The Rise of the Empire von Nadia

The Rise of the Empire von Nadia

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Vaders Schritte hinterließen ein dumpfes Pochen, das von den Wänden widerhallte, wann immer er einen Stiefel aufsetzte. Allmählich gewöhnte er sich an die Schwere seiner Rüstung, wenn man sie denn so nennen konnte. Doch woran er sich niemals gewöhnen konnte, dessen war er sich absolut sicher, war das neue ‚Gesicht’ im Spiegel.

Die ganz alltäglichen Dinge wie Köperhygiene, schlafen, essen und trinken fielen ihm unsagbar schwer. Jedoch konnte auch Palpatine ihm bei diesen Unannehmlichkeiten nicht helfen. Ebenso wenig fühlte sich Vader imstande gewisse Begierden, um nicht zu sagen Sehnsüchte, vollständig aus seinem Kopf zu verbannen. Die leidenschaftlichen Nächte mit Padmé gehörten fortan jedoch der Vergangenheit an. Einzig die Arbeit, das Foltern der gefangenen Jedi, die Exekutionen und die Aussicht auf Unsterblichkeit, lenkten seine Gedanken ab.

Jenna Zan Arbor hatte sich ihm gegenüber nicht mehr so respektlos verhalten wie tags zuvor als sie in einem der Wissenschaftslabors ihren kleinen Disput hatten und dafür war Vader dankbar. Nicht, dass ihm diese Frau irgendetwas bedeutete – er würde ihren dürren Hals nur zu gern wie ein Streichholz umknicken und sie für immer zum Schweigen bringen – aber er durfte ihr gegenüber nicht feindselig sein. Er brauchte sie, ihre Fähigkeiten, ihren Ergeiz.

Palpatine glaubte nicht wirklich an die Fähigkeiten der Wissenschaftlerin. Sie war nur Mittel zum Zweck für ihn, um Zeit zu schinden. Palpatine würde ihm niemals verraten wie er unsterblich werden konnte. Mit jedem Tag, den er länger in dessen Gegenwart verbrachte, verstärkte sich seine Vermutung dahingehend. Palpatine selbst hatte einst seinen Mentor ermordet, nachdem dieser dumm genug gewesen war all seine Geheimnisse an seinen Schüler weiterzugeben. Und Palpatine wiederum war clever genug nicht denselben Fehler zu begehen. Er brauchte Vader als Handlanger, als den ‚schwarzen Mann’, den er vorschicken konnte und den jeder fürchtete.

Nur aus diesem Grund würde Vader in weniger als zwanzig Stunden die Exekutionen einiger Jedi durchführen, die für Jenna Zan Arbor weitestgehend nutzlos waren. Sie waren Bauern in einem Schachspiel und wurden für ein höheres Ziel geopfert. Vader hoffte auf diese Weise einen ganz bestimmten Jedi aus dem Versteck locken zu können. Seinen ehemaligen Meister Obi-Wan Kenobi. Denn er war sich mehr als sicher, dass dieser noch lebte – irgendwo. Er hatte sämtliche Truppenführer gefragt, ob sie bei der Säuberung der Planeten irgendwo auf Obi-Wan gestoßen waren oder auf Yoda. Allem Anschein nach waren sie beide erfolgreich geflohen und versteckten sich nun irgendwo feige, während die Suche nach überlebenden Jedi weiterging. Vader hatte lange genug unter ihnen gelebt um zu wissen, dass sie Überlebenskünstler waren, jeder einzelne von ihnen. Den Tempel zu säubern war keine Kunst gewesen. Sämtliche Meister waren auf den diversen Planeten verteilt gewesen und der Order 66 zum Opfer gefallen. Oder zumindest der größte Teil von ihnen.

Kit Fisto, nur knapp dem Tod entkommen, war zunächst von Jenna Zan Arbor und deren Assistenten zusammengeflickt und schließlich in eine Zelle gesteckt worden. Ebenso Meister Soran, der die Zelle mit Fisto teilte. Vader wusste noch nicht so recht, was er von Soran halten sollte. Der Jedi hatte versucht an Vaders Vernunft zu appellieren, hatte Dinge gesagt und Anspielungen gemacht, die eine List sein konnten. Zurzeit durfte Vader niemandem trauen.

Fisto allerdings würde für Jenna Zan Arbor ein wertvolles Versuchsobjekt abgeben. Inzwischen sah er die Argumente der Wissenschaftlerin ein, zu welcher er in diesem Augenblick unterwegs war. Sie hatte ihn gebeten zu kommen, da sie irgendwelche Fragen an ihn hatte und so hatte Vader sich bei Palpatine entschuldigt und das Büro im Senatsgebäude verlassen.

#

„Könntet Ihr bitte aufhören hin und her zu gehen, M’Lady?“ Obi-Wan wandte sich von der Steuerkonsole um und sah Padmé durchdringend an. Seit geraumer Zeit ging sie wie ein gefangenes Tier im Käfig hinter ihm auf und ab. Und langsam aber sicher ging sie ihm damit auf die Nerven.

Padmé ließ sich neben ihn in den Co-Pilotensitz fallen. „Denkt Ihr, Luke und Leia sind sicher bei Dormé? Ich fühle mich nicht gut bei dem Gedanken nicht bei ihnen zu sein. Sie fehlen mir. Sie…“

„Padmé“, sagte Obi-Wan diesmal deutlich sanfter und nahm ihre beiden Hände in seine eigenen, „Dormé wird sich gut um Eure Zwillinge kümmern. Sie hat Erfahrung mit Kindern, wenn auch nicht mit eigenen. Ich bin mir sicher, dass sie ihr Leben geben würde, um die Sicherheit Eurer Kinder zu gewährleisten, so wie sie jederzeit für Euch sterben würde ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Ihr habt Euch stets mit Menschen umgeben, die Euch verehrten und alles für Euch getan hätten.“ Obi-Wan konnte an ihrem Blick sehen, dass seine Worte sie beruhigten, aber noch nicht gänzlich überzeugten. „Ich weiß, Euer Vertrauen in andere Menschen ist erschüttert worden, aber Ihr dürft deshalb nicht aufhören zu vertrauen. In diesem Krieg haben wir alle den einen oder anderen Vertrauensmissbrauch erlebt. Ich ebenso wie Ihr, Padmé. Anakin hat uns beide getäuscht und verletzt.“

„Aber wer sagt mir, dass Dormé noch die selbe ist wie vor einigen Jahren? Sie könnte sich geändert haben. Ich habe Anakin vertraut, ich habe Palpatine vertraut. Und wo hat es mich hingeführt?“

„Vertraut Ihr mir?“

Padmé sah verwirrt in seine blauen Augen. „Das ist etwas ganz anderes. Ihr seid…“ Sie suchte nach den richtigen Worten, doch ehe sie fündig werden konnte unterbrach Obi-Wan sie.

„Warum ist das etwas anderes? Und was macht Euch so sicher, dass Ihr mir mehr vertrauen könnt als Dormé? Oder anders gefragt; weshalb denkt Ihr Dormé nicht vertrauen zu können?“

Sie wusste darauf keine Antwort. Zerknirscht blickte sie aus der Frontscheibe und ins schwarze Nichts des Alls. In der Reflektion des Glases konnte sie sehen, dass Obi-Wan sie noch immer anblickte. Er wollte eine Antwort. Eine Antwort, die sie ihm nicht geben konnte.

„Habt Ihr ein ungutes Gefühl? Sollen wir umkehren?“, fragte Obi-Wan.

Padmé schloss für einen Moment die Augen, dann wandte sie sich ihm wieder zu. „Nein. Das könnte den Tod für die Padawan bedeuten. Wir sind bald auf Coruscant.“ Sie seufzte schwer. Wie konnte er ihr Vertrauen in ihn hinterfragen nach allem was sie durchgestanden hatten?

„Ihr habt viel durchgemacht, Padmé. Und es ist nur natürlich, dass Ihr Euch um Eure Kinder sorgt. Jedoch war Dormé die Person, an die Ihr Euch als erstes erinnert habt, als Ihr überlegtet wo wir sicher wären. Und dies allein zeigt doch schon, dass sie Euch viel bedeutet und dass Ihr niemals schlecht von ihr gedacht habt. Während Ihr dort geschlafen habt, konnte ich mich ein wenig mit ihr unterhalten. Und mein Gefühl sagt mir, dass Eure Kinder höchstens bei Bail Organa noch sicherer wären. Für den Moment jedoch sind sie bei Dormé gut aufgehoben. Ihr hattet einige Jahre keinen Kontakt zu ihr und niemand wird vermuten, dass Ihr bei ihr wart. Noch dazu weiß niemand, dass Ihr überhaupt noch lebt.“

„Meine Familie wird bald Fragen stellen. Was soll ich ihnen dann sagen?“ Padmé sah ihn traurig an.

„Sie haben Euch länger nicht gesehen. Dabei sollte es bleiben. Es ist besser, wenn nur wenige Leute eingeweiht werden. Ich werde, sobald die Padawan in Sicherheit ist, Eure Familie von Eurem Tod benachrichtigen.“

„Und was dann? Wie geht es dann weiter?“ Ihr schossen Tränen in die Augen bei dem Gedanken, dass ihre Eltern und ihre Schwester sie bald für tot hielten, sie ihnen nicht die Wahrheit sagen durfte und sie niemals wiedersehen würde.

„Daran arbeite ich noch“, sagte Obi-Wan und lächelte sie aufmunternd an. „Ich werde jedenfalls nicht von Eurer Seite weichen.“

Padmé nickte und versank für einige Zeit in ihrer Gedankenwelt. Dann wandte sie sich unvermittelt wieder an Obi-Wan und sah ihn ernst an. „Ich kann Euch sagen, warum ich niemals an Eurer Loyalität Zweifel hatte oder haben werde.“ Er ließ das Cockpit außer Acht und drehte sich ihr neugierig zu. „Seit meinem vierzehnten Lebensjahr seid Ihr neben meiner Familie eine Konstante in meinem Leben. Eine der wenigen Konstanten.“ Sie hielt einen Moment inne und überlegte, ob sie es ihm sagen sollte oder nicht. Doch dann fand sie, dass es keinen Grund gab es ihm zu verheimlichen. „Vor einigen Wochen, ehe alles eskalierte und alles zerbrach für das ich so hart gekämpft habe, suchten einige Senatoren, darunter Bail Organa und ich selbst, nach einer Person, der wir bedingungslos trauen konnten. Wir bemerkten, dass Palpatine eine Richtung einschlug, die wir nicht gut hießen und fanden endlich den Mut gegen ihn vorzugehen. Wir brauchten jemanden außerhalb des Senats, der uns helfen würde die unlauteren Absichten Palpatines offen zu legen und ihn vor dem Senat bloß zu stellen. Ich dachte dabei sofort an die Jedi.“ Obi-Wan nickte nur. Es wäre logisch gewesen mit diesen Befürchtungen zu einem Vertrauten zu gehen. Zu Anakin, da er ihr Ehemann war oder zu Yoda, dem weisesten aller Jedi. „Euer Name kam mir dabei als einziger in den Sinn.“

Obi-Wan sah die Frau vor sich sprachlos an. Dass sie ihn als zweiten oder dritten Ansprechpartner in Erwägung gezogen hätte, hätte Sinn ergeben. Dass sie aber noch vor Anakin an ihn dachte, bewies vielleicht, dass sie zu diesem Zeitpunkt schon gewisse Bedenken gegenüber ihrem eigenen Ehemann gehabt hatte und eventuell nur noch nicht bereit dazu war, dies gegenüber sich selbst einzugestehen. Obi-Wan fiel darauf nichts ein, außer „Euer Vertrauen ehrt mich“ zu sagen.

#

Den restlichen Flug nach Coruscant verbrachten Obi-Wan und Padmé weitestgehend schweigend. Padmé war sich nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung war, Obi-Wan gegenüber so offen zu sein. Nicht, weil sie sich ihm gegenüber zu öffnen begann, sondern weil er durch diese Sache verwirrt schien. Sie hatte Stunden damit zugebracht darüber nachzudenken, warum Obi-Wan ihr als erster und einziger in den Sinn gekommen war und nicht etwa Anakin, aber ihre Überlegungen waren ohne Ergebnis geblieben.

„Da sind wir“, sagte Obi-Wan und gab einen entsprechenden Anflugvektor in den Bordcomputer ein, so dass ihr Skiff beim Eintritt in die Atmosphäre nicht verglühen würde.

Der Kernplanet Coruscant schwoll im Takt von Sekundenbruchteilen vor ihren Augen an. Was zunächst ein kleiner Punkt aus dem Frontfenster gewesen war, erfüllte bereits die gesamte Sicht. Die ersten Lichter und Häuser wurden sichtbar, das Skiff begann zu vibrieren und leises Summen erfüllte das kleine Cockpit.

Obi-Wan bemerkte, dass Padmés Atmung sich veränderte. Sie holte schneller und tiefer Luft als sonst. Sie war aufgeregt. Und er konnte es ihr nicht verübeln. Vermutlich war Anakin ebenfalls irgendwo hier auf dem Planeten. Nein, Darth Vader war hier. Irgendwo, wohl in der Nähe Palpatines. Als Jedi konnte Obi-Wan mit der Situation umgehen. Zwar spürte auch er eine gewisse Unruhe, ließ sie sich jedoch zu keiner Zeit anmerken.

„Keine Sorge“, sagte er und sah Padmé flüchtig an, „wir sind weit weg vom Senatsviertel. Hierher verirrt sich die High Society von Coruscant nicht.“ Padmé nickte stumm und zwang sich zu einem Lächeln, auf das der Jedi jedoch nicht hereinfiel. Nichtsdestotrotz nahm er seinen Comlink und aktivierte ihn. Es dauerte nicht lange, da erschien die holografische Darstellung des jungen Mannes, in dessen Obhut sich die Padawan befand. „Wir sind auf Coruscant und erreichen den vereinbarten Treffpunkt in weniger als zwanzig Minuten.“

„Ich werde da sein“, bestätigte Jarod. „Aber ich übergebe Euch das Mädchen erst, wenn ich sicher sein kann, dass Ihr ein Jedi seid und sie bei Euch in Sicherheit sein wird.“ Zwar versuchte Jarod bestimmt zu klingen, doch es gelang ihm nur mäßig. Er hatte keine Ahnung, ob es richtig gewesen war den Comlink überhaupt zu reparieren. Vielleicht hätte er Scarlett doch lieber in ein Med-Center bringen sollen.

Der Blick des Piloten schweifte zu dem Körper, der reglos auf seinem Bett lag, dann wandte er sich wieder an die blau flirrende Gestalt vor sich. „Seid pünktlich. Scarlett geht es nicht besonders. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Wenn Ihr mit mir spielt und nicht der seid, für den Ihr euch ausgebt, wird sie sterben.“

Damit beendete Jarod den Kontakt und deaktivierte den Comlink, um ihn sicher in der Tasche seiner Hose zu verstauen. Anschließend schickte er ein Stoßgebet zum Himmel, hob Scarlett auf seine Arme und trug sie zurück auf die Sephya. Er hatte nicht übertrieben, was seine Befürchtungen anging. Scarlett hatte hohes Fieber und ihr Puls wurde immer schwächer. Er hatte nur diese eine Möglichkeit sie zu retten. Andernfalls würde er nichts weiter tun können, als sie ihm Arm zu halten, während sie starb. Von jetzt an zählte jede Minute.


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