während sie sich erhob und die Tür zu den Gängen öffnete. Alles schien ruhig. Nichts, was sie beunruhigen hätte können. Absolut nichts. Und dennoch wurde sie das ungute Gefühl nicht los, dass etwas passieren würde.

Kopfschüttelnd und tief durchatmend schloss sie die Tür wieder und begann sich anzuziehen. Ihr war es nicht mehr möglich Schlaf zu finden, also konnte sie ebenso gut auch wieder auf die Brücke gehen und den Anflug auf Coruscant erwarten.

Doch noch ehe sie die Tür zu den Gängen erneut öffnen konnte, war da wieder dieses furchteinflößende Gefühl, dieser Druck, der sich auf ihr Herz auszuüben schien, der ihr die Luft nahm. Padmé griff instinktiv nach der Wand, um sich festzuhalten, noch ehe ein erstes Beben ihr Raumschiff durchfuhr. Irgendwie hatte sie es geahnt. Nur wusste sie nicht woher.

Mit einem kräftigen Ruck stieß sie sich von der Wand ab und lief hinaus auf den Gang. Was auch immer geschah, es durfte nicht geschehen. Es war viel zu lang her, dass man sie hatte das letzte Mal umbringen wollen. Der Frieden, so trügerisch er schien, war zurückgekehrt. Es war nicht richtig, dass etwas Derartiges geschah. Absolut nicht richtig.
Eilig hastete sie die Gänge entlang, stolperte fast über ihre eigenen Füße bis sie schließlich im Cockpit des Diplomatenschiffes stand.

"Senatorin, wir werden angegriffen!", erklang die Stimme ihres Piloten. Angst zeichnete sein Gesicht.

"Wer greift uns an? Hat es eine Warnung gegeben? Eine Forderung?" Sie starrte das große Schiff an, aus dessen Rumpf Kampfjäger unbekannten Ursprungs entglitten. Sie hatte dergleichen noch nie gesehen.

"Nichts. Sie haben ohne Vorwarnung geschossen. Keine Forderungen. Nichts." Der Pilot wich einem Schwarm Kampfjäger aus und tauchte unter dem großen fremden Raumschiff durch.

Padmé fasste Halt suchend nach dem Sitz des Co-Piloten, wurde aber dennoch gewaltig durchgeschüttelt.

Plötzlich ruckte es und der Beschuss stoppte. Stille breitete sich aus.

"Was ist passiert?" Padmé griff zwischen die Piloten und drückte ein paar von den Schaltern auf der Konsole. Es schien als habe sich das fremde Schiff mit dem ihrigen verbunden. Sie waren angedockt.

"Magnetismus? So etwas wie ein magnetischer Strahl?" Der Co-Pilot sah sie entsetzt an.

"Egal, was es ist, wir müssen sofort alle Wachen zusammenziehen. Es sieht so aus, als bekämen wir gleich Besuch." Padmé versuchte Ruhe zu bewahren, doch sie wusste, dass es kein Entrinnen gab. Nicht hier im All. Nicht unter diesen Umständen.

"Senatorin?" Der Pilot sah sie fragend an. Irgendetwas in ihrem Ton sagte ihm, dass sie die Wachen nicht zusammenzog, um Angreifer abzuwehren.

Ihre Finger flogen über die Tastatur des Cockpits, während sie auf die Ankunft des Ersten Offiziers wartete.

"Coruscant ist nicht weit entfernt. Steigt in die Rettungskapseln und versucht so viele von Bord zu bringen wie Ihr könnt!" Sie sah die Piloten drängend an, als beide sich nicht regten. "Los jetzt!"

Wunschgemäß sprangen die beiden Piloten auf und eilte aus dem Cockpit. Padmé hingegen betätigte den Langstreckentransmitter und begann eine Nachricht zu senden. Sie hoffte nur, sie erreichte denjenigen rechtzeitig, an den sie gerichtet war.


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Der Comlink unter Obi-Wans Tunika gab einen ungeduldigen Laut von sich, während der Jedi mit seinem Padawan die Bar verließ. Noch immer konnte er Lin'As Erstaunen über seine Handlungsweise spüren. Aber er spürte noch mehr. Er konnte ihr Vertrauen spüren. Lin'A vertraute ihm, obwohl er Dinge tat, die nicht unbedingt mit den Regeln der Jedi konformgingen. Sie traute ihm so, wie er Qui-Gon vertraut hatte.

Ihm wurde mit einem Male bewusst, wie schmerzlich er dieses Gefühl in der Beziehung Schüler und Meister zwischen Anakin und ihm vermisst hatte.

"Meister, wollt Ihr Euch nicht melden?" Die Stimme seines Padawan durchbrach seine Gedanken. Er war in letzter Zeit viel zu oft in Gedanken versunken. Eine Tatsache, die nicht unbedingt positiv zu sehen war. So lange er seine Zeit mit Grübeln verschwendete, konnte er nicht effektiv arbeiten. Aber genau das war es, was er musste. Effektiv arbeiten, damit er Anakin finden konnte, damit er Padmé glücklich machen konnte, Lin'A eine gute Schülerin wurde und er endlich wieder ein guter Jedi sein konnte. Yoda hielt so gute Stücke auf ihn, und er war drauf und dran, ihn zu enttäuschen.

"Kenobi?", antwortete er in den Comlink und erwartete die Mitteilung.

"Obi-Wan, wir haben eine Mitteilung für Euch aufgefangen und werden Sie jetzt für Euch abspielen", erklang zu seinem Erstaunen Kit Fistos Stimme.

Neugierig gesellte sich Lin'A an seine Seite, um besser hören zu können.

"Hier spricht Senatorin Amidala, bitte übermittelt diese Nachricht unverzüglich an Meister Obi-Wan Kenobi", ertönte Padmés Stimme aus dem Comlink und der Jedi zog irritiert und beunruhigt die Augenbrauen hoch. "Obi-Wan, ich hoffe, Ihr könnt mich hören. Ich bin auf der Reise von Naboo nach Coruscant. Ein unidentifiziertes Raumschiff hat uns angegriffen und ich vermute, wir werden gleich geentert. Ich habe veranlasst, dass meine Crew von Bord geht, um sich zu retten, aber ich nehme nicht an, dass ich ihnen werde folgen können. Obwohl ich kein Jedi bin, noch gesegnet mit der Macht, spüre ich erhebliche böse Energien. Passt auf Euch auf Obi-Wan und findet Anakin. Bitte."

Die Nachricht verstummte und Kit Fistos Stimme erklang erneut aus dem Comlink. "Der Raumkreuzer von Senatorin Amidala ist nie auf Coruscant angekommen."

"Rettungskapseln?", fragte Obi-Wan mit einer stoischen Ruhe, die Lin'A nicht begreifen konnte.

"Keine, Meister Kenobi." Kit Fisto klang bedrückt.

Obi-Wan beendete die Comlink-Verbindung und steckte das kleine Gerät wieder unter seine Tunika.

Lin'A sah ihn an. Abwartend, wie er reagieren würde, doch nichts spiegelte sich in seinem Gesicht wieder. Nicht einmal die Augenfarbe konnte ihr dieses mal verraten, was in ihrem Meister vor sich ging.

"Meister?" Nach einem Augenblick des Schweigens und des Verharrens an ein und derselben Stelle, fragte sie sich ernsthaft, was geschehen sollte.

Sie wusste, was die Senatorin ihrem Meister bedeutete, ebenso gut wusste sie, dass Anakin Skywalker ihrem Mentor wie ein Sohn oder jüngerer Bruder war. Es schien so, als würden sie sich im Kreis drehen. Mit jedem Schritt den sie taten, um eine Katastrophe zu verhindern, wurde irgendwo eine weitere ausgelöst, die sie ins Straucheln brachte.

"Wir werden nach Corsucant reisen, sofort", erklang die Stimme ihres Meisters und an seinen zu Fäusten geballten Händen konnte sie erkennen, dass er ganz und gar nicht unbeteiligt war. Sie nickte stumm und folgte ihm zum Hangar.

Obi-Wan fühlte sich innerlich wie tot. Was geschah nur, warum war das Leben nicht mehr so einfach wie vor ein paar Jahren? Mit dem Kampf auf Naboo hatte alles begonnen. Mit dem Kampf gegen Count Dooku war es nur schlimmer geworden und je länger er darüber nachdachte, desto schlimmer schien es zu werden. Er versuchte sich zu konzentrieren und den Frust, der sich in ihm aufbaute, zu kanalisieren und durch sich hindurch fließen zu lassen. Diese Schwankungen, die er durchlebte, sie schienen aus der Vergangenheit zu kommen, ihn wieder einzuholen.

Als er den Hangar betrat und auf einen der Piloten zusteuerte, damit er einen Flug nach Coruscant kaufen konnte, ertönten hinter ihm merkwürdige Geräusche.

Instinktiv legte er eine Hand an sein Laserschwert und wirbelte herum, doch dort war niemand. Lediglich Lin'A, die fast in ihn hineingelaufen wäre, starrte ihn erschrocken an.
Manchmal fragte er sich, ob sie in ihm so etwas wie einen alten verschrobenen Jedi-Meister sah. So wie er vor Jahrzehnten Yoda betrachtet hatte. Doch dann dachte er wieder an ihren verständnisvollen Blick, an ihr grenzenloses Vertrauen und ihm wurde klar, dass er aufhören musste, Zweifel zu hegen. Sie war nicht Anakin. Sie hegte keinen Groll gegen ihn.

Er wandte sich wieder um und schritt weiter auf den Piloten zu, als plötzlich ein Blasterschuss hinter ihm erklang. Obi-Wan drehte sich rasend schnell um und sein Lichtschwert erglühte hell in der trüben Dunkelheit des Hangars. Doch er war nicht schnell genug gewesen.

Mit großem Entsetzen sah er, wie Lin'A ihr Gesicht verzog und auf die Knie sackte.

"Neeein!", hörte er sich selbst schreien, ehe er mit großen Schritten auf sie zueilte, um ihren Fall abzubremsen. Innerlich fluchend, glitt er rutschend neben ihr auf die Knie.
Sein Lichtschwert fiel neben ihn, als er nach ihr griff und ihren Fall kurz vor dem Boden stoppte. "Lin'A!", erklang seine matte Stimme, doch sein junger Padawan hatte bereits das Bewusstsein verloren.

Doch viel Zeit zum Nachdenken blieb dem jungen Jedi-Meister nicht. Ein weiterer Blasterschuss schlug neben ihm ein und drängte ihn zum Handeln. Obi-Wan ergriff sein Lichtschwert erneut, aktivierte es und legte den Körper seines Padawan vorsichtig auf dem Boden ab.

Weitere Schüsse folgten, die er erfolgreich mit seinem Laserschwert abwehrte.

Obi-Wan versuchte seine Sinne zu schärfen. Wo befand sich der Angreifer?

Eine dunkle Gestalt huschte seitlich der Tankkanister entlang. Der Jedi-Meister vernahm die Bewegung nur für einen sehr kurzen Moment, doch dieser genügte, um ihm den Weg zu weisen.

Schneller als sein Angreifer denken konnte, hatte sich Obi-Wan dorthin begeben, wo er vermutete, dass der Angreifer herauskommen würde. Und seine Sinne hatten ihn nicht getrogen. Die Gestalt rannte aus dem Schutz der Kanister und hob erschrocken seine Waffe, als er Obi-Wan sah, doch da hatte dessen Lichtschwert ihn bereits durchbohrt.
Der Angreifer starrte entsetzt auf das Lichtschwert in seinem Körper, während der junge Jedi-Meister verständnislos seinen Gegner ansah.

Er hatte mit allem gerechnet. Nicht jedoch mit Darf, dem Kopfgeldjäger ...


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