The Rise of the Empire von Nadia

The Rise of the Empire von Nadia

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„Wer nichts wagt, kann nichts gewinnen.“


Der Jedi-Ritter Soran saß, mit Metallfesseln angeschnallt, auf einem Sessel im Labor der Wissenschaftlerin. Jenna Zan Arbor brachte mit stoischer Gelassenheit Elektroden an Sorans Kopf, den Handgelenken und mehreren Stellen seines freien Oberköpers an, der von einem halben Duzend Narben geprägt war. Sie wunderte sich ein wenig, weshalb er die Narben nicht hatte entfernen lassen. Die Medizin des Jedi-Ordens war fortgeschritten genug.

„Was habt Ihr mit mir vor?“, wollte Soran von ihr wissen und riss sie damit aus ihrer Nachdenklichkeit.

Ihre Blicke trafen sich. Jenna war überrascht, keine Furcht in seinen Augen zu sehen. „Nur ein kleines Experiment“, erwiderte sie rätselhaft und brachte ein kleines Gerät in der Mitte seiner Stirn an.

Wenn Soran besorgt war, ließ er es sich durch nichts anmerken. Jenna konnte mit Hilfe der Elektroden seine Hirnaktivität und seinen Herzschlag überwachen. Außerhalb von Sorans Gesichtsfeld standen einige Monitore, die Jenna Aufschluss über sämtliche Körperfunktionen des Jedis gaben.

„Ich möchte, dass Ihr mit Hilfe der Macht versucht den Schmerzen zu widerstehen, die ich Euch gleich zufügen werde.“

Soran blinzelte nicht einmal. „Geschieht dies auf Anweisung Darth Vaders?“

Jenna hob eine neugierige Augenbraue. „Möglich“, erwiderte sie dann nichtssagend.

„Wozu dient das Experiment? Soll damit meine Loyalität getestet werden?“

„Wem Eure Loyalität gilt ist mir, ehrlich gesagt, gleichgültig. Ich habe meine eigenen Gründe, dieses Experiment mit Euch durchzuführen.“ Einen Jedi ging es nichts an, aus welchem Grund sie ihn an die Grenzen der Macht trieb. Er war nur ein Versuchssubjekt, nicht mehr und nicht weniger. „Mit Hilfe dieses kleinen Dings“, sie tippte auf das Gerät, das sie zuletzt auf seiner Stirn angebracht hatte, „kann ich Euch Schmerzen zufügen. Es ist nur eine Simulation, doch Euer Körper wird den Unterschied nicht merken.“

Soran bewegte sich ein wenig unbehaglich in dem Sessel. Ihre Erklärung schien Zweifel in ihm zu wecken, dass dies lediglich ein Test seiner Loyalität war.

„Es gibt insgesamt zehn Stufen“, fuhr sie unbeirrt mit ihrer Erläuterung fort. „Der Fairness halber sollte ich Euch darüber aufklären, dass bisher niemand die Stufe sechs überlebt hat.“

Soran starrte sie nur an. Äußerlich wirkte er gefasst, doch die Anzeigen auf den Monitoren hinter dem Jedi verrieten der Wissenschaftlerin, dass er zunehmend nervös wurde.

„Sollen wir beginnen?“, fragte sie mit einem düsteren Lächeln und wartete gar nicht erst auf seine Antwort, ehe sie die erste Stufe aktivierte.


§§§


„... keine Hüter des Friedens, sondern Kriegstreiber!“, erklang die Stimme des Imperators in der großen trichterförmigen Versammlungsrotunde, wo er zu sämtlichen Senatoren sprach. „Dieser Schritt, so schmerzlich und brutal er auch erscheinen mag, ist nicht länger vermeidbar. Wir müssen ein Exempel statuieren.“

Ein finsteres Raunen ging durch die Menge. Bail Organa war gerade noch rechtzeitig zurück auf Coruscant angekommen, um die Rede des ehemaligen Obersten Kanzlers, der sich nun als Imperator bezeichnen ließ, anzuhören. Es schauderte den Alderaaner, der die ungeheuerliche Lüge nicht glaubte.

Den Jedi-Orden zu diskreditieren schien von Anfang an Teil von Palpatines Plan gewesen zu sein, der sich als Oberhaupt der Sith, Darth Sidious herausgestellt hatte. Als hätte er durch die Order 66 nicht bereits genug Jedi ermorden lassen, legte er es noch auf eine öffentliche Hinrichtung an. Gewiss nicht, um den falschen Frieden zu wahren, sondern um Angst unter den Völkern zu verbreiten.

Senator Organa wusste jedoch, dass er im Augenblick nichts ausrichten konnte. Wie viele andere, die Sidous‘ Lügen nicht glaubten, musste er sich im Verborgenen halten und abwarten. Schon allein die Tatsache, dass er Altmeister Yoda, Meister Kenobi und der ehemaligen Senatorin Amidala zur Flucht verholfen hatte, konnte ihn das eigene Leben und das seiner Familie kosten.

Das Letzte, das Yoda zu ihm gesagt hatte, war, dass Geduld fortan sein engster Verbündeter sein würde. Und wer war er schon, dass er die Weisheit eines Mannes in Frage stellte, der einige hundert Jahre alt war? Yoda hatte viel gesehen und erlebt. Mehr als irgendwer, den der Senator bislang getroffen hatte. Wenn daher jemand wie Yoda zu Geduld riet, war dies ganz sicher der richtige Weg. Allerdings hatten andere Lebewesen nicht dieselbe hohe Lebenserwartung, wie es bei Yodas Spezies der Fall war. Daher fragte sich Bail zunehmend beunruhigt, für wie lange er und andere Rebellen geduldig sein mussten?

Das Aufflackern einer Holoübertragung in der Mitte der Versammlungsrotunde lenkte die Aufmerksamkeit des Senators von seinen Gedanken ab.

Ein großer, offener Platz wurde sichtbar. Es dauerte nur einen Moment, ehe Bail Organa erkannte, dass es sich dabei um die Landeplattform des Gebäudes handelte, wo der Jedi-Orden zuhause gewesen war.

Wie morbide war Sidous, die Exekution ausgerechnet dort durchführen zu lassen? Und wie feige war er, es seinen Handlanger machen zu lassen, anstatt selbst vorzutreten. In Bails Augen war dies keine Demonstration von Macht, sondern vielmehr von Feigheit.

Vier Jedi traten in der bläulichen Übertragung hervor, die zwischendurch flimmerte. Bail erkannte nur einen unter ihnen; Kit Fisto, der dem Jedi-Rat angehört hatte. Die anderen beiden Männer und die Frau, waren ihm bisher unbekannt. Dennoch wurde ihm das Herz auch um sie schwer.

Niemand, schon gar kein Jedi, hatte einen solchen Tod verdient. Zu Bails Entsetzen hörte er Applaus durch die Holoübertragung. Ein eisiger Schauer rann ihm den Rücken hinab.

Darth Vader trat in Erscheinung. Sein Gesicht war von einer schwarzen Maske verhüllt, dennoch war es kein Geheimnis, um wen es sich dabei handelte. Der Sith aktivierte sein Lichtschwert und wollte zum ersten Hieb ansetzen, als ihn augenscheinlich etwas innehalten ließ, das nicht nur für Bail, sondern auch für alle übrigen Zeugen nicht ersichtlich war.

§§§


„Obi-Wan“, murmelte Vader und versuchte mittels der Dunklen Macht, herauszufinden, wo sich sein ehemaliger Meister aufhielt. Er drehte sich mehrmals um die eigene Achse, sah sich in alle Richtungen um. Vergebens.

Plötzlich tauchte von unterhalb der Landeplattform ein heruntergekommenes Raumschiff auf und Obi-Wan sprang mit aktiviertem Lichtschwert von der Rampe des Schiffes.

Das Überraschungsmoment nutzend, wirbelte Obi-Wan auf die Gefangenen und Darth Vader zu. „Zum Schiff!“, rief er den Gefangenen zu, die schutz- und vor allem wehrlos waren. Jedi hin oder her, sie flohen.

„Haltet Sie auf!“, befahl Vader und wandte sich damit an die Droiden und Sturmtruppler, die um sie herumstanden. Dass er alles befehlen musste, machte ihn rasend. War diesen hirnlosen Soldaten nicht klar, dass soeben der Feind eingefallen war? Von den Droiden hatte er nichts Anderes erwartet, sie waren schon immer offensichtlich dumm gewesen.

„Roger, Roger“, hörte er einstimmig die Bestätigung der Droiden, während die Soldaten der Sturmtruppen bereits das Feuer auf die Flüchtigen eröffneten.

Aus dem Augenwinkel nahm Vader einen Mann in seinem Alter wahr, der aus dem Schutz der offenen Luke das Blasterfeuer erwiderte und den Flüchtigen somit Feuerschutz bot.

Gleichzeitig wehrte Obi-Wan mit dem Lichtschwert Schuss um Schuss ab, näherte sich dabei Vader. Dieser spürte, wie der Zorn auf seinen ehemaligen Meister erneut in ihm entbrannte. Nicht nur, weil Obi-Wan ihn zum Krüppel gemacht und zum Sterben auf Mustafar zurückgelassen hatte, sondern vor allem, weil er seine geliebte Padmé gegen ihn aufgebracht hatte.

Diesmal, das schwor sich Vader, würde er Obi-Wan zur Strecke bringen. Mittels der Macht stieß er seinen ehemaligen Meister einige Meter zurück.


§§§


Der grünhäutige Jedi-Meister erreichte als erster das rettende Raumschiff und suchte augenblicklich Deckung. Jarod warf ihm einen Blaster zu. Obi-Wan hatte ihm erklärt, dass Jedi für gewöhnlich nur mit Lichtschwertern kämpften, doch diese waren den Gefangenen selbstverständlich abgenommen und vermutlich vernichtet worden. In Ermangelung einer besseren Waffe, begnügte sich Fisto also mit einem Blaster und half Jarod, seinen Mitgefangenen Deckung zu geben.

Die Frau, eine Mirialanerin, fand als Zweite Schutz in Jarods Schiff.

„Seid Ihr verletzt?“, hörte Jarod den anderen Jedi fragen. Er wusste, dass sie einen Streifschuss abbekommen hatte. Er hatte es gesehen. Sie war daraufhin kurz gestrauchelt, hatte sich jedoch wieder gefangen und war weitergelaufen.

„Es ist nichts“, ächzte sie und sackte mit schmerzverzerrtem Gesicht hinter Fisto an der Wand zusammen.

Im selben Augenblick wurden die übrigen beiden Jedi vom Feuer der Gegner getroffen und fielen beinahe zeitgleich zu Boden. Fisto sprang schießend aus dem Schutz des Raumschiffs, um seine Kameraden an Bord zu holen.

„Kommt zurück!“, schrie Jarod dem Jedi fassungslos hinterher.

„Helft mir!“, erwiderte Fisto, ohne ihn anzusehen. Er schaltete drei weitere Droiden mit zielsicheren Treffern aus, doch ihre Verstärkung war bereits auf dem Weg. Vier Droidekas rollten auf die Plattform.

„Kenobi!“, schrie Fisto, sobald er sie entdeckte, „Droidekas!“ Er tastete den Puls des ersten Kameraden, den er erreichte, doch der Mann war bereits tot.

Jarod verließ den Schutz der Deckung nicht, entgegen des Wunsches - oder war es ein Befehl gewesen? – des Jedi-Meisters. Er war kein Kämpfer und auch so schon vollkommen runter mit den Nerven. Zudem hatte Obi-Wan ihm gesagt, er solle das Schiff nicht verlassen.

Obi-Wan kämpfte unterdessen einen wilden Lichtschwertkampf mit Darth Vader, dessen Schläge von deutlicher Aggressivität gezeichnet waren, während Obi-Wans Taktik eine Defensive war.

Der Jedi-Meister kam zunehmend näher ans Schiff heran, erkannte nach einigen Ausweichmanövern wohl aber die Ausweglosigkeit, in der er sich befand. „Verschwindet!“, rief er Jarod und Fisto gleichermaßen zu.

Der Nautolaner hatte den zweiten Kameraden als verloren anerkannt und den Rückzug angetreten. „Wir gehen nicht ohne Euch!“, erwiderte Fisto mit fester Stimme und feuerte Schuss um Schuss auf Droiden und Soldaten.

Die Droidekas wehrten jeden Schuss gekonnt ab, feuerten ihrerseits mit raschen Schüssen, denen Obi-Wan kaum auszuweichen vermochte.

Fisto verharrte plötzlich inmitten des Feuergefechts, ließ die Blaster-Pistole fallen und streckte die Arme aus.

„Was tut Ihr da?“, verlangte Jarod zu erfahren, der versuchte dem Jedi-Meister Deckung zu geben und gleichzeitig auch Obi-Wan, was sich als alles andere als leicht herausstellte. „Seid Ihr des Wahnes?“

Fisto kehrte in sich zurück, konzentrierte sich ganz auf die Macht und stieß dann mit einem Mal sämtlich Droiden und Soldaten zurück. Im nächsten Moment streckte er die rechte Hand Richtung Obi-Wan aus und zog sie dann mit einem Ruck zurück.

Obi-Wan wusste nicht wie ihm geschah, als er von der Macht rücklings zur Sephya gezogen wurde.

„Rasch!“, hörte er Fistos Stimme hinter sich, der bereits auf der Rampe zu Jaros Schiff stand.

Jarod hatte begriffen und eilte zum Cockpit.

„Los!“, hörte er Obi-Wan dann rufen und wusste, dass er an Bord war.

Mit einem gewagten Sturzflug geriet er außer Schussreichweite der Droidekas, die an den Rand der Landeplattform gerollt waren und dort Darth Vader flankierten, der schwer atmend und bebend vor Zorn auf sie hinabblickte.

„Geht es Euch gut?“, wollte Obi-Wan wissen, sobald sie einen Moment zum Durchatmen hatten und wandte sich damit an seine Jedi-Kameraden.

Fisto nickte und ging neben der verwundeten Mirialanerin in die Knie. „Lasst mich Eure Wunde sehen“, bat er sie sanft.

„Es ist nur ein Streifschuss. Ich bin Heilerin und weiß wovon ich spreche. Ein Bacta-Verband sollte vorerst genügen“, wandte sie sich an Fisto. Dieser nickte und machte sich auch sofort auf die Suche nach einem Medkit.

„Wir stehen in Eurer Schuld, Meister Kenobi“, ließ sie sich mit geschwächter Stimme vernehmen.

„Ich erinnere mich daran, Euch schon einmal gesehen zu haben. Ihr habt mir ebenfalls das Leben gerettet. Es mag Jahre her sein, doch ich habe es nicht vergessen.“ Sie war eine Heilerin im Tempel gewesen. Obi-Wan erinnerte sich auch daran, dass sie Anakin ein oder zwei Mal medizinisch versorgt hatte. „Ihr schuldet mir nichts.“ Er legte der Frau eine Hand auf die Schulter. „Ruht Euch etwas aus, Tin.“

Sie nickte ihm dankbar zu. Fisto kehrte mit einem Medkit zurück zu ihnen und begann damit die Wunde zu säubern.

„Entschuldigt mich“, bat Obi-Wan und zog sich zu Jarod ins Cockpit zurück.

Für einen sehr langen Moment schwiegen sich die Männer an. Jarod veränderte einige Einstellungen, sah sich immer wieder nervös um. Obi-Wan konnte seine Angst sehr deutlich spüren. „Du hast heute viel Mut bewiesen.“

„Mut? Ich habe mir fast in die Hosen gemacht“, gab Jarod zu und versuchte so viel Abstand zum ehemaligen Jedi-Tempel zu bekommen, wie es ihm möglich war. Seine Hände zitterten sichtbar.

Obi-Wan lächelte mild. „Dennoch hast du nicht gekniffen. Du bist geblieben, hast gekämpft und uns dann in Sicherheit gebracht.“

„Wir sind nicht sicher. Nie wieder. Darth Vader hat mein Schiff gesehen. Er wird uns jagen.“

Diesmal nickte Obi-Wan, auch wenn Jarod ihn nicht ansah. „Das wird er.“ Der Jedi ließ einen weiteren gedehnten Moment verstreichen, ehe er erneut sprach: „Wir müssen Scarlett und Senatorin Amidala abholen.“

„Ich bin nicht lebensmüde, Kenobi. Mein Schiff könnte ebenso gut knallgrün sein und würde nicht weniger auffallen. Wir werden niemals unbemerkt bis zum Med-Center gelangen, geschweige denn hinein.“

Obi-Wan fuhr sich nachdenklich durch den langen Bart. „Dann werde ich der Senatorin sagen, dass es noch ein Weilchen dauern kann, bis ich sie rausholen kann.“

„Was habt Ihr jetzt schon wieder vor?“ Jarod sah vom Pilotensitz hinüber zu Obi-Wan, der zu seiner Linken saß.

„Das weiß ich noch nicht. Deshalb dauert es ja auch noch ein Weilchen … Versuche du inzwischen ein Versteck für dein Schiff zu finden.“

„Ich kann die Sephya im Grunde verschrotten“, maulte Jarod.

Obi-Wan stand vom Co-Pilotensitz auf und legte ihm eine mitfühlende Hand auf die Schulter. „Soweit muss es vielleicht nicht kommen.“
Kapitel Abschlussbemerkung: Dies ist, so leid es mir tut, das vorläufige Ende dieser Geschichte. Es gab eine Zeit in meinem Leben, da mochte ich Star Wars wirklich sehr. Inzwischen ist diese Leidenschaft jedoch anderen Fandoms gewichen und ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich diese Geschichte je zu Ende erzählen werde.


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