New Force von Steffi Raatz

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Sie wusste nicht, wie es geschehen war. Sie wusste noch nicht einmal wirklich warum, aber ihr Kopf lehnte an der Schulter des jungen Jedi-Meisters und sein Arm lag halb um ihre Schultern. Es war eine Pose ... nicht wie eine Umarmung, mehr wie ein Kampf und trotzdem eine Geste des Vertrauens. Es war nichts Halbes und nichts Ganzes, aber es war mehr als jegliches Vertrauen, das sie in den letzten Jahren empfunden oder gezeigt hatte.

Sie wusste, dass sie ihre Trauer und Wut mit seiner Energie löschte. Dass sie ihm die letzte Kraft zu nehmen wagte, die er aufbrachte, um nicht selbst an seinen Zweifeln zu Grunde zu gehen und doch gab er ihr diese Energie, diese Kraft, die ihr die Möglichkeit gab, zu vertrauen.

So war ihre Trennung dann aber auch ein langsames und vorsichtiges Auseinanderdriften. So vorsichtig und angespannt es nur sein konnte, gleichzeitig jedoch mit einer Nähe, die es vor diesem Augenblick nicht gegeben hatte. Ein dünnes Band, geknüpft vom Schicksal, welches die seltsamsten Wege zu gehen schien.

So wurden Feinde zu Verbündeten, um andere Feinde zur Rechenschaft zu ziehen.

War das konform mit den Regeln des Jedi-Ordens? Sie hatte keine Ahnung, aber es war ihr auch egal. Obi-Wan Kenobi schien zudem ein Mann der Kontroversen zu sein. Sie war sich sicher, dass er den Kodex mehr als einmal brechen würde, sollte es zum Wohle derjenigen sein, für die er so tiefe Gefühle empfand oder zum Wohle der Republik.

Nisa richtete ihren Blick auf die beiden jungen Frauen, die den Jedi-Meister begleiteten. Noch vor Kurzem hatte sie die beiden vernichten wollen, dennoch waren sie nicht bereit gewesen den Spieß umzudrehen. Nein, sie hatten einen fairen Handel angeboten, sie hatten sogar akzeptiert, dass sie, Nisa - die Kopfgeldjägerin - ihr absolutes Feindbild, zu einem Teil des Teams wurde.

"Ich schlage vor, wir brechen unverzüglich nach Vorzyd 5 auf." Nisa nahm ihren Mantel von einem der Barhocker und reichte Obi-Wan seine Tunika. "Es gibt da etwas, was ich dringend erledigen muss."

Ihr Gesicht wurde wieder zu einer eiskalten Maske, aus der jegliches Gefühl gewichen war, während sie an den beiden Padawanen vorbeirauschte.

Obi-Wan nickte seinen beiden Schützlingen zu und war fast erstaunt, als sie noch immer seinem Wort folgten, ohne eine Frage zu stellen.

Lin'A legte ihm im Vorbeigehen sanft eine Hand auf die Schulter und ließ ihn ihr Vertrauen spüren. "Wenn Ihr reden möchtet ..."

Seine Hand berührte ihre und ein leichtes Lächeln voller Dankbarkeit deutete sich auf seinen Lippen an. Sie wusste, wie schwer es ihm fiel.

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Mace stand völlig allein auf der Hochebene und sah hinunter auf die geschäftige und doch so geradlinige Gesellschaft von Vorzyd 5. Seine Bewohner waren ihm nicht wirklich eine Hilfe gewesen, aber für sie war er ja auch nur der Fremde, der einen Fremden suchte. Der seltsame dunkelhäutige Mann, der zu einem Orden gehörte, dessen Hilfe sie zwar in der Not schon in Hilfe nahmen, aber mit dem sie sonst nichts weiter zu tun haben wollten.

Vermutlich lag es irgendwie an Qui-Gon, oder vielmehr an Obi-Wan, der auf Vorzyd 5 mal wieder ein wenig über die Stränge geschlagen hatte. Unkonventionell hätte Qui-Gon sein Verhalten beziffert.

Mace lächelte. Qui-Gon war schon immer darauf bedacht gewesen, schwierige Kinder auf den richtigen Weg zu bringen.

Und Obi-Wan hatte als ungestümer Padawan so manches Mal seinen Meister auf eine harte Probe gestellt hatte.

Vielleicht war es deshalb so wichtig für Obi-Wan gewesen, Anakin im Namen seines Meisters weiter zu unterrichten? Obi-Wan war erwachsen geworden - über Nacht - und über Nacht hatte er die Rolle seines Meisters eingenommen, um ihm auf diese Weise zu zeigen, dass er die Lehren verstanden hatte.

Nur im Augenblick schienen Qui-Gons und Obi-Wans Vergangenheit wie ein schweres Schicksal auf ihm zu lasten.

Mace schloss die Augen und versuchte einen Moment lang die Stille in sich aufzunehmen, um neue Kraft zu schöpfen. Vielleicht konnte er mit ein wenig Konzentration auch eine Quelle der Macht erfassen, die von Anakin ausgehen sollte.

Die Wucht, mit dem ihm schließlich die Welle aus fehlgeleiteter Macht traf, als er seine Sinne schärfte, ließ ihn jedoch die Augen wieder aufreißen.

Irgendetwas stimmte nicht.

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Yoda stand an einem der großen Fenster im Jedi-Tempel und sah auf das geschäftige Treiben in Coruscant. Überraschend hatte er von der Abreise Meister Windus erfahren und seither plagten ihn die seltsamsten Gedanken.

Mace Windu und er kannten sich schon sehr lange. Die Bezeichnung Freunde traf nicht wirklich auf sie beide zu, doch sie vertrauten einander und sie waren sich so gut wie immer einig, wenn es um Entscheidungen ging. Meister Windu hätte nie eine Entscheidung getroffen, ohne ihn zu konsultieren und auch anders herum. Nun jedoch war Mace abgereist. Hatte Obi-Wan kontaktiert, ihn nach Vorzyd 5 beordert, aber nicht ein Wort an ihn, Yoda, gerichtet.

Etwas war geschehen und er wusste nicht, was er davon halten sollte. Er hatte Boten losgeschickt, die herausfinden sollten, was für eine Nachricht Obi-Wan erhalten hatte.

Yoda fühlte sich nicht gut dabei, aber es schien ihm die einzige Möglichkeit, an die Informationen zu gelangen, die er benötigte. Mace jetzt zu kontaktieren, brachte ihn vielleicht in Schwierigkeiten, die Yoda nicht verantworten wollte.

Der alte Jedi-Meister spürte eine sehr intensive Welle der Macht. Eine Macht, wie er sie bisher nur einmal empfangen hatte.

Sein kleiner Körper ruckte herum und ein stummes Nicken begrüßte den Gast in seinen Gemächern.

"Wir dich glaubten verloren zu haben. Obi-Wan auf der Suche nach dir ist." Yoda sah sein Gegenüber an und schüttelte den Kopf. Was er empfing, war nicht das, was erwartet hatte, es war viel mehr, was er befürchtet hatte. "Wir dich bereits verloren haben. Obi-Wan sich vergeblich auf die Suche gemacht hat."

"Dann fragt Euren ehrenwerten Obi-Wan, warum Ihr mich verloren habt. Ihr habt nie an mich und meine Fähigkeiten geglaubt. Oh ja, Ihr edlen Kämpfer gegen das Böse und Euer teurer Kodex. Hättet Ihr doch nur einmal an mich geglaubt, statt an meinen Meister. An den Mann, der alles andere als Euer ehrenwerter Vertreter ist. Aber das wollt Ihr nicht sehen!

"Und was hast du nun vor, Anakin?" Yoda sah dem zornigen jungen Mann in die Augen und blieb unerschütterlich ruhig.

"Ich werde Euch die Augen über Obi-Wan öffnen!"

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Mit einem lauten Zischen durchteilte das Lichtschwert die kühle Luft des Planeten und streifte nur knapp an einem der Sith vorbei. Mace keuchte schwer, als der Laserstrahl sich mit dem roten Laserstrahl seines Gegners traf und dunkle Energien durch seinen Körper zu dringen schienen.

Sie waren überraschend aus dem Nichts gekommen. Zwar hatte er sie wahrgenommen, doch da war es bereits zu spät gewesen. Mace hatte nicht mehr fliehen können. Er hatte sich dem Kampf gegen drei übermächtige Gegner stellen müssen. Und ihm war klar, wo es einen Sith gab, gab es auch immer einen Meister.

Mace beängstigte der Gedanke daran, aber auch das Wissen, dass er sich hatte in eine Falle locken lassen.

Seine Gegner waren einfach übermächtig. Ihm war bewusst, dass er diesen Kampf nicht gewinnen konnte. Zumindest nicht allein.

Er konnte nur hoffen, dass Obi-Wan seine Nachricht rechtzeitig erhalten hatte und auf dem Weg zu ihm war, um ihm zu helfen.

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Obi-Wan sah zu Nisa hinüber, die aus dem Fenster des kleinen Transportschiffes sah und ihren Gedanken nachzugehen schien. Er wusste nicht, ob er ihr vertrauen konnte, aber insgeheim war es auch egal. Er hatte zum ersten Mal die Wahrheit ausgesprochen und fühlte sich elendig. Es kam ihm vor, als sei er ein Verräter des Jedi-Ordens. Von Erleichterung war keine Spur.

Er setzte sich etwas abgelegen auf eine Bank und tastete nach seinem Comlink, den er bei seinem Besuch in der Bar deaktiviert hatte, um nicht unnötig aufzufallen.

Als das kleine rote Licht des Gerätes beim Aktivieren wie wild zu blinken begann, beschlich den Jedi eine dunkle Vorahnung.

Unverzüglich positionierte er das Gerät auf einer ebenen Fläche und schaltete es ein.

Die Stimme Meister Windus lockte E'Lin und Lin'A aus dem vorderen Bereich an.

Noch ehe sie Zeuge dessen werden konnten, was das Hologramm gesagt hatte, deaktivierte Obi-Wan bereits das Gerät wieder. Sein Gesicht war wie erstarrt und ein Zittern hatte seine Hand erfasst, mit der er den Comlink festhielt.

Lin'A und E'Lin fühlten sich mit einem Male mit einem starken Gefühl zwischen Angst und Freude konfrontiert.


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